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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1930
- Strukturtyp
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- 1930-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1930
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- Deutsch
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Ausstellung auslanddeutschen Schrifttums in der Deutschen Bücherei (s. a. Bbl. Nr. 239). — Die Deutsche Bücherei zeigt gegen wärtig (bis zum 22. Oktober) iu eluer Ausstellung anslanddcntsches Schrifttum aus Ungarn, Südslawicu und Numäuieu. Aus dem Aus- stellungsmatcrial ist zu ersehen, das; von den genannten Ländern die meisten Deutschen in Rumänien leben, das unter seinen 17^ Mil lionen Einwohnern 812 000 (4,625) Deutsche zählt; Hanptsiedlnngs- gcbicte für die Deutschen sind das rumänische Banat, Siebenbürgen. Bessarabicn, Bukowina und Altrcich. An zweiter Stelle steht Süd- slawicn, das bei 12 Millionen Einwohnern 692 009 (5,525) Deutsche aufweist, hauptsächlich in der Batschka, im südslawischen Banat, Sla wonien, Slowenien und Baranya. Im heutigen Ungarn mit seinen 8 Millionen Einwohnern leben 600 000 (7,525) Deutsche; Ungarn weist also verhältnismäßig die stärkste deutsche Bevölkerung ans. Hanptsicdlungsgebicte sind hier die Schwäbische Türkei, Budapest und Umgebung, der Bakonywald und Wcstungarn. Von den ge nannten Gebieten steht hinsichtlich der Zahl und der Güte des lite rarischen Schrifttums Siebenbürgen entschieden an der Spitze; es folgen das rumänische Banat, die Batschka und das südslawische Banat. Die Deutsche Bücherei steht in diesen Ländern mit 279 Stellen in Verbindung, die deutschsprachige Produktion herausgebcn; hiervon entfallen 194 ans Rumänien, 54 ans Südslawicu und 31 ans Ungarn. Kult und Horm. — Der Kunst-Dienst in Dresden veranstaltet im Monat November im Alten .Kunstgewerbemuseum, Prinz Albrecht- straße, eine Ausstellung neuzeitlicher evangelischer, katholischer und jüdischer.Knltgcräte unter dem Titel »Kult und Horm«. Knnsthand- werkstätten und Kunstschulen aus allen Teilen des Reiches werden kultische Werkkunst zeigen, die zum großen Teil ans Anregung des Kunst-Dienstes im letzten Jahr entstanden ist. Typographische Gesellschaft Leipzig. Uber: »Neue Typo graphie. Eine Umschau über die jetzige Satzgestaltnng« spricht das Mitglied .Herr Haktor Fritz hillmann am Mittwoch, dem 22. Ok tober, pünktlich 20.15 Uhr im Sitzungsranme 39, Deutsches Bnchge- wcrbehaus. Dazu reichhaltige Ausstellung. Gäste sind willkommen. 75 Jahre Nene Badische Landcs-Zcitung. — Aus Anlaß des 75- jährigcn Bestehens, das die Zeitung in diesen Tagen begehen konnte, erschien am 19. Oktober eine 100 Seiten starke inhaltsreiche Hest- nnmmer. Sic bringt ein Bild der Entwicklung der Zeitung und damit gleichzeitig ein Bild des wirtschaftlichen und kulturellen Auf stiegs der Stadt Mannheim. Von den Aufsätzen seien erwähnt: I)r. K. E. Müller: Sinn und Ziel der Zeitnngsarbcit; vr. A. Rapp: 75 Jahre NBL.; Hrih Knapp: Der Verleger und seine Zeitung; 6). H. Hartlanb: Mannheims Kunstsammlungen; Carl Ems: Presse und Rundfunk. Normal-Lehrverträge. — Der Allgemeine Deutsche B n ch h a n d l n n g s g e h i l f e n - V e r b a n d (H-achgruppe Buchhan del im D.H.V.) teilt uns folgendes mit: Bei Abschluß von Lehrver trägen werden vielfach noch die gesetzlichen und tariflichen Be stimmungen viel zu wenig beachtet und das Ergebnis ist dann bei Meinungsverschiedenheiten über irgendeinen unklar abgefaßten Punkt des Lehrvertrages der Weg zum Arbeitsgericht. Derartige Diffe renzen können vermieden werden, wenn sich die Prinzipale bei Ab schluß eines Lehrvertrages der seit Jahren bei dem Allg. Deutschen Bnchhandlungsgchilfen-Verband erscheinenden Normal - Lchr . vertrüge bedienen würden. Diese Lehrverträge sind vollkommen ans die Belange des Buchhandels eingestellt und enthalten neben den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches und der Gewerbeordnung alle notwendigen Angaben über die Rechte und Pflichten des Prinzi pals sowie Lehrlings bzw. dessen gesetzlichen Vertreters. Die Lehr verträge sind in jeder gewünschten Anzahl von den Geschäftsstellen des Verbandes, Leipzig C 1, Hospitalstraßc 25, und Berlin SW 11, Stresemannstr. 26, zum Preise von Mk. —.35 für 2 Stück inkl. Porto zu haben. Bei dieser Gelegenheit macht der A.D.B.V. erneut auf seine völlig kostenlose L e h r st e l l e n v e r m i t t l u n g aufmerksam. Die Eltern begabter Söhne bemühen sich schon frühzeitig um eine Lehrstelle und cs ist daher den Prinzipalen zu empfehlen, schon jetzt der Stellenvermittlung ihre Wünsche bekanntzngcben. Rumäniens größte Bibliothek. — Am 15. Oktober hat Hofrat Direktor Eonstantin Mandieevschi die Leitung der Czernowitzer Uni versitätsbibliothek seinem Nachfolger vr. Engen Paunel übergeben, nachdem Hofrat Mandieevschi sieben Jahre lang die Leitung dieser größten Bibliothek Rumäniens innehatte. Die Czernowitzer Univer sitätsbibliothek wurde im Jahre 1875 gegründet, dem Gründnngs- jahre der dortigen Universität, und zwar bildeten die 15 000 Bände der damaligen Bnkowiner Landesbibliothek die Grundlage. Der erste Organisator und-Direktor war vr. Neifenkugcl, der die Biblio thck seit ihrem Bestände bis zum Jahre 1893 führte und organi sierte. Ihm folgten Johann Pvlek, Grünberger und schließlich Friedrich Baumhackel, der im Jahre 1919 im Aufträge der rumäni schen Negierung die Bibliothek dem damaligen Universitätsprosessor und Bibliotheksbcamten vr. Cotlarciuc, dem heutigen Erzbischof Ncc- taric, übergab. Damals waren 220 000 Bände vorhanden. In den elf Jahren bis heute beträgt der Zuwachs 117 000 Bände, also un gefähr die Hälfte des früheren Besitzes. Damit dürste die Czerno- witzcr Universitäts-Bibliothek Rumäniens größte Büchersammlnng sein. Der große Zuwachs ist jedoch nicht irgend einer Dotation der Bnkarester Negierung oder einer Privatperson zu verdanken, son dern lediglich dern rumänischen Gesetze znznschrciben, wonach die Bibliotheken im Lande von jeder Neuerscheinung zwei Cremplare frei zu erhalten haben. Außerdem wurden im Laufe des letzten Jahrzehnts für mehr als zwei Millionen Lei wissenschaftliche Werke nnd Zeitschriften, meist ausländischer Herkunft, angcschasst. Die Czernowitzer Bibliothek ist dabei besonders reich an juristischen Werken und Gesetzessammlungen, darunter die Bibliothek des be kannten Ncchtsgelehrten Ur. Nott. Ferner besitzt sie eine große Sammlung von Büchern, die die Bukowina betreffen, also meist Werke historischen Inhalts, die in keiner anderen Bibliothek mehr vorzufindcn sind. Die Czernowitzer Universitätsbibliothek ist eine Studienbibliothek für Professoren und Studenten nnd weist ans diesem Grunde nur sehr wenige Handschriften ans. Dagegen besitzt sic mehrere Inkunabeln. Die Bibliothek blieb in den Kricgsjahren trotz des mehrmaligen Nnssencinbruches ziemlich verschont. Der damalige, von der Wiener Negierung eingesetzte Snbdirektor Clement nnd der verstorbene Direktor Nongnsch waren die einzigen Men schen, die während der langen Kriegsjahrc in der Universitäts bibliothek ihres Amtes walteten. Eine Zeit lang hatte das russische Divisionskommando die Schließung der Universitätsbibliothek unge ordnet. Die Verluste, die aber namentlich ans die Nachkriegszeit ent fallen, wo cs an der notwendigen Kontrolle fehlte nnd wo Viele Bücher entliehen, die sic nicht zurückerstatteten, betrugen etwa 6 Bände pro Tausend. Interessant ist die Tatsache, daß russische Offiziere aus anderen Bibliotheken des Landes in die Czernowitzer Univer sitätsbibliothek Bücher brachten, die erst in der Nachkriegszeit ihren Eigentümern zurückerstattet wurden. vr. M.-Bukarest. Beschränkung des Versands von Schriftgießerei-Schriftproben? — In einem Artikel »Direkter Versand von Schriftproben an Druckereikunden« in der Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker wird einleitend darauf hingemicsen, daß schon vor mehreren Monaten das Wirtschaftsamt an den Verein Deutscher Schriftgießereien heran getreten sei, um von dessen Mitgliedern eine Bestätigung zu erhalten, daß ihre S ch r i f t m u st e r h e f t e nicht systematisch an Verlege r, Rcklamefachlente usw. versandt würden, weil hierdurch der einzelnen Druckerei unwirtschaftliche Ausgaben entständen. In dieser Forde rung des Wirtschastsamtcs liegt zweifellos eine Schmälerung be rechtigter Interessen des Verlagsgewerbes, dem es doch unmöglich gleichgültig sein kann, was auf dem Gebiet der Schriftcnerzengung vor sich geht, bzw. was die Schriftgießereien an Neuheiten heraus bringen. — In dem vorhin angeführten Artikel der »Zeitschrift« kommt nun hauptsächlich die Auffassung des Vereins Deutscher die Bnchdruckerknndschaft betreibe, andererseits vertrete man aber die Auffassung, daß es unmöglich sei, Interessenten Schriftproben zu verweigern. Die Mitglieder könnten sich in einer so internen Angelegenheit nicht einmal Vorschriften vom Verein Deutscher Schrift gießereien machen lassen. Es handle sich nicht um eine Znnftangc- lcgenheit, sondern um. eine K u l t u r a n g e l e g e n h e i t, »an der weite künstlerische Kreise (Künstler, Kunstgelehrte, Gebrauchs graphiker, Rcklameberater, Verleger und feinsinnige Drnck- fachenverbraucher) stärksten Anteil nähmen«. — Diesem Stand punkt kann man nur beipflichten, wie auch der Hinweis des Vereins Deutscher Schriftgießereien zutrifft, daß ans diesen Kreisen teilweise die Anregungen gekommen seien, die der Reform des deut schen Schriftwesens den Boden bereitet und auf die Entwicklung der deutschen Schriftkunst einen großen Einfluß genommen hätten. Die Einflußnahme des Bestellers auf die Wahl der Schriften lasse sich ebensowenig beseitigen wie die ans die Form der Drnckgestaltnng. Vergleichsweise wird auch angeführt, daß die Schriftgießereien schließ lich auch keine öffentlichen Ausstellungen (wie die Pressa in Köln, die Welt-Neklame-Schau in Berlin, die Papier-Jahresschan in Dres den) beschicken dürften und obendrein darauf verzichten müßten, ihre Erzeugnisse in bibliophilen oder Kunstzeitschriften oder in Fach organen der Gebrauchsgraphiker anzuzetgen. II.
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