Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1839
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1839
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18390219
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-183902198
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18390219
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1839
- Monat1839-02
- Tag1839-02-19
- Monat1839-02
- Jahr1839
-
329
-
331
-
333
-
335
-
337
-
339
-
341
-
343
-
345
-
347
-
349
-
351
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
333 15 334 Leben mit Mühe und Fleiß einen Verlag geschaffen, der hielt etwas darauf, waren cs doch mehr oder minder geistige Kind lein, als deren Schöpfer oder Vormund er sich betrachten durfte; der Verlag wurde dem Publikum gegenüber so lange als möglich benutzt, und verfiel dann endlich in seinen Re sten der Maculatur; dann aber auch gewiß mit Recht und ohne Bedauern. Aber jetzt! O heiliger Benedictus bitt'für uns! Du warst in früher Zeit Stifter eines Ordens, der der Wis senschaft im Stillen und mit Ausdauer förderlich war und Großes zu Tage brachte; welch ein Unterschied zwischen den damaligen Professen Deiner Ordens-Regel und den heu tigen Benediktinern! Mit Gewalt reich werden, das ist ihr Losungs wort; wie und auf welche Weise ist einerlei! —- Gleich dem Pariser Robert Macaire sind Viele derselben im Stande, dem Publicum heute ihren momentanen Verlag als das Edelste, Köstlichste anzupreisen, was die Literatur geschaf fen, wahrend wenige Monate spater dieses Edle, Köstliche kaum gut genug dünkt, den Käse- und anderen Krämern zu dienen. — Das ist ein Associiren, Sichtrenncn, Verlag- Vcrkaufen, Ankäufen, Wiederverkäufen, Wiederassocüren, abermals Trennen, aus einer Handlung drei, vier schaf fen, worüber dem besonnenen Praktikus der Verstand stille steht; dann folgt das Prcisherabsctzen, der Verkauf an Antiquare zu Spottpreisen, das hilft der Kasse nothdürftig wieder auf, aber lange nicht genug, um den gewohnten Kreislauf wieder von Neuem beginnen zu können; zu letz terem gehört dann die Hülfe und der Vorspann des Schutz- patroncs der heutigen Bcnedictiner, wenn anders je nem gutdünkt, seinen Tagelöhnern wieder von Neuem un ter die Arme zu greifen. — Früher besann man sich wohl, ehe man große Summen fremden Geldes auf einen Wurf setzte; heutzutage genirt das nicht! — Gelingt es doch Ei nigen, sich aus Söldnern der Schutzpatrone zu eigenen Herren aufzuwcrfcn, warum sollten nicht Alle ähnliches versuchen? Lu avsni! «Pianck möms! — Und all' dieser Unfug wird so offen, so ohne Scheu vor dem großen Pu blicum abgehandelt, zum Zeitungsklatfch gemacht, daß es kein Wunder ist, wenn die Achtung vor dem Namen des Buchhändlers und seinem Stande immer mehr abnimmt, wenn sein äußerer Luxus nur dem bunten Mtterlappen- Vorhange verglichen wird, hinter welchem eitel gemeiner Trödel und Schacher zu finden, daß es ferner kein Wunder genannt werden darf, wenn täglich neue Klagen über schlechte Schuldner unter den Buchhändlern erhoben werden, wenn manche Verleger dieselben bereits nach Hunderten zählen! Soll ich zum Schluffe des Vergleiches auch noch des Verhältnisses zwischen Principalen, Gehüsten und Lehr lingen gedenken, so kann ich auch hier nicht der heutigen Zeit den Vorzug geben, und die Erfahrung einer Reihe von Jahren hat mir gezeigt, daß Vertrauen, Liebe und Aufmerksamkeit immer mehr einem bcklagenswcrthcn Egoismus Platz zu machen scheinen, und die frühere ge genseitige Stellung immer mehr bei Seite gesetzt wird und eine neue an deren Ort stellt, welche wenigstens mehr ent fremdende Elemente besitzt, als die frühere aufzuwciscn vermochte. Gestehen wir uns die Wahrheit des Obcngesagten ein, dann wird der nachdenkende prüfende Mann leicht erkennen, daß der Buchhandel sich jetzt in einer Krisis befindet, die mehr als je geeignet ist, seine bisherigen Grundlagen zu verrücken, vielleicht ganz zu untergraben; er wird finden, daß der Egoismus, diese Pest unserer Zeit, immer mehr her- vortcitt und dem angeecbten schönen Zusammenhalten der früheren Perioden ein Ende zu machen droht. Es wäre Schade, wenn der Börsenvcrein und die Deutsche Buchhändlerbörse der Zukunft nur zeigen sollten, wie es hätte werden können, wenn der Egoismus die Einig keit nicht zerstört hätte! — Soll nun eine noch respektable Anzahl der jetzt Lebenden ruhig zusehen, wie nach und nach ein Stein nach dem andern von dem Baue gelöst wird, der uns als heilig anvertrautes Monument der Vorzeit über antwortet wurde, sollen wir dabei die Hände in den Schoß legen, und gar selbst das Werk der Zerstörung fördern hel fen , oder sollen wir Handeln? — Das ist die Frage! — Mein Glaubensbekenntniß ist in wenige Worte zu fassen: Buchhandel und Buchhändler waren dann am glücklichsten und wirklich, n i cht zum Schein blühend, als nur Diejenigen recht ernst sich dar um bekümmerten, welche es anging! Verantwortlicher Redakteur: G. Wuttig. S e k a n ii t m a ch u n g e n. pränumerations- und Subscriptions- Anzeig en. s7!»7.j Subscription auf die neue von /kcttr Her 2, In Lief, von 6 Vogen gewöhnlichen Musikformats, i»> Verlage der Großh. Hessischen Hofmusik-Handlung von D. S ch o t t ' s Söhnen. Henri Herr hat sich durch seine trefflichen, bereits bis zur Zahl von 107 gestiegenen Werke, in denen er Lieblichkeit und Reichthum mit größter Mannichfaltigkeir so schön verbin det, einen solchen Ruf erworben, daß sein Name in der Kunstwelt allenthalben zu den bekanntesten und gefeiertsten gehört. Da nun dieser ausgezeichnete Meister den reichen Schatz seiner Erfahrungen in seiner neuen vollständigen Pia nofort e-Sch ule niedergelegt, und mit Genialität auf die Eigenthümlichkcitcn und Feinheiten der verschiedenen Spiel arten hingewiescn hat, so werden gewiß alle Kunstfreunde dieses neue Werk des beliebten Verfassers als eine höchst bcach- tenswerthe Erscheinung im weiten Gebiete der Kunst des Kla vierspiels freundlich aufnehmen, und schon im Voraus über-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht