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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1929
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- Deutsch
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- Seiten 157 und 158 fehlen im Original
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x° 6, 8. Januar 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d Dtschn. Buchhandel. Nietzsche!), bei Kant fand man Tolstoi als sozialen Erzieher. Der religiöse Erzieher wurde für beide Lösungen möglich mit A beginnend: Augustin sin den meisten Fällen), aber auch Arndt (ge meint ist wohl der Verfasser der Bücher vom wahren Christentum oder vielleicht auch Ernst Moritz Arndt?). Der Name des Volks- predigcrs, mit H. beginnend, zeigt deutlich, in welchen land schaftlichen und geistigen Provinzen die Einsender leben: Harms (besonders in Holstein genannt), der mannhafte Bekenner in Kiel, Hilty, der Schweizer Jurist, dessen Einfluß auch heute noch bei der Wahl der Bücher zu spüren ist, Henhöfer, der badische Er- weckungsprediger, bei dem auch Emil Frommel seine Lehrzeit durch gemacht hat, Hesselbacher, der nicht nur in Sllddeutschland beliebte evangelische Volksschriftsteller, Hahn (die Antwort kam aus Württemberg), gemeint ist also der Gemeinschaftsprediger und nicht der baltische Märtyrer Traugott Hahn; daneben wurde von sehr vielen der Name des norwegischen Bauernpredigers Hauge genannt, der seit drei Jahren durch die in Stuttgart erschienene Erzählung (Bull, Hans Nielsen Hange) und durch das Lebensbild des deut schen evangelischen Pfarrers in Oslo (Günther, Hans Nielsen Hauge, Neumünster) weiten Kreisen bekannt geworden ist. Einmal kommt auch der Name des Baseler Missionars Hebtch vor, der vor hundert Jahren in Indien gewirkt hat. Auch hier ist der Einfluß und der Eindruck erkennbar, der von Lebensbildern ausgegangen ist. Das Kreuzworträtsel: Das Tor der Bücher, stand im Mittelpunkt der Aufgaben. Das Lcitwort Albert Schweitzer war schnell gefunden, aber sonst wurden manche Steine herbeige schleppt, die doch nicht gut paßten. Auch bei diesem Kreuzwort rätsel gab es wiederholt verschiedene Lösungsmöglichkeiten, die auch dann als richtig anerkannt wurden. Ein Vielgereister — ge dacht war an Gustav Stutzer, dessen Reiseerinnerungen »In Deutschland und Brasilien« zu den deutschen Hausbüchern gehören. Der Name wurde vielfach auch richtig angegeben. Daneben erscheinen aber wohl am meisten Luckner, Eckener (das Wort mußte nur mit r schließen und mußte sieben Buchstaben haben). Auch Bä- deker wurde viel genannt. Der Name paßt sowohl für den Viel gereisten, den 1859 verstorbenen Herausgeber der nach ihm genannten Reisehandbücher, den Gründer des weltbekannten Verlags*), als auch für Dr. F. W. Bädeker, den ehrwürdigen Prediger der frohen Botschaft in der zaristischen Zeit, der von Gefängnis zu Gefängnis gereist, »vom Occident zum Orient«, im Liebesdienst an den »Brü dern in Ketten«. (Gerade in letzter Zeit ist seine Gestalt auch dem Geschlecht lebendig geworden, das ihn nicht mehr persönlich gekannt hat, und zwar durch den Reisebericht leines Begleiters Kargel; es ist derselbe Mann, der »englisch sprechende Deutsche«, denTolstoi in seinem Roman »Auferstehung« stark verzeichnet erscheinen läßt.) Der Name des süddeutschen Liederdichters, Gerok, wurde nicht immer richtig gefunden, dadurch entstanden dann weitere Fehler. Der christliche Indianer, der Verfasser eines der besten, echten Jndianerbücher (»Ohijesa«) heißt Eastman, bas Wort mußte mit E anfangen. Wenn irrtümlicherweise »Nathaki« genannt wird, so hat der Einsender einmal etwas läuten hören, oder er hat ver gessen, daß Nathaki eine Indianer fr au aus dem Stamme der Schwarzfußindianer ist, von der ihr weißer Mann in einem präch tigen Buch viel erzählt hat. Schade, daß viele den mit S beginnenden norddeutschen Heimaterzähler (Storni) verwechselt haben mit dem süddeutschen Sperl, dessen geschichtliche Romane ebenfalls zu den deutschen Hausbüchern gehören. An einer Stelle waren ab sichtlich zwei Lösungsmöglichkeiten von vornherein angedeutet. Der Name mußte mit W anfangen, hatte sechs Buchstaben, aus dem Zu sammenhang ergab sich, daß der letzte ein l sein mußte. Je nach dem Stand des Einsenders richteten sich die Antworten. Weigel, ein lutherischer Mystiker, wurde vielfach von Pfarrern genannt, Werfel, Dichter der Zeit, von Lehrerinnen, Schülern und von weiblichen Einsendern, bei denen kein Beruf angegeben war. Der Einfluß des Radio ist vielleicht erkennbar in der vielfach eingegangenen Antwort auf die Frage nach dem »deutschesten« Ton dichter, der dem Leitwort entsprechend mit r schließen mußte. Hier wurde an Stelle von Weber (Wagner hatte ihn ja so genannt) in überraschend vielen Fällen Reger genannt (oder ist das eine Wirkung davon, daß in diesem Jahre die prachtvollen Reger-Briefe herausgekommen sind?) Erfreulich für den weltweiten Blick der evangelischen Kreise, in denen diese Bücherzeitung »Alle Jahre wieder« verbreitet worden ist, ist die Beobachtung, daß auch schwierige Namen aus der Mission in fast allen Einsendungen richtig gegeben worden sind, besonders auffallend ist dies bei dem Namen einer »Missionarsfrau bei den Herero« (Jr l e), von der allerdings ebenfalls ein Buch er schienen ist. Mott, der amerikanische Missionsfllhrer, war wohl durch den letzten Bericht der Weltmissionstagung in Jerusalem noch *) Schreibweise: Baedeker. 24 vielen in lebendiger Erinnerung, viele kennen ihn ja auch persönlich aus seinen Besuchen in Deutschland; Taylor, der Gründer der China-Jnland-Mission, wurde nur ein einziges Mal verwechselt mit dem Baseler Missionsinspektor Oehler, von dessen Arbeit in den weit verbreiteten, auch literarisch wertvollen Büchern seiner Frau (ElisabethOehler-Heimerdinger) lebendig erzählt wird. Nach verschiedenen Zuschriften sind diese Denkaufgaben als überaus anregend und wertvoll (auch für die Öffentlichkeit) empfunden worden. Aus Unterschrift und Handschrift ist zu erkennen, daß junge und nicht mehr junge Menschen — das Wort »alt« paßt nicht für die Einsender, die so lebendig mit Büchern leben! — mit großer Freude sich mit diesen VUcherfragen beschäftigt haben. Man spürt es an den Ant worte», daß die Lösungen ja nicht erraten, sondern auf Grund per sönlicher Erfahrungen und ohne buchhändlerische Hilfsmittel gefunden wurden, denn die meisten Einsendungen — jeder mußte seinen Buchhändler angeben — sind nicht aus den Orten, in denen sich die Buchhandlung befand. (Auch im Kürschner konnte man vieles nicht nachschlagen.) Die »Mutter der Pfäfflingskinder« wird nicht nur mit Sapper, sondern auch mit Brater, auch mit Sophie ange geben. (Brater war falsch.) Die Dichterin des »Kolj a« kennt nur der, der dieses starke, an Dostojewski erinnernde Buch der Kraze gelesen oder wenigstens davon gehört hat; in der Weihnachtszeitung selber war es nicht angekündigt. Und sicher zeugt es auch von Nach denken, wenn neben Stutzer, Luckner, Eckener, Bädeker auch Ahasver als »V i e l g e r e i st e r« bei den Lösungen erscheint und wenn ein Einsender die Frage nach dem Volkserzieher beantwortet mit dem Worte Buch. ^ckressducli ckes Deutschen kucliliunilels. (Osxrünckst von 0. 8cbuD.) 1929. gearbeitet von cksr^ckressbüobsr-kteckslr- tion cksr desobäktsstsUe ckss Dörssuversins cksr Deutschen Ducbbäncller. Linuncknsunrißster ckabrAanZ. Mt Ziläuis nnck gioZrapbis von Otto Daetscd. Or. 8°, XXXII, 723, 41, 139 8. 116 8. gsrngs-Ouellen-ItsZistsr n. 16 8. ^ureigen ckss Verlages. Deiprig, Verlag ckss Lörssn- vsreins cksr Deutschen Dncbbänälsr. Oebunäsn in Oanr- leinen k. Mtgl. ckss Dörssnvsrsins (1 Lx.) M. 10.—, k. Xicbt- initgl. n. weitere Dx. k. Mtgl. Me. 14.—, k. nicbt im ^ckrsss- bucb vsrrsicbllste Diemen IM. 20.— bar. Mit der diesjährigen Neuausgabe ist das altbewährte »offi zielle« Adreßbuch des Deutschen Buchhandels in das erste Jahr des neunten Dezenniums seines Bestehens eingetreten. Wie lange noch, und ein Jahrhundert ist dahingegangen, seit dieses notwendige und nützliche Nachschlagewerk erstmalig das Licht der Welt erblickte! Sieht man im Geiste die stattliche Reihe von Bänden vor sich, so offenbart sich dem tiefer Blickenden nicht nur eine Fülle geistiger und mechanischer Arbeit, sondern auch ein Spiegelbild der Entwick lung des deutschen Buchhandels im Laufe fast eines Jahrhunderts. Denn nicht allein von Verbesserung zu Verbesserung ist man ge schritten, mau hat auch Rücksicht nehmen müssen auf die beruflichen und organisatorischen Veränderungen im Buchhandel, die sich im Laufe der neun Jahrzehnte umfassenden Entwicklung vollzogen haben. Diese notwendige Rücksichtnahme zeigt sich besonders in dem vorliegenden neuen Jahrgange, in dem die Zweite (bisherige dritte) Abteilung »Die buchhändlerischen Vereine« im Hinblick auf das im Gange befindliche Reorganisationswcrk des Börsenvereins eine völlige Umgestaltung erfahren mußte. Als wesentliche Neuerung und Verbesserung muß der Wegfall der bisherigen II. Abteilung »Erloschene und veränderte Firmen, sowie ge schäftliche Einrichtungen und Veränderungen« und deren Einarbeitung in die I. Abteilung (alph. Firmenverzeich nis) bezeichnet werden. Jni übrigen ist die bewährte Einteilung beibehalten worden. Die traditionell gewordene biographische Einleitung ist einer hervorragenden Sortimenter-Persönlichkeit gewidmet. Prof. Dr. Gerhard Menz hat Otto Pa et sch, dessen vorzügliches, von Brockhaus in Tiefdruck wiedergegebenes Bildnis einen wertvollen Schmuck des Bandes darstellt, das verdiente biographische Denkmal errichtet und läßt das arbeits- und erfolgreiche Leben dieses bedeu tenden Berufsgcnossen in knapper, aber von warmherziger Empfin dung getragener Darstellung an unseren Augen vorlibergleiten. Es folgen wie sonst das Alphabetische Schlagwortverzcichnis, Buchhan delsjubiläen, Verzeichnis der Verstorbenen, Buchhändlerische und buchgewerbliche Fachblätter, direkte Bücherwagen, Abkürzungen der Leipziger Kommissionäre, Feiertage, Rabatt-Tabelle, Statistische Übersicht, Erklärung der alphabetischen Anordnung und Nachtrag während des Drucks. Es erscheint empfehlenswert, auf diese dem Hauptteil vorangestellten Angaben besonders htnzuwcisen, weil sie,
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