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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1839
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1839
- Sprache
- Deutsch
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387 17 388 Leipzig. > Nur das gemeinsame Interesse bezweckend, erlauben! wir uns nachstehende Zeilen an diejenigen der geehrten j Herren Kommittenten-zu richten, welche die nächste Oster-j Messe nicht besuchen werden. Obgleich der Termin, an welchem hier zur Messe be-! zahlt wird, einem Jeden bekannt sein muß, so ereignet es! sich doch alle Jahr, daß oft von sehr achtbaren Handlungen! zur bestimmten Zeit keine Zahlung erfolgt. — Die Listen ^ derselben langen häufig einige Tage oder Wochen später hier ^ an, als wo der Commisfionair die Zahlungen beginnen muß.! Denjenigen der Herren College», welchen die Eigen-! thümlichkeit des hiesigen Geschäftsganges unbekannt ist, dürfte es vielleicht indifferent erscheinen, ob einige Tage' eher oder später bezahlt wird, allein indem wir dies unten-' stehend näher erläutern, erlauben wir uns nur hier hervor-' zuhcbcn, daß selbst die Verspätung eines Tages entweder eine totale Störung in der Meßcasse des Commissionairs herbcisührt, oder zur nothwcndigcn Folge hat, daß nicht einen Tag, sondern viel später (jedenfalls erst nach der! Abreise der auswärtigen College») die Liste berichtigt wird, wo jenes kleinen Verzugs wegen sich eine solche Ansicht über den Zahler bilden dürfte, die im unangenehmsten Ge gensätze zur wirklichen Solidität desselben stehen kann. Nachstehend erläutern wir dies näher: 1) Einem jeden hiesigen Commisfionair muß es darum zu thun sein, daß, sobald irgend ein Verleger mit ihm abrechnet, dieser aufeinmal von allen den Com- mittentcn, für welche er zu zahlen hat, sein Geld ^ erhält. Die Vereinigung von 15 — 20 Listen bei einem Commissionair sind keine Seltenheit.. Wollte! er die letzter» einzeln abmachen, so wäre also ein jeder Verleger 15—20mal zu besuchen, und es bedarf keiner Hervorhebung, daß in diesem Falle noch am Johannis feste das lebhafteste Meßgewühl hier herrschen müßte. 2) Sobald ein Commissionair mit einem der Verleger ab gerechnet hat, und an diesen für sich und seine Com- mittenten zahlte, sind beide für diese Messe geschäftlich getrennt, denn elfterer ist vom Morgen bis Abend so bedrängt und die Zeit der Messe ist so kurz, daß es schon bedeutender Anstrengung bedarf, um nur die oben erwähnte summarische Arbeit mit Ordnung durch führen zu können. 3) Blieb also bei jenem Zusammentreffen eine Liste zurück, so ist außer dem Gerede, was darüber entstehen dürfte, auch noch häufig zu erwarten, daß der Zurückgebliebene einstweilen von der Ausliefecungsliste gestrichen wird. Erst nachdem der hiesige Commissionaic die Anzeige macht, daß der in der Messe ausgebliebene Saldo ge zahlt sei, kann der Verleger seine Verfügung treffen, da mit wieder in Leipzig an den später Zahlenden ausgelie- sert wird. Aber in vielen Fällen wird dies übersehen, oder es wird für rathsam gehalten, um ähnliche Hem mungen für die Zukunft zu umgehen, die Rechnung aufzuheben. Im glücklichsten Falle vergeht also der Sommer, bevor wieder in Ordnung kommt, was die kurze Verzögerung Störendes hcrvorricf. Wo übrigens selbst keine jener Folgen in Erfüllung gehen sollte, wird sich dennoch bei jedem Ocdnungsfehler dieser Art von jetzt an ein notorischer Geldverlust Her ausstellen, denn 4) mit Bezug auf die Erklärung der 464 Buchhandlungen in Nr. 13 des diesjährigen Börsenblatts kann mit Recht als feste Norm für die nächste Zukunft betrachtet werden: Daß von einem Jeden, der im Laufe der Jubilate-Messe zahlt, der Louisd'or um 2-ff. höher angenommen wird, als dessen Cours nach Preuß. Crt. beträgt. Wer aber bis zu jenem Termin nicht zahlt, von dem wird nur reines Preu ßisch Courant pari der Buchhändlerzah- lung angenommen. Die kleinste Verzögerung kann also Ursache sein, daß der letztere nachtheilige Fall Sie trifft. 5) Angenommen, daß, nachdem der Commissionair seine Mcßarbeit begann, nur 2 Lage vergehen, bevor die ver spätete Liste hier ankommt, so kann er den 60—70 Hand lungen, mit welchen er bereits abrechnete und mit denen er, wie tz. 2 gesagt, nicht mehr zusammentrifft, auch beim besten Willen nicht mehr während ihres Hierseins den Saldo zahlen*). Ganz abgesehen hiervon, brächte auch das einzelne Nachzahlen unausbleibliche Verwir rung in die Cassc des Commissionaics, denn 6) um die tausende von Quittungen hin und her, und die damit verknüpfte Abrechnung in ein stets übersicht liches System zu bringen, erfordert es vieler vorheriger complicirter Notizen. Jede Buchhandlung, ob anwe send oder nicht, erhält zu diesem Zwecke ihr doppelt ausgefertigtes Meß-Conto (es sind deren oft 800— 1000), dieses wird summirt, abgeschlossen und bei Seite gelegt, später dient es zum Abschluß der Casse. Soll also eine später ankommendc Llste in den Cursus der Messe gebracht werden, so müßte man mit dieser Einzelnen alle die zeitraubenden Manipulationen apart vornehmen, oder jedesConto nochmals hervorsuchen, darauf den Posten nachtragen und quittiren lassen. Abgesehen von dieser bedeutenden Mühe in den Tagen, wo die Arbeit am meisten drängt, hat wohl jeder hiesige Commissionair mit fatalen Cassen - Differenzen solche Gefälligkeit gebüßt. 7) Diejenigen Handlungen, welche Wechsel auf fremde Plätze hierhier senden, bitten wir, diese zeitig genug ein- zuschickcn, damit der Commissionaic den Accept ein holen kann, und zum Termin, wo er auszah len muß, im Besitz desselben ist. Es ist zur Reali- sirung eines solchen Wechsels (dessen Betrag hier, ohne ') Außerdem ist es in der Messe, abgesehen von der Aeit- versäumniß, eine reine Unmöglichkeit, den auswärtigen Buch händlern, mit welchen man bereits abgerechnet hat, Zahlun gen zuzuschicken, weil sie in ihren Wohnungen selten oder nur zufällig zu finden sind. Es bleibt also nichts übrig, als solche Zahlungen nach der Messe den Cominisfionairs zuzu- stcllen, denn es ist bekannt, daß letztere im Laufe der O.-M. für diejenigen ihrer Commiltenten, die selbst hier sind, keine Zahlungen annehmen.
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