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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1930
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- Deutsch
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X? 153, 5. Juli 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. gen, die zur Belebung 'des Geschäfts gemacht werden müssen, aber Furcht und Neid sollte man überwinden können, und man sollte einsshen, baß sie zu nichts führen. Gönnt man seinem Kollegen dessen Geschäfte und verhilft ihm sogar durch den Tauschverkehr noch dazu, so wird man bald finden, daß bei gegenseitigem Ver stehen es auch aus diese Weise geht, und ich behaupte sogar, viel 'besser. Der Wahlspruch einer Tauschgemcinschaft muß das Wort sein, das uns Herr Röder bei Eröffnung der letzten Hauptver sammlung des Börsenvereins entgegenrief: »Einer für Me, alle für einen.« Kleine Mitteilungen Jubelfeier der Firma Johann Ambrosius Barth, Leipzig. — Die Jubelfeier des 150jährigen Bestehens der Firma Johann Ambro sius Barth, am 1. Juli, hat sicherlich bei allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck hinterlassen. Die stattliche Zahl von Gratulanten, die sich eingefunden hatte, obwohl Einladungen offiziell nicht er gangen waren, war ein überzeugender Beweis für das Ansehen und die Wertschätzung, deren sich die Firma und vor allem die derzeitigen Inhaber erfreuen. Das Jubelfest der Firma war außerdem gleich zeitig ein persönlicher Ehren- und Festtag für Herrn Hofrat vr. Arthur Meiner, der seine 40jährige Jnhaberschaft und zugleich seinen 65. Geburtstag mit feiern konnte. Herr Hofrat vr. Meiner eröffnete die Feierlichkeit mit einer kurzen Ansprache, in der er die Gäste aufs herzlichste willkommen hieß, um dann seiner Tochter, vr. Annemarie Meiner, das Wort zu erteilen zu einem Fest vortrag über die Geschichte des Verlages Barth. In formvollendeten, gedankenreichen, klugen und menschlich ansprechenden Ausführungen entrollte die Vortragende, die zugleich Verfasserin der anläßlich des Jubiläums erschienenen Festschrift ist, ein fesselndes, anschauliches Bild des Werdeganges der Firma für die hundert Jahre, die sie im Besitz der Familie Barth war. Auf den Inhalt der Festrede hier näher einzugehen, mag erlassen bleiben, zumal die Festschrift ja noch eine eingehende Würdigung erfahren wird. Der reiche Bei fall, der dem Vortrag folgte, bewies zur Genüge, welchen Eindruck er gemacht hatte. Anschließerrd eröffnete der Prokurist des Hauses, Herr Bocken- sperger, die Reihe der Glückwunschansprachen mit einer warmen Würdigung der Verdienste des derzeitigen Inhabers, Herrn Hofrat I)>. Meiner, zu dessen Ehren seine Mitarbeiter eine Bronzegedcnk- tafel als Stiftung überreichten, die von dem Leipziger Bildhauer Alfred Thiele entworfen ist und einen sinnreichen Spruch von Ludwig Klages, einem Autor des Verlages, in Versfvrm trägt. Herr Hof rat Meiner dankte und führte u. a. aus, daß es stets sein Bestreben gewesen sei, die in seinem Hause Tätigen wirklich zu Mitarbeitern der Firma zu machen und sie nicht nur über die Ziele und Bestrebun gen des Verlags zu unterrichten, sondern auch zur Mitgestaltung des Gesamtwertes heranzuziehen. Er machte im Anschluß daran eine größere Spende für die Mitarbeiter des Hauses bekannt, außer dem die Ernennung des Leiters der Werbeableitung, Herrn Ber ger, zum Prokuristen, der in seinem Aufstieg zugleich das beite lebendige Zeugnis dafür sei, wie wirkliche Leistung nicht nur Be förderung, sondern auch Anerkennung sichere. Namens der Stadt Leipzig überbrachte Stadtrat vr. Leiste in launigen Worten Glückwünsche und Grüße. Hofrat Or. Meiner konnte in der Erwiderung darauf Hinweisen, wie er stets bemüht sei, die Bedeutung Leipzigs als Buchstadt zu sichern. Die Grüße der Industrie- und Handels kammer überbrachte Herr Verlagsbuchhändler Otto Voigt länder, die der Reformierten Kirche Pfarrer vr. Scheibe. Für den Börsenverein sprach Herr Ernst Reinhardt, der als lang jähriger Kollege des Jubilars im Vorstand des Börsenvereins die menschlichen Vorzüge Hofrat Meiners und seine unvergeßlichen Leistungen in den schweren Jahren des Krieges und der Inflation in Erinnerung brachte. Für die Deutsche Bücherei und die Gesell schaft ihrer Freunde sprach sodann Herr Hofrat Richard Linne- m a n n, für den Deutschen Verlegerverein Herr Walther Jäh, für den Verein Leipziger Buchhändler Herr vr. Hellmuth von Hase, die je für die von ihnen vertretene Korporation immer neue Seiten des tatkräftigen Wirkens des Gefeierten hervor zuheben vermochten. Namens der Redakteure der im Verlag Barth erscheinenden Zeitschriften überbrachte Herr Geheimrat Prof. vr. Sudhoff beste Wünsche und stellte dem Verlag namens der Auto ren in Dankbarkeit das beste Zeugnis aus. Herr E. Schulze, der Mitinhaber der Kommissionsbuchhandlung Bernhard Hermann L G. E. Schulze, der danach das Wort ergriff, konnte sich als engst Beteiligter an der Jubelfeier vorstellen, ist doch seine Firma ur sprünglich aus der Firma Johann Ambrosius Barth hervorgegangen, als diese seinerzeit ihre Kommissionsabteilung abgab. Der Zufall wollte es außerdem, daß der neuernannte Prokurist Berger als Lehrling aus dem Schulzeschen Kommissionsgeschäft hervorgegangen ist. Die Glückwünsche, die danach Herr Geheimrat vr. Ludwig Volkmann namens des Deutschen Buchgewerbevereins dessen Ehrenmitglied überbrachte, erhielten dadurch noch eine besondere Note, daß der Redner dem Gefeierten die Plakette des Hauses Breitkopf L Härtel überbrachte, die bis dahin erst dreimal zur Ver leihung gekommen ist. Als letzter Redner sprach ein Vertreter der Familie Barth, Oberstleutnant a. D. Ackerma n n. — In der Er widerung darauf konnte Herr Hofrat Meiner daran erinnern, wie schon die ganze Anlage der Feier den Beweis dafür erbracht habe, daß er selbst mit seiner gesamten Arbeit sich in erster Linie als Verwalter des von den Barths gegründeten Erbes fühle. Neben den mündlich und persönlich vorgetragenen Glückwünschen lagen sehr zahlreiche schriftliche und telegraphische vor; so vom Aus wärtigen Amt, vom Sächsischen Wirtschafts- und Volksbildungsmini sterium, von der Universität Leipzig, der Berliner Staatsbibliothek, der Sächsischen Landes-, der Leipziger Universitäts- und der Leip ziger Stadtbibliothek. Die Feier schloß mit einigen kurzen, ein drucksvollen Worten des Juniorchefs der Firma, Herrn Wolf gang Meiner, der sich dazu bekannte, im Sinne der Barths und seines Vaters weiter zu arbeiten zum Wohle der deutschen Wissenschaft und des deutschen Volkes. F. W. Franke, Wien IV., Goldcgasse 15/12. — Es wird uns mit geteilt, daß diese Firma den Buchhandel betreibt, ohne eine Kon zession zu besitzen. Die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler ersucht, sie nicht mit Buchhändler-Rabatt zu beliefern. Ausgleichsverfahren. — Über das Vermögen der Buchhandlung Olga Müller in Neu - Oderberg wird das Ausgleichs verfahren eröffnet. Termine: 17. und 28. Juli. Ausgleichsverwalter: vr. Karel Ott, Bohumin. Die Überschuldung beträgt ca. 50 000.— Xö.; angeboten werden 35 Prozent Ausgleichsquote. Die Literarische Gesellschaft in Görlitz (Geschäftsstelle Nemersche Buchh.) veranstaltet im Winter 1930/31 unter anderm voraussichtlich folgende Abende: Deutsches Mittelalter (zum Gedächtnis Walthers von der Vogelweide): Prof. vr. Walter Goetz, Leipzig: - Der Geist des Mittelalters und das 13. Jahrhundert; Prof. vr. Hans Naumann, Frankfurt a. M.: Walther von der Vogclweide; Fr'.edricb Kahler- Deutscher Minnesang (Rezitation); Mnseums- direktor Prof. vr. Polaczek: Deutsche Bildkunst im 13. Jahrhundert (Lich.bilder); vr. Wolfgang Schultz: Totentänze des Mittelalters (Lichtbilder). — Jugend: vr. Frank Thieß und drei Vorträge über Frank Thieß und Jugendprobleme in der Nachkriegsliteratnr. — Tiere sehen dich an: Maria Menoni, Berlin: Das Tier in der Dichtung. — Arbeiterdichtung: Otto Burger: Arbei terdichtungen (Nezita ion); Karl Bröger, Nürnberg, Aus eigenen Werken; Akademiedirektor Prof. vr. Kosellek, Kassel: Heinrich Lersch. — Theater, Film, Rundfunk: Ludwig Hardt: Thea.er, Theater, Theater (Rezitation); Intendant Walter O. Stahl: Aus der Werkstatt des Theaters; Chefredakteur O. Schlüter: Theater und Tonfilm. — Neue Romane — Nietzsche und sein Werk. Beginn: Donnerstag, den 11. September 1830. Ehrung einer Dichterin. — Am Vorabend des 30. Juni, dem 10jährigen Todestag der bedeutenden bayrischen Schriftstellerin Lena Christ, veranstaltete die Nuhlaer Buchhandlung Bruno E p p e l i n, Ruhla i. Thür, in einem ihrer Schau fenster mit freundlicher Unterstützung des Verlages Albert Langen sowie der Angehörigen der Dichterin ein Lena Christ-Sonderfenster, das allgemeine Beachtung gefunden hat. Ein Herr aus Eisenach, der die Bücher der Lena Christ kennt und schätzt, war im Auto von Eisenach nach Ruhla geeilt und erbat sich die Erlaubnis, in das Lena Christ-Fenster einen Rosenstrauß stellen zu dürfen. Lena Christ gehört leider heute sehr zu Unrecht schon zu den Vergessenen, und doch hat sie M e i st e r r o m a n e geschrieben, die wir den besten Werken eines Ludwig Thoma, Anzengruber und Ganghofer voll ständig ebenbürtig zur Seite stellen können. Leider ist der beste Roman von Lena Christ »Mathias Bichler« beim Verlag vollständig vergriffen. Durch eine billige Volksausgabe würde sich der Verlag sowie das Sortiment sicher den Dank zahlreicher Bücherfreunde er werben. 631
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