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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1879-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1879
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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der ihm wohl für immer eigen bleiben wird. Liefert die Zinko graphie in Kreide- und Federzeichnungsmanier sehr Beachtens- werthes und hat sie ihre großen Vorzüge, wenn es sich um schnelle Herstellung leicht hingeworsener Skizzen handelt, so fehlen ihr doch zu viele Eigenschaften des guten Holzschnittes, als daß dieser nöthig hätte, um seine Existenz besorgt zu sein. Nach verschiedenen Experi menten wird man genau die Grenzen kennen lernen, innerhalb welcher die Zinkographie mit Erfolg wirken kann, und diese sind immer noch weit genug gezogen, um ihr ein reiches Feld nützlicher Thätigkeit zu lassen. Sehr bemerkenswerthe Arbeiten, Platten so wohl als Abdrücke, in Zinkographie, rcsp. Chemigraphie, waren ausgestellt von R. Löss, H. Gäbler und C. H. Boulton. Löss besorgt zugleich den Druck in Schwarz und Farben in befriedigend ster Weise. Gäbler's Probebuch war nicht ganz geeignet, um daraus seine volle Leistungsfähigkeit zu erkennen. Boulton's Musterbuch war ein sehr reiches' Architektur, Portraitfach, Land karten, Vorschriften, Musikalien, Platten für Buchbinderarbeit rc. waren vertreten; man konnte daraus so ziemlich lernen, sowohl was dieZinkograPhie kann, als was sie nicht kann. H. Boulton stellte außer dem galvanoplastische Clichss aus, die ebenfalls von C. Kloberg in besonderer Güte geliefert wurden. Neben seinen vorzüglichen Arbeiten in Mcssinglinien und Verzierungen stellte er ein Portrait des Kaisers aus in Kupferclichö in der Größe von 70x50 Cm., welches für das „Daheim" gemacht worden ist. In Messinglinien leistete auch eine junge Firma, Rüger L Hentze, Brauchbares. Die eigentliche Photographie hat für den Buchhandel we niger Interesse, namentlich die Portrait-Photographie, die sich auf dieser Ausstellung, wie auf allen anderen, ungebührlich breit macht und durch schöne Ausbauten und massenhafte Ausbreitung ihrer Artikel den Platz für manches weniger Blendende aber Nützlichere wegnimmt. Wir erwähnen deshalb nur die Sachen, die eine nähere Beziehung zu dem Buch- resp. Kunsthandel haben und die der Photographie ihr Dasein verdankenden, für das Jllustrationssach so wichtigen Methoden des Lichtdrucks und der Photolithographie. K. Schwiers in Weimar brachte Interieurs, die sich durch ge schickte Auffassung auszeichnen; W. A. Stückrath aus Weimar eine große Anzahl interessanter Blätter aus Preller's Nachlassenschaft und die Werke Carl Gehrts'. In Lichtdruck excellirten Römmler L Jonas in Dresden, auch Wilh. Hosfmann aus Dresden brachte Gutes. In Leipzig ist diese Branche bis jetzt merkwürdig vernach lässigt gewesen. A. Naumann bezweckt sie mehr im Großen zu be treiben; ihm war das Recht der Aufnahmen in der Ausstellungshalle eingeräumt; als Folge entstand eine Reihe von Blättern und im Verlag von G. Gilbers wird ein größeres Werk über die Aus stellung aus Naumann's Atelier erscheinen. Carl Bellach in Leipzig lieferte Photolithographien. Für wissenschaftliche Zwecke arbeitet die zunächst von Prof. Czermack mit großen Kosten ein gerichtete und daun nach seinem Tode von der Universität fort geführte Anstalt unter der Leitung des Hrn. Th. Honikel, die mikroskopischen Aufnahmen derselben sind vorzüglich. Friedr. Manecke war einer der ersten, der sich in Leipzig als Photograph verdient machte und lebensgroße Portraits lieferte, er stellte com- biuirte Pigmentdrucke und mikroskopische Photographien aus. Für die Verwendung der Photographie zu künstlerischen Mappenwerken ist in Leipzig Edwin Schloemp so gut wie der einzige Repräsentant. Seine „Gustav Freytag-Galerie" in den ver schiedenen Ausgaben ist als eine der bedeutendsten unter den vielen ähnlichen Galerien bekannt; sie wurde jedoch nicht in Leipzig, sondern in der berühmten Fr. Bruckmann'schen Anstalt in München hergestellt. Von einem neuen Unternehmen „Unser Heim im Schmuck der Kunst" lagen die Anfänge vor. Eine hervorragende Stellung als Herausgeber von Pracht werken mit Lichtdrucken nimmt George Gilbers in Dresden ein. Seine Ausstellung war eine der bedeutendsten und die Ausstattung aller seiner Artikel eine höchst vorzügliche. Jedes Werk einzeln aus zuzählen würde zu weit führen und ist dem Buchhandel gegenüber auch kaum nöthig. Einen großen Antheil an diesen Werken hat die vortreffliche Anstalt von Römmler L Jonas. Wir erwähnen nur M. Kimbel's „DerdecorativeAusbau", „DasDresdener Architektur- Album", Hermann's„Baudecoration",Hauptmann's „Monumentale Werke", Böttcher's „Flachmuster", Paravicini's „Renaissance-Ar chitektur", „Rafael's Loggien" nach den Stichen von Bolpati, „Kunst gewerbliche Arbeiten aus der Dresdner Ausstellung", Toisel „Ke ramik", Krumbholz „Das vegetabile Ornament", wahrlich einereiche Schatzkammer für Kunst und Kunstgewerbe. Als Resultate der Leipziger Kunstgewerbe-Ausstellung erscheinen bei ihm: „Alte kunst gewerbliche Arbeiten der Leipziger Kunstgewerbe-Ausstellung", 10 Lieferungen L 10 Blatt, und „Sammlung moderner Zimmer einrichtungen, Holz- und Metallarbciten, Keramik rc. aus der Leipziger Kunstgewerbe-Ausstellung", herausgegeben von Baurath Lipsius, 20 Blatt. MiSccllcii. Leipzig, 6. Nov. Der vom Vorstand des Börsenvereins im Verein mit dem Wahlausschuß ernannte außerordentliche Aus schuß zur Revision des Statuts unter Zugrundelegung der von der Commission zur Revision des Statuts, welche vom 16—20. Sept. d. I. in Leipzig tagte, gefaßten Beschlüsse trat am 3. Nov. in Leipzig zusammen und vollendete seine Arbeiten am 6. Nov. nach dreitägigen Sitzungen, die von früh 9 Uhr bis Abends 8 resp. 10 Uhr mit einer zweistündigen Mittagspause dauerten. Der Ausschuß bestand ausdenHerrenArn. Bergstraeßer aus Darmstadt, Jos. Biele feld aus Karlsruhe, vr. E. Brockhaus aus Leipzig, Herm. Kaiser aus Berlin und Emil Morgenstern aus Breslau und ernannte Hrn. vr. Brockhaus zum Vorsitzenden, Hrn. Berg- stracßer zum Schriftführer; das Protokoll sür den Vorstand führte der Archivar des Börscnvereins, Hr. Advocat W. Volkmann, während Hr. Bergstraeßer ein zweites zugleich über die Debatten berichtendes Protokoll führte. Das höchst erfreuliche Ergebniß der Berathungen des Ausschusses war die einstimmige Annahme eines revidirten Statuts nach zweimaliger Lesung. Der Ausschuß wird seine Arbeiten dem Vorstände zur Berichterstattung an die Haupt versammlung übergeben. Auf Wunsch des Ausschusses wird Hr. Bergstraeßer über die Verhandlungen im Börsenblatt berichten. Bibliographisches. — Unter dem Titel „Uibliotbsea kompsjaua"*) hat Hr. F. Furchheim in Neapel ein Verzeich niß von sämmtlichen Werken herausgegeben, die über die beiden ver schütteten Städte Herculanum und Pompeji seit deren Wiederauffin dung in Italien und dem Auslande von größerem Interesse erschienen sind. Die genau bibliographisch geordneten Titel finden sich vielfach von nützlichen Notizen begleitet und nehmen von dem 37 Seiten um fassenden Schriftchen 22 Seiten ein, während die übrigen die gleich mäßig geordnete Vesuv-Literatur verzeichnen. DerKatalog ver dient als eine sehr nützliche Bereicherung des bibliographischen Apparates zur Ausnahme in alle Geschäftsbibliotheken empfohlen zu werden, wozu jedoch einige Eile noth zu thun scheint, indem die ganze Auflage nur aus 250 Exemplaren besteht und davon nur noch wenige Exemplare für den Handel übrig sein sollen. 37 8.) Uaxoti 1879, korobbstm. kreis 1 .VI. 60 kt. baar.
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