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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1835
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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141 142 Zur Antwort. Die Bitte an den Börsenvorstand im Nr. 6. S. 117 d. Bl. gicbt mir Veranlassung, auch meine Ansichten über diesen Gegenstand hier darzulegcn. srl u) Verrechnet der Verleger alle Lieferungen, oder eine Anzahl, oder die erste und letzte Lieferung eines Werks zusammen und nimmt der Sortimentsbuchhändlcr diese Be dingungen an, so muß er auch die ihm zugerechneten Lie ferungen zu den festgesetzten Zeiten und Preisen bezahlen, um so mehr aber auch sich vorsehen, mit wem er dabei zu thun hat, denn er muß seinem Privatkunden für das haften, was der Verleger dem Publikum oft in schönen Phrasen ver sprochen hat, ohne selbst die Ausführung mit Gewißheit verbürgen zu können. Nie aber kann der Sortimentsbuch händler gezwungen werden, eine frühere Eonlinuation von Artikeln, welche erst beim Erscheinen verrechnet werden, abzunehmcn, wenn ihm vielleicht durch lange Verzögerung oder spcculative Ausdehnung eines Werkes frühere Besteller abgesprungen, oder gestorben und verdorben sind; selbst dann uicht, wenn der Verleger angekündigt hat, daß man sich auf das ganze Werk verbindlich machen solle. Der Verleger kann doch nicht ein Recht gegen seine Eollegen in Anspruch nehmen, das diese bei Privatkunden nie geltend machen können. Wie viele Zufälligkeiten machen es.ganz unmög lich, diesen Satz rechtlich zu begründen! Es ist mir aber auch in fast 30jahr. Praxis nicht vorgekommen, daß Verleger sich mit Erfolg geweigert hatten, spater erschienene Fortsetzun gen , deren 'Abnehmer sich natürlich mit der Zeit vermindern, zurückzunehmcn. Es soll dies nur ein Schreckbild sein, welches jedoch zwecklos bleibt. Mehr Recht hatte der Privat mann, den Verleger zu nöthigen, angcfangcne Werke.zu be endigen, die er band - oder lieferungsweise publiziere, und welche jener im guten Glauben an die Solidität des Vers, oder Verlegers sich anschaffte. Wie viele solche unvollen dete Werke finden sich in jeder Bibliothek! Wer schildert aber auch die Leiden solcher unglückseligen Verleger! scl k>) Nach der Usance im deutschen Buchhandel, die im Laufe des Jahres erscheinenden Nova bis zur Jub. Messe des folgendem Jahres ä oonä. zu versenden, kann der Ver leger, welcher ein Buch pr. blov. und ohne vorherige An zeige solcher Ausnahme und dem Sortimentsbuchhandlcr frei- gestellte Auswahl unter solcher Bedingung versandt hat, sich nicht weigern, dasselbe bis zur Jub. Messe folgenden Jahres zurückzunehmcn. Bei der ungeheuren Vermehrung neuer Etablissements wird freilich gar oft der Fall eintrcten, daß der Verleger selbst bei Tausend - Auflagen und ganz mäßiger Versendung anscheinend interessanter Artikel bald Mangel leidet; und aus Gründen der Billigkeit wird der Sortimcntsbuchhändler solchen Gesuchen gern Nachkommen, der Verleger muß sich aber gefallen lassen, daß dies auf seine Kosten geschehe. — Lächerlich ist mir immer die Drohung erschienen: „Später wird kein Exemplar zurück genommen." Wie ist der entfernte Sortimentsbuchhändler, der solches Buch vielleicht an noch entferntere Eommission- naire versandt hat, von denen er nur einmal im Jahre Re- mittendcn erlangen kann, im Stande, diesem Verlangen zu genügen? — Ganz anders ist cs mit dem ü ciisx. stellen, wo sich manche Sortimentsbuchhandlcr, ganz verkennend den Begriff, die Bücher zur Verfügung des Ver legers bei sich behalten zu wollen, große Unbill erlauben. — Alle dergleichen ungerechte Zumuthungen zeugen von wenig Erfahrung mit dem Risico eines thätigen Verlegers und den Mühseligkeiten der Sortimentsbuchhändlcr, die doch mittelbar stets für den Vorthcil der Verleger wirken sollen. t. Wunsch. Sollte es nicht zweckmäßig sein, und den Nutzen dieses Blattes für die Eollegen erhöhen, wenn eben ausgc- brochene positive Fallissements jedesmal so schleunig als mög lich darin zur allgemeinen Kenntniß gebracht würden, da mit man nicht, darüber im völligen Dunkel, mit Sendun gen, besonders Novitäten, an Fallirte fortfährt, und solche ein Raub der Cvncursmassc oder der sich deckenden Eommissionnaire werden? — Dergleichen Anzeigen finden z. V. für den Platz von Hamburg in dem Börsenblatte und dem Hamburger Eorrespondenten schon längst Statt. — Eine auf die Traßlcr'sche BUclfhaNdlung in Brünn abgegebene und so eben mit der Notiz: „Wird nicht bezahlt, da die T. B. fallirt hat," zurückgckommcnc Anweisung regt aufs neue diesen Wunsch in mir an. 1?. Wir sind gern crbötig, alle uns in völlig glaubwür diger Form bekannt werdenden Buchhändlersallissements so bald wie möglich durch diese Blätter zu allgemeiner Kunde zu bringen. — Die Red. Slavische Literatur. Dieses bisher so wenig beachtete Feld hat in neuester Zeit ein auffallendes Interesse erregt und an den verschiedensten Orten sehr fleißige Bearbeiter gefunden. Im Jahre 1832 erschien in Klagensurt: „Versuch eines Etpmologikon's der Slowinzischen Mundart im Innern Oestrcichs," vom Pfarrer U. Jarnik. — Das bekannte und umfassendere Werk Do- browskp's „81cnviu" ist durch W. Hanka, in Prag, im vori gen Jahre neu aufgelegt worden (recens. in den berliner Jahrb. 1835. Febr. S. 212) u. a. m. Nor kurzem hat sogar eine Dame, die jetzige Frau des Professors E. Robinson in Boston, als Schriftstellerin bekannt unter dem Namen Talvj, ein interessantes und besonders in Betreff der russischen Literaturgeschichte wichtiges Werk: „H^torw-il vl,-cv ol rüe 8Isvio in its varicmz clislsets" in Amerika hcr- ausgegeben (besonders abgedruckt aus I1oI)in5ou's Libliosl kc-positoi-)'). — Es fehlte aber bis jetzt ein Werk, in wel chem das ganze Gebiet der verschiedenen slavischcn Sprach- stämme und ihrer Literatur vollständig und gründlich zusam- mcngefaßt und dargestellt wäre, und der Zweck dieser Zeilen ist nur, die Herrn Gelehrten und Buchhändler auf die nun mehr zu erwartende Erscheinung eines solchen größeren Wer kes aufmerksam zu machen. — In der Jos. Wenedikt'- schcn Buchhandlung in Wien wird von diesem Jahre an in Lieferungen erscheinen:
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