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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1839
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1839
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- Deutsch
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1531 68 1532 Diese vorgcdachten Briefpostreformen bestehen nun darin: daß in England das Postporto für jeden Brief nach inländischen Orten ohne Rücksicht auf Entfernung auf 1 Penny, und für Briefe ins Ausland incl für die Rück antwort auf 2 Penny festgesetzt, dagegen für die Briese aus dem Auslande gar kein Briefporto erhoben werden solle. In Frankreich soll das Briefporto für jeden Brief r>) im Arrondissemenlsbezirke auf 2 Sous, und b) außerhalb desselben ohne Rücksicht auf Entfernung der Bestimmungsorte auf 4 Sous festgestellt werden. Für wie wichtig diese Reformen in England gehalten werden, ist allein daraus abzunehmen, daß nach der Mit theilung der Augsburger Allgem. Zeitung schon die freudige Ahnung der Folgen davon zu der öffentlichen Erklärung geführt hat: Sollte sich Deutschland dem Unternehmen anschließen, und eine ähnliche Postreform erhalten, so wäre von diesen praktischen Verbesserungen die Abschaffung der Englischen Kornbill sicher zu gewärtigen. Welch eine großartige Folge der wahrhaft politisch rich tigen und praktisch weifen Maßregel der Englischen Re gierung ! — Mit derselben Lebhaftigkeit hat der Vicc-Direclor der Französischen Generaladministralion der Posten, Herr Piron, die wohlthätigen Folgen der von ihm für Frank reich vorgeschlagenen Briesportoresorm dargestcllt, und in seiner Schrift nachgewiesen, daß ein Ausfall im Staats- einkommcn daraus nicht zu besorgen sei. Ganz richtig ist die von demselben dabei ausgesprochene Ansicht: Wenn man die Post nicht sowohl als Finanzanstalt be trachtet, sondern als Mittel, den Verkehr zu erleichtern, und Familien - und Freundschaftsvcrbindungcn zu erhalten, so muß man anerkennen, daß der Gewinn, den sie ge währt, weit weniger in Anschlag zu bringen ist, als die Masse der Briefe, die sic befördert, und daß es Pflicht der Negierungen ist, die Eorrcspondenz aus alle Art zu erleich tern und zu vermehren. Selbst die finanzielle Wichtigkeit der Postanstalt liegt weil weniger in der directen Einnahme, die sie verschafft, als in der Beförderung des Verkehrs, welcher die Basis des Wohlstandes, und die Quelle aller Staats einnahmen ist. Wenn cs nun bekannt ist, wie tief im Deutschen Volke überall die Meinung Wurzel gefaßt hat, daß mit Aufhebung der Englischen Kornbill das goldne Zeitalter für die Völker Deutschlands eintreten werde, so ist es jeden Vatcrlandsfceundes ernste und heilige Pflicht, seine Ansich ten und gutachtlichen Vorschläge als vorbereitende Materia lien zur weitern öffentlichen Besprechung über diese alle öffentlichen Interessen beherrschenden groß artigen Br i efp o str eso r me n auch für Deutsch land öffentlich auszusprechen, oder doch fccimüthig an- zudeuten. Wir wollen dieses also hiermit versuchen. Für Deutschland giebt cs zweierlei Wege, eine Brief portoreform im Sinne der Englischen und Französischen auszufühcen, als: » I. entweder sogleich eine großartige Reform für ganz Deutschland, als Einheit, zu beschließen, und einen Briefportosatz, oder II. für jeden Bundesstaat besonders einen Ariefportosatz zu rcguliren. - Ack. I. Deutschlands politische Einheit wird durch den hohen Bundestag in Frankfurt am Main repräsentirt. » Die Erstrebung der Einheit in der Steuer- uud Zoll gesetzgebung und Verwaltung hat der Deutsche Zoll- und Handelsverein sich zum Zweck gesetzt, daher dessen Erweiterung auf die gesummten Deutschen Bundesstaaten mit der Zeit gewiß zu hoffen ist, um sich auch hierin der politischen Einheit Deutschlands anzuschließen, und diese immer fester und dauernder zu gründen. Nur in dem Postverkehre bestehen leider noch jetzt Post-, Zoll- und Grenzbarrieren in Deutschland, indem ein jeder Bundesstaat sich in Beziehung auf die Porlobe- rechnungen für die Postgüter, incl. Briefe, die aus einem Staat in den andern spedirl werden, als Ausland ansieht, und seinen Portoantheil daran sich besonders berechnet. Diese Postsinanzverhältnisse der einzelnen Bundesstaa ten beschweren nun den durch den Deutschen Zollvcrerein beabsichtigten freien Verkehr auf das Drückendste, und doch ist der Postverkehr innerhalb Deutschlands am ersten geeig net, so regulirt zu werden, wie es die politische und indu strielle Einheit des Deutschen Vaterlandes im wahren öffent lichen Interesse der Deutschen Völker wünschenswerth und nothwendig erscheinen läßt. Es würde für den Zweck dieses Artikels zu weitläufig werden, alle diese Postsinanz - und Grenzbarrieren der ver schiedenen Deutschen Postgebicte und deren nachtheilige Wirkungen für den öffentlichen Verkehr hier ausführlich zu erörtern, was wir um so mehr unterlassen können, da die Zustände und Nachtheile dieser Postzollbarcieren einem jeden Eorrespondenten, vorzüglich aber dem Handelsstande in Deutschland und dem Auslande, wohl bekannt sind. Die Regulirung eines Briefportosatzes für die Cor- responden; in den gesammten Bundesstaaten würde aber durch einen Deutschen Postcongreß zu bcrathen und zu beschließen sein. Zum Sitze dieses Deutschen Postcongresses eignet sich Frankfurt a. M. am besten; denn das von diesem Deut- schen Postcongreß berathene und beschlossene Deutsche Post gesetz würde demnächst unter den Schutz des Deutschen Bundes als ein Deutsches Eentralgesetz zu stellen, und von demselben aufrecht zu erhallen sein. Dieser Deutsche Postcongreß wäre zu bilden durch De putiere von den Deutschen Post- und Knanzbehöcden, und durch Depulirte aus dem Deutschen Handelsstande,, um von den letzteren über die wahren Interessen des öffentlichen Verkehrs bei Regulirung von neuen Postgesetzen aufgeklärt zu werden, und Mißgriffe zu verhüten, da deren Stim men bis jetzt bei Rcgulirung von neuen Gesetzen, die den
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