5476 X- 173, 29. Juli 1930. Künftig IiL IO lOOOO LxxrL L«s1 VL»<L t»L^r „^evolurioii 19ZZ" Ein politischer Boman. Bei anderen demokratisierten Völkern ist ein solcher als wichtiges poli tisches Instrument längst bekannt und oft genug virtuos benutzt worden. Hier eine deutsche Neuer- scheinung: ^Revolution 1S33. Lin sehr ernsthastes Duch, alles andere als ein tendenziöser Schmarren, für Geldverdiener, geschrieben. Von wem es ist? Das weih ich nicht; sicherlich aber von einem Mann, der in nächtlichen Gedanken und Sorgen das Schicksal seines Volkes — unserer aller Sukunst — voraus denkt, indem er wie ein Seemann mit den Geistssaugen die Nebel der Sukunst zu durchdringen ver sucht, wohinter die Gesahren lauern, dis er ahnt. Lin Äoman der Seit. Ls ist darin kein jugendlicher Held, kein lüsternes Liebesgsflüster. Einzel personen treten nur als Typen aus. Der Held ist ein Kollektivum: das deutsche Volk, — wir alle. Ein kläglicher Held. Ein Hamlet-Schicksal. Dein Schicksal, lieber Leser, in den nächsten zwei bis süns fahren, aus das du dich gefaßt machen muht. Vielleicht kommt es nicht ganz so wilddramatisch, — sondern langsamer, quälender, weniger blutig, mehr auszehrend, weniger rotsarbig, mehr grausar- biger Alltag, — nicht als ein Drama weniger Sahre, sondern als die langwierige Tragödie einer Menschengeneration. . Aber ähnlich, so muh es kommen, denn hier sind elementare, übermenschliche Kräfte am Werk, aus Schuld und Schicksal stammend. Darin liegt die Bedeutung dieses Buches, dah es dis Harts Wirk lichkeit in ihrem Werden zeigt, und es ist unsere Wirklichkeit. Welche Kollektivkräste sind es, dis da gegeneinander ringen? Da ist aus der einen Seite der deut sche Sozialstaat mit seinen Gewerkschaften, Schiedsgerichten, verbindlich erklärten Tarisen, Versiche rungen, neuer und alter Bürokratie usw. Aus der anderen Seite: das Kapital. Aber nicht mehr dis Vielzahl deutscher Kapitalisten, son dern die Einzahl des internationalen Wsltkapitals. welches sich in den letzten süns fahren in Deutschland eingenistet hat, weil ja hier sin großer Verbrauchsrmarkt ist, wo internationale Trusts und Monopole sich bezahlt machen. Wie anders sieht nun mit einem Mals der Kamps zwischen Kapital und Arbeit aus? Nun ist die ganze antideutsche, antinationale Äabulistik und Dogmatik der Sozialdemokratie und des Marxismus nichts mehr wert. Nun habt ihr euren internationalen Meister und Fronherrn gesun den, ihr Expropriateurs, ihr Ausbeuter, ihr Vernichter des deutschen Kapitals im Geiste von Karl Marx. Das deutsche Kapital ist besiegt! Dom Auslandskapital und von euch in die Schere genommen — ist es unterlegen. Nun steht mit einem Mals ein anderer Gegner da. Dieser ist stärker als euer Sozialstaat und unangreifbar für eure "Politik. Indem ihr die Streikwaffe in die Hand nehmt und den oft geübten Griff an die Gurgel des deutschen Staates ausüben wollt, erhebt sich ein sür such nicht erreichbarer Kapitalismus, welchem es gar nichts ausmacht, deutsche Werks stillgelegt zu sehen, wenn ihr es selbst besorgen wollt. Im Gegenteil. An Stelle einer deutschen Schupo, die aus die Be fehle deutscher Minister hört, steht mit einem Male eine amerikanische Werkpolizei da, welche ameri kanisches Eigentum schützen soll und welche nur aus die Befehls des fremden Botschafters hört. Alles dies ist in dem Duch furchtbar wahr gezeichnet. Ls ist auch zur Anschauung gebracht, wie das nationale Schicksal ein gemeinsames ist, welches alle trifft. Weder wir, noch ihr — keiner kann fich den Folgen entziehen. Denn da kommt noch das große Ernährungsexempel. Es geht binnen kurzem an den Magen. Die Verschuldungspolitik muh dabin sühren, dah die große Nahrungsmitteleinsuhr kleiner werden wird. Man sieht den Sahlen schon die Schwindsucht an. Das wäre ja nun nicht tödlich und nicht einmal gefährlich, wenn Deutschland sich seit fahren aus dieses Ereignis vorbereitst hätte. Aber es hat das Gegenteil getan. Es hat seine Landwirtschaft gemihhandelt. Nun wird sie gelähmt fein, gerade wenn man sie braucht. S" Kürze wird man nicht