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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1929
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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der Sächsischen Landesbibliothek, Präsident der Oberpostdirektion Gerbeth, Reichsbankdirektor Beyer, vr. v. Wülfing, Leiter der Zweigstelle des Auswärtigen Amtes, Justizrat vr. Wendtland, Syndikus der Handelskammer, Oberreichs anwalt Werner, Landgerichtsdirektor vr. Hübler, Präsi dent des Landesfinanzamts vr. Hoch, Landgerichtspräsident vr. Wagner, Professor vr. Tiemann, Direktor der Staat lichen Akademie für graphische Künste, Universitätsprofessor Stadtrat v. vr. Jeremias, Universitätsprofessor vr. Eng länder, Bankdirektor Kosterlitz, Landgerichts-Direktor vr. Wunderlich, vr. Fr. Schulze, Direktor des Stadtgeschicht lichen Museums, Bankdirektor Grimm, Stadtrat vr. Leiske, Geheimrat Thurmann, Stadtrat Professor Stahl, vr. Jo hannes Hofmann, Direktor der Leipziger Stadtbibliothek, vr. Jürgens, Rechtsanwalt vr. H öh n. Der Erste Vorsteher des Börsenvereins Herr MaxRöder hielt folgende Begrüßungsansprache: Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zu Beginn unseres geselligen Beisammenseins, das uns nach altem Brauch nach getaner Arbeit hier in diesen festlichen, ver trauten Räumen vereint, liegt es uns ob, einer doppelten Pflicht zu genügen. Einmal gilt es, unsere Gäste zu begrüßen, die wieder in so erfreulich stattlicher Zahl unserer Einladung Folge geleistet haben. Viele unter ihnen sind nicht das erste Mal bei uns. Manchen alten Freund freilich vermissen wir heute. Unser dankbares, ehrendes Gedenken ist ihnen sicher. Allen anderen aber, insonderheit auch denen, die wir heute das erste Mal bei uns begrüßen, wünschen wir, daß sich die Gelegenheit zu solchem Beisammensein ihnen und uns noch recht oft wieder holen und zu unser aller Freude und Befriedigung erfüllen möge. In diesem Sinne ein herzliches Willkommen namens des Börsenvereinsvorstandes wie namens des ganzen deut schen Buchhandels. Zum anderen aber ist es unser aller Pflicht, auch in dieser Stunde der Festfreude und des geselligen Feierns unseres Volkes und Vaterlandes zu gedenken. Ich möchte dazu unsere Gedanken in erster Linie zu dem Manne lenken, der uns das Deutsche Reich heute in tiefstem Sinne reprä sentiert. Dankbar begrüßen wir es, daß unser Feldmarschall Hindenburg, eben von einem Grippeanfall genesen, immer noch und wieder in voller Gesundheit und Frische seines Amtes als Reichspräsident walten kann. Als Buch händler danken wir ihm auch an dieser Stelle noch einmal für die Grüße und guten Wünsche, die er uns anläßlich des Tages des Buches kürzlich übermitteln ließ. Als deutsche Männer wollen wir ihm folgen auf dem Wege unbeirrter, nimmer ermüdender Pflichterfüllung und Treue. Auf dem Leipziger Denkmal, das man einst zur Erinnerung an Deutschlands schönste Siege, an das wiedererstandene Reich errichtet hat, sind die Worte eingegraben worden: Enkel mögen kraftvoll walten, Schwer Errungnes zu erhalten! Wir sind diese Enkel, wenigstens für das jüngere, heute le bende Geschlecht gilt das. Und wir tragen an dem Fluch, Enkel zu sein. So bitter schwer, wie wohl seit Menschenge denken kaum je ein Geschlecht vor uns. In diesen Tagen, während der Verhandlungen in Paris, haben wir das erst wieder besonders deutlich erfahren. Wir müssen aber diesen bitteren, dornenvollen Weg bis zu Ende gehen. Noch ist ja nicht alles verloren. Noch ist uns das Reich geblieben und soll uns immer bleiben. Es gilt also auch immer noch und für alle Zukunft erst recht: Enkel mögen kraftvoll walten, Schwer Errungnes zu erhalten! Deutschland geht uns ja auch heute noch über alles, über alles in der Welt. Ihm gehört unsere Liebe und unsere un wandelbare Treue. Stimmen Sie mit mir ein — und je schwerer die Stunde, um so lauter und freudiger — Deutschland lebe hoch! — abermals hoch! — und zum dritten Male hoch! (Die Versammelten stimmen begeistert in die Hochrufe ein und singen im Anschluß daran das Lied »Deutschland, Deutschland über alles«.) Für die Ehrengäste sprach der Generaldirektor der Preußi schen Staatsbibliothek Herr Geheimrat Professor vr. Krüß: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mir ist die ehrenvolle Aufgabe zuteil geworden, namens der Gäste, die Sie mit so großer Freundlichkeit eingeladen haben, auf die freundlichen Worte zu erwidern, die Herr Röder an uns ge richtet hat. Ich befinde mich allerdings gegenüber dem hochverehrten Herrn Vorredner in einem taktischen Nachteil; denn mir ist diese Aufgabe erst zwischen dem ersten und zwei ten Gange übertragen worden, während ich von ihm an nehme, daß er schon etwas früher davon wußte. (Heiterkeit.) Ich bitte Sie, meine Damen und Herren, mir das zugute zu halten. Als ich während dieses einen Ganges, der inzwischen an ' uns vorübergegangen ist, mir rasch überlegt habe, was ich wohl in dieser Situation zu sagen hätte, da habe ich mich dessen erinnert, daß mir schon einmal die Aufgabe zugefallen war, hier unter Ihnen für die Gäste zu sprechen. Ich weiß nicht mehr, was ich damals gesagt habe, und Sie werden es auch nicht mehr wissen. Mir ist nur noch eines erinnerlich; das ist, daß ich ein rühmliches Wort über das Börsenblatt habe fallen lassen und daß ich so den Eindruck hatte, als ob die Majorität der damaligen Versammlung nicht ganz meiner Meinung war. Nun, meine Damen und Herren, das hat mich nicht abgehalten, das Börsenblatt weiter zu lesen. Nicht nur wegen des unmittelbaren sachlichen Zusammenhanges, den meine Tätigkeit mit seinem Inhalt hat, sondern auch weil mich gewisse Mysterien interessieren, die es enthält. (Heiter keit.) Ich muß sagen: das Verhältnis zwischen Nettopreis und Ladenpreis ist mir auch heute noch nicht aufgegangen. (Heiterkeit.) Die Lösung der Gleichung 12 ^ 13 habe ich noch immer nicht gefunden. (Heiterkeit.) Ich habe auch noch nicht den Sinn einer Formel ergründet, die ich einmal im Börsenblatt gelesen habe, nach der der Ladenpreis eines Bu ches unendlich sein soll, während das Autorenhonorar noch ein endliches ist. (Große Heiterkeit.) Ich habe schließlich im vergangenen Jahre eine Merkwürdigkeit festgestellt, und die bestand darin, daß ich einen Artikel fand aus der Feder eines mir nahe bekannten Vorstandsmitgliedes des Börsenvereins, einen Artikel, dessen Inhalt mich überaus interessierte und aus dem ich mancherlei gelernt habe, bei dessen Lektüre ich aber den Eindruck hatte, als ob der Artikel ein unkorrigiertes Stenogramm wäre, (Heiterkeit) und wie ich gehört habe, war es auch so etwas. Ich babe mich, offen gestanden, darüber ge freut, denn dieser Vorfall hat mir gezeigt, daß auch einem Buchhändler etwas Menschliches passieren kann, (Heiterkeit) und daß es vielleicht nicht immer die Schuld des Autors ist, wenn mit dem Druck etwas nicht klappt. Nun, meine Damen und Herren, das Menschliche, das ich hier empfunden habe, das sehe ich auch in Ihrer heutigen Veranstaltung und in der traditionellen Gewohnheit des Börsenvereins, mit den ernsten Berufsangelegenheiten der Kantate-Tagungen ein solches festliches Zusammensein zu ver binden. Schließlich ist doch trotz allem Dinglichen, das uns bedrückt, von dem wir abhängig sind und das uns gelegentlich voneinander trennt, der Mensch das, in dem die Dinge sind. Damit aber rückt das Dingliche an die zweite Stelle und das Entscheidende ist das Verhältnis von Mensch zu Mensch. (Zustimmung.) So glaube ich den wahren Sinn Ihrer Kantate-Feier auffassen zu sollen. Ich weiß, daß ge legentlich eine Versammlung, die sich beim festlichen Mahle sehr friedlich, freundlich und vergnügt ausnahm, bis 7 Uhr ein anderes Gesicht hatte. (Heiterkeit.) Wie es heute ge wesen ist, weiß ich nicht. (Andauernde Heiterkeit.) Auch sol cher Umschlag, den das Nähcrrücken des Kantate-Festmahls herbeizuführen vermag, erweist die hohe Bedeutung dieser Veranstaltung, und wenn ich daran teilnehmen darf, so fühle ich mich nicht nur unter sachlichen Gesichtspunkten hier ein geladen.
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