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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1835-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1835
- Sprache
- Deutsch
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11 12 der Preis der Waace mit jeder Versendung verändert. Sie berechnen aber ferner auch die Möglichkeit, daß ein Theil ihres Einkaufs liegen bleibt, oder an Werth verliert; daher verkaufen sie anfangs so hoch wie möglich über, und den letzten Rest nicht selten weit unter dem Einkaufspreise. — In diesen wenigen Worten liegt das ursprüngliche Wesen des Handels in allen seinen Zweigen, auch des Manuscriptcn- handels vor Erfindung der Vuchdruckerei, und ebenso des neueren Buchhandels in den meisten Landern. — Der deutsche Buchhandel dagegen hat sich durch freie Ueberein- kunft, und spater durch Herkommen, ganz anders gestaltet. Zwar wird auch hier der Preis von den ursprünglichen Ver käufern (den Verlegern) bestimmt; die Zwischenhändler aber (die Soctimcntshändler) sind nicht, wie bei allen übrigen Handelszweigen, Spcculanten, denn sie verkaufen die übernommenen Bücher in ganz Deutschland für denselben Preis; ja sie sind in vielen Fällen nur Com- missionäre, die nach Ablauf einer bestimmten Frist das Nichtverkauftc an den Verleger zurückscnden und, als Er satz und Gewinn für sich, von dem Verkauften den übli chen Rabatt berechnen. Die weitere Ausführung dieser wesentlichen Grundzüge gehört natürlich nicht hierher. Dieses ganz eigenlhümliche Verfahren hat sich aber, wie schon erwähnt, nur aus freier lieberemkunft, ohne alle gesetzliche Einwirkung, so gestaltet und ist ebendaher nicht frei von Abweichungen und Schwan kungen geblieben, die namentlich in neuerer Zeit, in Folge der außerordentlichen Zunahme des ganzen literarischen Ver kehrs, sich bemecklich gemacht haben. Wenn cs nun wünschenswcrth ist, — und das wird Kei ner leugnen, der das Wesen und Wirken des deutschen Buchhandels kennt und durchschaut —, daß dieses echtvolks- thümlichc Institut auch ferner bestehen und sich naturgemäß immer vollkommener aus sich selbst heraus gestalten möge; so muß vor allen Dingen die Wahrheit in's Auge gefaßt werden, daß — wenn auch der Buchhandel als solcher nur ein Zweig des Handels im Allgemeinen ist —, dennoch die deutschen Buchhändler in ihrer Gesammtheit, auch in kommerzieller Hinsicht, in ganz anderem Verhältnis; zu einander stehen, als die Individuen irgend eines andern Handelszweiges, daß sie vielmehr, nach der angcdeuteten eigcnthümlichen Natur ihres Verkehrs, eine, der Zahl nach unbeschränkte Handcls- gcscllschaftbilden. Aus diesem socialen Verhältnis; cr- giebt sich aber das Bedürfniß einer gesellschaftlichen Ordnung, mithin einer gemeinschaftlichen Leitung, die auch bereits vor 10 Jahren in dem Börse «Vorstände ein lebendiges Or gan , eine fteigewählte Behörde gesunden hat. Mit der Anerkennung dieser Behörde hat sich die Gesell schaft als solche constituirt, und zwar zu keinem anderen Zwecke, als durch Feststellung und Aufrcchthaltung gewisser Nor men und Regeln ihre eigene Existenz zu sichern und dem ge meinschaftlichen Ziele immer näher zu rücken. Und was ist ihr Ziel ? — Ein doppeltes; einmal: das materielle Gedeihen der Handelsgesellschaft als solcher, und dieses be ruht wesentlich auf unbedingter Rechtlichkeit und höchst möglicher Fähigkeit aller Einzelnen, so wie auf dem dar aus entspringenden gegenseitigen Vertrauen; — zweitens: Belebung des gemeinschaftlichen Spruchbandes im Interesse des deutschen Vaterlandes, oder mit andern Worten: sittliche und zeitgemäße Beförderung der deutschen Literatur in allen ihren Zweigen und Richtungen.— Ein erbabcnes Ziel, des Strebens der Besten würdig! Und — nicht unerreichbar. Der großen Gesellschaft, sofern sic den Namen einer solchen vcrdicnt, stehen so viele Mittel zu Gebote, direkte oder indi rekte, auch einen sittlichen Einfluß auf die Literatur zu gewin nen, daß ihre Wirksamkeit in Hinsicht auf den Gang und die Beförderung des literarischen Lebens, in seinen höher«, cd- lcren und gemeinnützigen Richtungen, gar nicht zu berech nt ist. Der lebhafte Wunsch einer immer fester sich gestaltenden Einigung dieser großen Gesellschaft deutscher Buchhändler hat natürlicherweise das Bedürfniß eines gemeinschaftlichen Organs zu fortdauernder Mittheilung und Verständigung hcrvorgeru- ftn. Ein solches Organ ist vor einem Jahre mit diesen Blät tern ins Leben getreten. Die ursprüngliche und nunmehr er höhte und erweiterte Bedeutung desselben erhellt aus den die ses Blatt eröffnenden Worten des Herrn Enslin, als gegen wärtigen Vorstehers des Vöcsenvcrcins. Wenn mir — wie gleichfalls aus diesen Worten erhellt — der ehrenvolle Auftrag geworden ist, unter solchen Umständen die Redak tion der ersten Abtheilung dieses Blattes zu übernehmen, so glaube ich, in den oben ausgesprochenen Ansichten über Ziel und Wirksamkeit des deutschen Buchhandels überhaupt und des Börsenvereins insbesondere, hinlänglich dargethan zu ha ben , daß ich von der Wichtigkeit der Aufgabe in ihrer doppel ten Beziehung durchdrungen bin. Dieser Verein der deutschen Buchhändler ist in meinen Augen selbst ein lebendiges Band, das die gemeinschaftlichen, und zwar die höchsten, geistigen Interessen des großen deutschen Vaterlandes umschlingt und überdies in der de ut s chen Bu ch hän d ler - börsc für diese Interessen einen längstersehntcn Central punkt begründet hat. — Mit Freuden werde ich meine gerin gen Kräfte der Lösung einer Aufgabe widmen, welcher die ho hen Zwecke eines solchen volksthümlichen Instituts zur Richt schnur gegeben sind. vr. A. v. Vinzcr. M i s c e l l e n. In einem so eben erschienenen Kataloge der vilwswis polousiss in Paris befindet sich im Anhänge ein Preis- Courant des Atelier As relinre Polonaise etsbl! par /s^>?v?roe ldnftwo polonsis. Fürwahr ein trauriger Umsturz der Verhältnisse einer alten Fürsten- und Hcldensamilic. Der bekannte Publicist, Professor David, in Kopen hagen, Redacteur des Blattes „Fädrenelandet," ist am 15. Decbr. 1834 unter Ansprache des Gcneral-Fiscal wegen Uebcrtretung derPrcßgcsctze zur Verantwortung gezogen worden. Verantwortlicher Redakteur: vr. A. v. Binzcr.
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