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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1839
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1839
- Sprache
- Deutsch
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213 10 214 Ausdehnung seines Geschäfts. So erweist sich diese Maaß- regel als eben so heilsam für den Verleger wie für den Sor- timcntshändlcr, und man darf daher voraussetzen, daß in jeder größeren Stadt ähnliche Vereine sich bilden werden, die, um Weitläufigkeiten zu vermeiden, mit einander in Verbindung treten und ihre Erfahrungen durch Austausch erweitern und berichtigen könnten. Höchst wünschenswerth wäre es, wenn die Vorbereitungen dazu schon vor der Ostermesse gemacht würden, um sich in Leipzig über einige gemeinsame Grundsätze zu verständigen; jedenfalls wer den die Acten des Berliner Vereins zur Stelle sein. Wenn übrigens die Verluste der Verleger so gar gering angeschlagen worden sind, so scheint ein Jrrthum hierbei obzuwaltcn, der durch einige aus den vorliegenden Acten ausgezogene statistische Notizen widerlegt werden mag. 85 säumige Zahler schulden dem aus 28 Mitgliedern be stehenden Berliner Vereine in Summa 20,697-^ 12 gA 11 und zwar durchschnittlich aus den letzten drei Jahren. Wenn man nun annchmcn kann, daß die dem Vereine nicht bcigetretenen Verleger bei denselben Handlungen etwa um ein Vierlheil dieser Summe interessirt sein möchten, so würde sich dieselbe für den gesummten Berliner Verlags handel auf 26,000-/). erhöhen. Aus den vom Börsen blatt halbjährlich angestellten Berechnungen ergiebt sich ziemlich constant, daß etwa der zehnte Thcil der jährlichen literarischen Production in Deutschland aus Berliner Pres sen hervorgeht, und da man wohl voraussetzen darf, daß die selben Firmen, die dem hiesigen Vereine schulden, so ziem lich allen Deutschen Verlegern Saldi rcstiren, so würde die Totalsumme, die durch die Schuld lediglich von diesen 85 säumigen Zahlern dem Deutschen Verlagsbuchhandcl entweder entzogen oder doch über Gebühr vorenthalten wird, sich auf etwa 260,000-/). Pr. Eour. belaufen; ich kbage nicht zu entscheiden, ob der Multiplicator, durch den man die Gesammtschuld, die das Sortiment dem Verlage restict, müßte ermitteln können, sich aus dem Verhältniß von 189: 85 ergeben würde, doch schlägt man dieselbe nach den zu Grunde gelegten Voraussetzungen gewiß nicht zu hoch an, wenn man eine halbe Million annimmt. Eine der vorzüglichsten Ursachen, die bei einem fast ge fahrlosen Commissionsgeschäft, wie der Deutsche Sorti mentsbuchhandel ist, so viele Handlungen verkümmern läßt, ist der Leichtsinn, mit dem fast jeder Anfänger in Verlags-Unternehmungen eingeht, die er nicht aus seinen eignen, sondern vorläufig aus dem Beutel des Verlegers bestreitet, um das Doppelte und Dreifache damit zu ge winnen. Dem Meßkatalog zufolge kündigten die oben be- zeichneten 85 Firmen im Jahre 1836 321, im Jahre 1837 411, im Jahre 1838 258 Vcrlagsartikcl als fer tig ari. Ich brauche wohl kaum hinzuzufügen, daß der bei weitem größere Theil nichts als Ausschuß, oder doch mindestens solche Bücher zu Markte gebracht hat, die ohne Nachtheil ungedruckt geblieben wären; der Verleger wird also nicht allein nicht bezahlt, mit dem ihm vorenthaltenen Eapitale wird vielmehr jene Masse schlechter Bücher ge druckt, die dem Vertriebe seines eignen Verlages hindernd in den Weg tritt. Wenn es mir somit gelungen ist, in dem schlaffen Ereditsystcm des Buchhandels eine der Quel len nachzuweisen, welche der Uebervölkerung in der Litera tur reichliche Nahrung zuführt, so wollen wir darin eine Aufforderung mehr erblicken, um diesem Unwesen, so viel an uns liegt, zu steuern. M i s c e l l e n. Kupfer-Hochdruck. Herr Hasper in Carls- ruhe, durch seine Leistungen im Gebiete der Typographie genügend bekannt, zeigt die Errichtung einer Anstalt für Kupfer-Hochdruck an, aus welcher bereits verschiedene Proben dieser Kunst hervorgegangen sind, welche zwar auf Kunstwerth noch keinen Anspruch machen können, aber doch hoffen lasten, daß dieses Verfahren bei weiterer Ver vollkommnung bald größere Verbreitung finden dürfte, um so mehr, als dasselbe den Vorzug geringer Kostspielig keit besitzt. Mozart's k«c,niem. Dem seit so lange geführ ten Streite über die Authentie des berühmten Ke^uiem8 von Mozart ist dadurch ein Ziel gesetzt worden, daß vor Kur zem die vom Eomponisten eigenhändig geschriebene Partitur desselben inWien aufgefunden worden ist. Die nicht mehr zu bezweifelnde Aechtheit' wird der Hofrath von Mosel in Wien demnächst in einer Broschüre darthun und in dersel ben mehre interessante, diesen Gegenstand betr. Mittheilun gen zur Kenntniß bringen. Verantwortlicher Redacteurr G. Wuttig. Äekanntmach ungen Gerichtliche Bekanntmachungen. slöl.j Großherzvglich Badisches Obecamt Heidelberg. Nr. 1878. Gegen den Buchhändler August Qßtvald von Heidelberg haben wir Gant erkannt und den Ausbruch des Zahlungsunvermöqens auf den 7. Oktober v. I. festgesetzt; es ist daher Lagfahrit zum Richtigstellungs- und Vorzugs-Verfah ren auf Freitag, den 13. Februar d. I. Morgens 8 Uhr anberaumt worden. Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche an die Gantmasse machen wollen, werden aufgefordert, solche in die ser Tagfahrt, bei Vermeidung des Ausschlusses von der Gant, persönlich oder durch gehörig Bevollmächtigte, schriftlich oder mündlich anzumelden, und zugleich die etwaigen Vorzugs- oder Unterpfandsrechte zu bezeichnen, die der Anmeldende geltend machen will, auch gleichzeitig die Beweisurkunden vorzulegcn oder den Beweis mit andern Beweismitteln anzutreten. In derselben Lagfahrt wird ein Massepflegcr und Gläu bigerausschuß ernannt, auch ein Borg - oder Nachlaßvergleich versucht, und es sollen die Nichterscheinenden als der Mehrheit der Erschienenen beitretend angesehen werden- Heidelberg, den S. Januar 1839. Schmidt.
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