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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1929
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- 1929-08-24
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- 24.08.1929
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Einwohner, zahl 140000 140000 Für die Jahre 1911/12 errechnet Hofmann einen Durch- schnitts-Normalkostensatz pro Leser von 4.25 Mark. Was als eine normale Jahresausleihe anzusehen ist, ist umstritten. Sie hängt ab von den Ideen bzw. den Wirkungsabsichten, die die Büchereiarbeit leiten und damit von der Organisation der Aus leihe. Es gibt bei einer großen Anzahl von Büchereien die ver schiedensten Formen von Ausleihebsschränkungen, durch die eine gedankenlose Vielleserei verhindert werden soll. Für die kleine und mittlere Bücherei mit einem Bestand bis zu etwa 10 000 Bänden wird die normale Jahresausleihe pro Leser jetzt auf 15 bis 18 Bände angegeben *). In der folgenden Tabelle 2 sind zur Veranschaulichung des Gesagten 23 Büchereien verschiedener Arbeitsrichtung und Größe aufgeführt. Die Zahlen sind zusammengestellt bzw. errechnet auf Grund der Angaben des »Jahrbuches der deutschen Volks büchereien« Jg. 2, 1927. Sie gestatten in ihrer bestimmten Aus wahl keine Rückschlüsse auf Durchschnittswerte. Kosten Pro Leser in RM. 11,6S 14,00 Dieser Vorwurf wäre auch rein finanzwirtschaftlich unter dem Gesichtspunkt der Etatkritik nicht unwichtig. Ohne hier in alle Einzelheiten dieser Frage eingehen zu können, sei nur soviel dazu gesagt: Me Leserzahl unterliegt gewissen natürlichen und künstlichen Einschränkungen. Die letzteren bestehen darin, daß die Büchereien bei der Auswahl ihrer Bestände bestimmte Litera tur ausscheiden und damit auf eine bestimmte Anzahl möglicher Leser zunächst verzichten. In welchem Maße das geschieht, hängt ab von der büchereipädagogischen Grundlage; im übrigen ist es eine Frage des literarischen und kulturellen Verantwortungs bewußtseins. Was aber die natürlichen Einschränkungen an betrifft, so ist darauf hinzuweisen, daß die auf die Gesamtbe- völkerungszifser bezogene Prozentzahl der Leser eigentlich eine Fiktion ist. Denn man verwendet diese Ziffer nur aus Mangel an einer anderen, empirisch exakt zu ermittelnden Rechnungs grundlage. Sie ist ja in keiner Weise identisch mit der Zahl der überhaupt möglichen Leser. Denn einmal scheiden als Tabelle 1. Etat Kopfzahl Lcser- Ges.-Ausleihe Ausleihe Pro Leser Kosten Prä ansgelieh. in RM. in Pf. zahl in Bänden in Bänden Band in Pf. 70000 60 6000 120000 20 58,3 70000 60 6 000 75000 15 93,3 Tabelle 2. Ort Einwohnerzahl Etat*) Au/ck. Lin- F'/enKr'Aeu Bestand in Bänden Leserzahl Leserz. i. v. H. d. Bcvölkerg. Gesamt ausleihe Der Bestand wurde um- gesetzt.-.mal Ausleihe in Bdn. pro Leser Kosten pro ausgelieh. Band in Pfennigen Kosten Pro Leser in Rm. Barmen.... 187 100 28 000 14,9 54 000 3 000 1,6 62 700 1,2 20,9 44,6 9,32 Bochum.... 21 l 300 46 500 22,0 38 700 3 290 l,6 100 800 2,6 30,6 46,1 14,10 Bremen.... 295 000 29 850 10,1 36 800 6 890 1,9 103 400 2,8 17,6 28,8 5,07 Breslau.... 557 000 172 800 3l,0 122 300 22 130 3,9 476 000 3,9 21,5 36,3 7,81 Charlottenburg f 325 000 95 000 28,6 85 300 9 400 2,8 170 400 1,9 18,1 55,7 10,08 Chemnitz f . . . 332 000 34 000 10,2 14 100 3 960 1,2 73 800 5,2 18,6 46,1 8,58 Düsseldorf . . . 432 600 175 150 40,4 91 900 19 940 4,6 329 000 3,6 16,5 53,2 8,78 Gera ..... 81 400 23 630 28,9 12 500 2 610 3,1 29 400 2,4 11,7 80,0 9,36 Görlitz .... 86 000 29 400 34,2 21 700 4 950 5,7 81 200 3,7 16,4 36,2 6,93 Hagen i. W. - . - 99700 51420 51,4 24 400 4 440 4,6 88 900 3,7 20,0 57,8 11,56 Hamburg . . . I 079 000 178 620 16,5 145 600 37 290 3,4 947 400 6,5 25,4 18,8 4,77 Hannover . . . 422 700 15 860 3,8 11 500 2 000 0,5 49 500 4,3 24,7 32,0 7,90 Köln .... 700 200 233 650 33,6 68 400 13 440 1,9 246 400 3,6 18,3 « 94,8 17,35 Leipzig .... 679 200 136 550 20,1 63 000 16 970 2,5 147 500 2,3 8,7 92,6 8,05 Lübeck . , 120 800 48 000 39,7 26 000 4 620 3,8 90 0 0 3,5 19,5 53,3 10,39 Münster i. W. . 106 400 15 220 14,3 13 800 2 150 2,0 78 00 5,7 36,6 19,3 7,06 Nürnberg . . . 392 500 43 920 11,2 27 000 7 990 2,0 125 700 4,7 15,7 34,9 5,47 Osnabrück. . . 89 100 25 000 28,0 23 800 6 040 6,7 123 000 5,2 20,4 20,3 4,16 Saarbrückens . 110 00 49 000 44,5 50 000 3 000 2,7 63 400 1,3 21,1 77,3 16,28 Spandau . . . 104 200 35 800 34,3 29 200 3 500 3,3 74 600 2,6 21,3 48,0 10,20 Stettin .... 254 500 104 040 40,9 28 000 5 650 2,2 131 700 4,7 23,3 79,0 18,38 Stolp i. P. . . 41 600 7 140 17,1 7 700 1600 3,6 30 000 3,9 20,0 23,8 4,76 Zwickau .... 80 400 26 540 33,1 12 700 2 870 3,5 38 200 3,0 13,3 69,5 9,24 f Einschließlich Personalaufwand für Buchbinder. *) Der Etat umfaßt hier den Vermehrungsetat (Bücher, Zeitschriften) mit dem Aufwand für Einbände sowie den Personaletat. Man sieht, daß der Normalkostensatz pro Leser gegenüber der oben genannten Vorkriegsschätzung von 4.25 Mark nominell stark gestiegen ist. Wir werden noch sehen, daß der Durchschnitts wert -des erfaßten Materials für 1925/26 etwa 8.25 Mark be trägt. Beachtung erfordern die in Spalte 9 aufgeführten Um satzziffern. Diese hängen ab zunächst von den Zahlen der Ge samtausleihe, die durch die oben erwähnten Ausleihebeschrän kungen bestimmten Modifikationen unterworfen find. Dann von den Bestandsziffern. Es ist die ideale Forderung, daß die volks tümliche Bücherei nur bewegte Bestände und keinen toten Ballast an Büchern besitzt (vgl. dazu die wissenschaftliche Bibliothek). Und schließlich hängen diese Umsatzziffevn mittelbar auch ab von den Zahlen der Leser. Die in Spalte 7 enthaltenen Prozent ziffern zeigen nun, daß diese Leserzahlen, bezogen auf die Ge samtbevölkerung, ziemlich einheitlich relativ niedrig erscheinen. Hier setzt, rein bildungswirtschaftlich gesehen, häufig die Kritik an der volkstümlichen Büchereiarbeit ein. Man wirft ihr, ge messen am Gesamtaufwand, eine zu geringe »Rentabilität« vor. *) Angermann, Rudolf. Wichtige Maßzahlcn. (Westdeutsche Blätter für Büchereiberatung. Jg. 2. 1929. Nr. 1.) Benutzer der Bücherei alle Kinder bzw. Jugendlichen im Alter bis etwa 14 Jahre ohne weiteres aus. Das sind aber bereits rund 25?L der Bevölkerung, die, wenigstens teilweise, durch andere Bibliothekseinrichtungen erfaßt werden sollen. Ferner ist von Einfluß der Standort der Bücherei innerhalb des Ge meindegebietes und der Grad, bis zu welchem der Büchereiauf bau innerhalb der Gemeinde gediehen ist. Und dann scheidet weiter der sehr hohe Prozentsatz von Menschen aus, der aus einer Reihe von hier nicht näher zu erörternden Gründen nie mals in eine bewußt geübte Verbindung mit den Äußerungen und Einrichtungen der Gesellschaft auf den Gebieten des Bil dungswesens im allgemeinen und der Literatur und Kunst im besonderen tritt und sich auch allen dahingehenden Einwirkun gen entzieht, sobald die Schule einmal verlassen ist. Dies ist alles zu beachten, wenn man verstehen will, daß der »Sättigungs punkt« für die möglichen Wirkungen der volkstümlichen Bücherei hinsichtlich der Erfassung von Lesern bei einem bestimmten Bruchteil der Gefamtbevölkerungsztffer liegt. Angermann nennt a. a. O. 3A als das Minimum; nach Paul Ladewig sind es 4 bis 6N.
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