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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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W 245, 21, Oktober 1830, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhanbet. September die gesamten Kontinuationsänderungen Vorwerken können. Trotz dieser Versendung, die für uns mit erheblichen Kosten (Druck, Papier und Porto) verknüpjt war, kamen zwei Drittel der Bestellzettel erst nach Versendung der Bar-Fakturen in der ersten Woche des neuen Quartals an uns zurück. Ist es nicht möglich, daß das Sortiment vor Lieferung der ersten Quartalsnummer seine Kontinuation feststellt und vor allen Dingen, soweit Fortsetzungen nicht abbestellt werden, dem Kom missionär Auftrag zur Einlösung gibt? Viele Bestellungen, die fortgeltefert werden, ergeben eine unnötige Verzögerung und unnötige Korrespondenz dadurch, daß der Kommissionär keinen Einlösungsauftrag hat. Bei vielen anderen Bestellungen wieder kommt die Barfaktur zurück mit dem Vermerk: »Bestellung fehlt«, obwohl es sich um eine Kontinuation handelt, die bereits seit Jahren läuft und nicht jedesmal vom Sortimenter neu be stätigt wird. Der Erfolg ist, daß wir die Barfaktur zurückbe kommen, als Festfaktur versenden und wieder vom Sortimenter mit dem Vermerk zurückbekommen »Löse Barsaktur ein«. Weni ger Arbeit! — das ist wirklich etwas, was wir uns dringend wünschen, aber dazu gehört die Mithilfe des Sortiments, Berlin, Die Literarische Welt Verlags-Ges, m, b, H, Zu dem Artikel im Sprechsaal des Bbl, Nr, 231 vom 4, Ok tober 1838 betr, möglichste Vermeidung von Zeitvergeudung durch die vierteljährliche Neubestellung aller Zeitschriften möchte ich Mitteilen, daß wir auf folgende Weise diese alle drei Monate wiederkehrende Arbeit mit bestem Erfolge wesentlich vereinfacht haben. Wir haben ein dauernd auf dem laufenden zu haltendes Verzeichnis der Vcrlagsfirmen angefertigt, die uns oder für unsere Rechnung Zeitschriften liefern. An alle diese Firmen wird einmal vierteljährlich, möglichst durch Leipziger Kommis sionär, ein Zettel mit folgendem Wortlaut gesandt: /-'or/soto'llnysansAadon bitten amt: naeb ckem cttes- matiglen Oua/'tatMeÄiset weiteosuttsston, soweit niÄlt besonctees MttoiiunA betes/A ^inckoeunA er/oigt. //o^roebtnnAsooit 4, 8i;ni>14!'18 I!M>'»r>I»,I, vötobm'N (Rairwocken) cken /S Die Wirkung dieses von uns seit Jahren angewandten Ver fahrens ist völlig zufriedenstellend, die Arbeit ist auf einen klei nen Bruchteil verringert und kann, da es sich nur um das Aus schreiben von Verlagsfirmen handelt, von einer einfachen Ar beitskraft in kurzer Zeit erledigt werden, Göteborg i, Schweden, W, Ulberts i, Fa, N, I, Gumperts Bokhandel, Erfahrungen eines deutschen Buchhändlers in Buenos Aires. (Siehe auch Börsenblatt Nr. 226 und 229.) Der Schrei nach dem deutschen Buche. Das Buch geschenkt zu erhalten ist auch hier in Argentinien der Wunsch vieler. Ständig werden von uns Bücher als Geschenk verlangt, so z. B. bei den alljährlichen Stiftungsfesten der deutschen Schulen (von denen es hier in Buenos Aires und Umgebung 16 gibt), die zwecks Aufbringung der hohen Unterhaltungskosten in der Regel mit einem Wohltätigkcitsbazar verbunden sind. Ferner werden wir von den Vereinsbibliotheken bestürmt (es gibt hier in Buenos Aires und Umgebung etwa 200 deutsche Vereine), deren Bücherbestände immer der Auffrischung bedürfen. Im Jnlande 1010 Argentiniens ist cs nicht anders, überall gibt cs deutsche Schulen und deutsche Vereine (was natürlich sehr zu begrüben ist), die Bibliotheken haben, aber ganz selten habe ich in den langen 42 Jah ren, die ich hier bin, eine Bücherbestcllung von einem Verein oder einer Schule erhalten. Von unserer Vereinigung Deutscher Buch händler wurde s. Zt. der Beschluß gefaßt, keine Bücher zu ver schenken, um das Ansehen des deutschen Buches nicht zu schädigen. Wer etwas verschenken wollte, sollte es in barem Gclde tun. Leider gibt es in Deutschland verschiedene Stellen, die nicht so denken und den Wert des deutschen Buches durch Verschenken hcrabmindern. Ja, ein hiesiger Verein macht es sich zur besonderen Ausgabe, deutsche Bücher von Deutschland cinzuholcn und hier an Schulen nnd Vereine zu verschenken. Es ist gewiß keinem Vereine zu verargen, solche Geschenke anzunehmen. Aber weshalb treibt man diesen Sport nur mit Büchern? Sicherlich sind Stiefel, Strümpfe, Hosen, Hemden, Jacken, Taschentücher usw. usw. nirgends umsonst zu bekommen. Solche Sachen muß man kaufen und das nötige Geld ist auch zum Kauf dafür da. Aber was tut man nicht für die armen Deutschen in Südamerika, die nach einem deutschen Buche lechzen und nicht wissen, wo sic ein solches erhalten können! Allen denen, die an derartiges glauben, sei gesagt: wer heute Bücher lausen will, findet überall Mittel und Wege, solche ganz nach seinem Wunsch und seinen Mitteln zu erhalten. Alle Zeitungen in deutscher Sprache ent halten Anzeigen von deutschen Buchhandlungen und alle bringen Büchcrbesprcchungen in großer Menge, wer will also da klagen, daß deutsche Bücher nirgends zu bekommen sind? Der Vertrieb deutscher Bücher. Im Börsenblatt las ich vor Jahr und Tag einmal von einem, der Zeit hatte, cs anszurcchncn, daß im Jahre 2004 (oder so ähnlich) der letzte deutsche Buchhändler in Leipzig tot, verhungert, in seinem ganz verstaubten und mit Spinnengcweben behangcnen Laden aus gefunden werden würde! Nun, für Deutschland mag dies wohl stimmen, fürs Ausland, namentlich für Argentinien, aber nicht! Hier werden bereits in einem Jahrzehnt, wenn cs so weiter geht, wie es in den letzten 10 Jahren gegangen ist, sämtliche deutsche Buch handlungen verschwunden sein! Warum? Weil alles darauf hin arbeitet, dem deutschen Auslandbuchhändler -die Schaffens- und Le bensfreude zu nehmen. Niemand will cinsehcn, wie schwer es heute geworden ist, ein Buch hier zu verkaufen, wie groß die laufenden Unkosten sind und wie so vieles anders als drüben in Deutschland ist. Ich will nun hier zu Nutz und Frommen aller derer, die da Lust haben, Auslandbuchhändler zu werden, einiges anführen: Erst der 200ste, der am Geschäft vorbcigeht, ist ein Deutscher und der lOOste, der vorbeigeht, ein Deutschsprechcndcr: von einem Schaufenstcrgeschäft kann hier nicht gesprochen werden. Um Käufer und Interessenten hcranzuzichen, müssen ständig teuere Zeitungsanzeigen in großer Form erscheinen. Kataloge, wie sie drüben in so vielfacher Weise in schöner Auf machung und so billig erscheinen, können hier nicht verwandt werden, weil die Bücher größtenteils nicht am Lager sind, auch nicht, wie in Deutschland, über Nacht besorgt werden können, und weil die Preise stets in Mark angegeben sind. Man muß deshalb notgedrungen alle Jahre selbst einen Katalog des Lagerbestandes herausgeben, weil der Kunde das Gewünschte sofort haben und nicht zwei Monate warten will, und auch die Preise in der Landcsmünze sehen will. Prospekte deutscher Verleger hier zu verteilen, bringt seit Jahren keinen Erfolg mehr, da dieselben nie neutral sind, kann man im allgemeinen annehmcn, daß der Versand allen anderen Verlegern und Exportbuchhandlungen zugute kommt. Außerdem enthalten die Prospekte häufig Angaben, denen man hier nicht Nachkommen kann, wie z. B. Zusendung auf 8 Tage zur Ansicht und dergleichen mehr. Die Preise sind in Reichsmark, statt in Pesos, wie cs hier sein müßte, angegeben und verlocken somit, in Deutschland zu bestellen. Eine ewige Anfragerei hat man hier. Eigentlich sollte cs ja herzerquickend wirken, wenn man so das Vertrauen aller besitzt und mit allem nur denkbar möglichen beehrt wird, um Auskunft zu geben; aber viel Zeit geht damit verloren, es kostet Briefpapier nnd Porto und bringt nichts ein. So schreibt mir da z. B. einer: »Ich habe im vorigen Jahre von Ihnen einen Kalender bezogen und dies gibt mir Veranlassung, weil ich niemanden anders in Buenos Aires habe. Sie zu bitten, im Hauptamt der National-Lotterie nachzusehen, ob mein Los Nr. so und so nicht gewonnen hat, denn ich kann hier nirgends Auskunft erhalten, habe auch bereits einmal ans Hauptamt geschrieben, ohne Antwort zu erhalten.« Oder es wird angesragt, wo man in Buenos Aires lange Tabakpfeifen bekommt, ob ich nicht einen Schnurrbart besorgen könnte, denn man wolle Theater spielen.
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