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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1835
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1835
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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175 176 „zu sein, damit wir vereint unsere Klagen „dem wohllöbl. Vorstande unserer Börse vor- „und beantragen können, daß nach dem Re sultat der zu gewärtigcndcn Untersuchung „verfügt und vollzogen werde, was die Bör senordnung in solchem Falle erheischt. Der Grundstein unserer Börse sei ein Grundstein des Eemeinsinns und der Rechtlichkeit, und ein Grenzstein für jeden Schlechten! vixi. Grimma, den 26. Januar 1835. I. N. Gebhardt. Slavische Literatur. (Schluß.) Das zu erwartende Werk ist die Frucht der angestrengte sten Arbeit vieler Jahre; denn bei aller Begünstigung, welche dem Verfasser hinsichtlich der vorhandenen Quellen zu Theil ward, konnte doch nur die unermüdlichste Aus dauer ein so umfassendes, gründliches und reichhaltiges Werk zu Stande bringen. In Betreff der Gesammtheit der slavischcn Literatur war bis dahin so gut wie nichts geschehen; die Vorarbeiten beschrankten sich auf einzelne Zweige des ausgedehnten Sprachstammcs, und auch diese waren großcnthcils nur stückweise und dürftig bearbeitet. — Die in Warschau 1814 erschienene sehr brauchbare polnische Literaturgeschichte ist leider unvollendet geblieben. Die böh mische Literaturgeschichte, .Prag 1825, ist zwar ziemlich vollständig, doch einer kritischen Bearbeitung ermangelnd. Am meisten ist über die russische Literatur erschienen. Smirdin, Buchhändler in Petersburg, und Andere, be sonders aber die kaiscrl. Akademie, haben sehr viel gethan, wovon die deutsche Buchhändlcrwclt wenig kennt. Ueber die Literatur der Serben, Illyrier, Eroaten, Dalmatier, und über die sonstigen verwandten Dialekte der südwestlichen Sla- ven, war gar nichts vorhanden. Schafarich'ö Geschichte der slavischcn Sprache und Literatur, 8. Ofen 1826, ist ein unvollständiges Aggregat, ein kleines Bruchstück des kolossalen Ganzen, wiewohl in kritischer und historischer Hinsicht so ausgezeichnet, daß eine vollständige Ausgabe in einem slavi schcn Dialekte sehr wünschenswerth wäre. Auch ist Herr Schasarich, dem Vernehmen nach, wirklich mit der Be arbeitung einer böhmischen Ausgabe beschäftigt, die aber wohl erst in einigen Jahren vollendet werden dürfte. Auch die Ein gangs erwähnten Werke betreffen nur einzelne Zweige; erst Herr Dunder hat cs unternommen, den ganzen Stoff in ei nem Gcsammtwerke zu bearbeiten und zwar nach Act und Weise des „vollständigen Vüchcrlexikons von CH. G. Kayscr, 4. Leipzig 1833, bci L. Schumann, — jedoch mit dem sehr wesentlichen Unterschiede, daß Hr. Dunder sein Werk mit den interessantesten Notizen, Eitaten rc. bereichert hat, wovon wir aus dem Prospectus ein paar Proben mittheilcn: „Dobrowsky, Jos. — Anmerk. (Abbe, geb. zu Gyer- mct 17. Aug. 1753, gest. 6.Jan. 1829 zu Brünn; eig. Daubrawsky, selbst nannte er sich Jozef Dau- brawsky ze Solnic. Wegen seiner unsterblichen Ver dienste um die Slawistik mit dem Ehrennamen: Patriarch der slavischcn Literatur— berühmter Böhme)." „Dessen: Ausführl. Lehrgebäude der böhm. Sprache 8. Prag 1809 (Herrl.) 3 Fl. 2Thlr. 12 Gr. Not. (fehlt im Buchhandel). „Dessen: Lehrgebäude der böhm. Spr. Zum Theil ver kürzt, zum Th. umgearbeitet und vermehrt, gr. 8. Prag 1819. Haase. XXVIU u. 326 S. 36 Xr. 12 Gr. Not. (Böhmisch von Hanka bearbeitet 1822 u. 1831. Siche Hanka, Grammatika rc. Ein klassisches Vorbild für alle slavischcn Grammatiker.) — Solche und ähnliche Notizen sinken sich fast bei jedem einzelnen Werke. Namentlich auch Angaben, wo die Werke zuerst erschienen, aus welchen Sammelwerken sie abgcdruckt sind, wo die Manuscripte sich befinden u. d. m. Ein solches Unternehmen verdient ohne Zweifel eine mehr als gewöhnliche Theilnah- me und Unterstützung. Von den 8 Bänden (500 bis 550 Bogen Lcx.-Format) werden zuerst und zwar in diesem Jahre erscheinen: 1. u. 2. Band: Böhmische oder czcchische Ab theilung (50 bis 60 Bogen in größtem Lep.-Format). Später dann, ohne Unterbrechung: 3. u. 4. Bd.: russische und altslavische Abthci- lung, 5.u.6.Bd.: polnische Abtheilung, 7.u.8.Vd.: servische und illyrische Abtheilung. Nebst einem Anhänge, enthaltend alle in fremden Sprachen erschienenen und aus die Slaven, ihre Geschichte, Literatur rc. rc. Bezug habenden Werke, und einem vollständigen Materienregister. In broschirten Heften; jeden Monat eine Lieferung von 12 bis 15 Bogen ü 1 Fl. oder 18 Gr. sächs. — Einzelne Abtheilungen nur zum erhöhten Ladenpreis, der nach Erscheinen der 1. Lieferung für die erste Abthcilung ein- tritt — mit 1 Fl. 30 Tr. C.M. oder 1 Thlr. 6 Gr. auf Druck- und 2 Fl. oder 1 Thlr. 16 Gr. aus Schreib-Papicr für jede Lieferung. Am Schluß des Prospectus bittet der Herausgeber alle Herrn Gelehrten, Buchhändler und Buchdrucker um Mit theilung der vollst. Titel (nebst bibliogr. Angaben) aller von ihnen verfaßten, verlegten oder gedruckten, die slavische Li teratur betreffenden Werke auf dem Wege des Buchhandels, andieJos. Wenedikt'sche Buchh andlung in Wien. A. v. D Ansicht: Das Aufführen der wöchentlich eingcgangenen Nova im Börsenblatt nach alphabetischer Ordnung vertritt ein ganzes Semester hindurch, nämlich vom Erscheinen des Hinrichs'- schen OM.- bis zu dem des MM.-Katalogs, die Stelle eben dieses Katalogs, indem ein sehr bequemes, sich höch stens auf 26 Nummern erstreckendes Nachschlagen den voll ständigsten Nutzen gewährt; ein Nutzen, der ohne jenes Al- phabetisiren durchaus verloren geht. Berlin, den 4. Febr. 1835. I. A. List. L. I.-Rl. Verantwortlicher Rcdacteur: vr. A. v. Binz er.
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