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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1931
- Strukturtyp
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- 1931-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1931
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- Deutsch
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MsMMflwMDtMtM ViMmlüä Nr. 1 (R. 1). Leipzig, Freitag den 2, Januar 1931. S8. Jahrgang. RedMwneller TÄ Bekanntmachung der Geschäftsstelle. Betr.: Mitgliedsbeitrag. Wir bitten hiermit unsere Mitglieder, den Mitgliedsbeitrag von Mk. 11.25 siir das erste Vierteljahr 1931 (Januar—März) aus Postscheckkonto Leipzig 13 463 spätestens bis zum 2 5. Januar1931zu überweisen. Bei den Zahlungen bitten wir anzugeben: Betr. dl. L. I. Vierteljahr. Vorauszahlung des Mitglicdsbeitrags sür das ganze Jahr 1831 (Mk. 45.—) ist erwünscht. Soweit Zahlung durch Kommissionär oder über die BAG in Frage kommt, wird die Einziehung der Beiträge auf diesem Wege erfolgen. Wir bitten, durch baldige direkte Zahlung oder rechtzeitige Anweisung des Kommissionärs zur Abkürzung des Inkassover fahrens beizutragen. Leipzig, den 2. Januar 1931. Di. H e ß. Zur Jahreswende. Von Prof. vr. G. M enz. Das Jahr 193V hat für den deutschen Buchhandel auf organisatorischen! Gebiet keine neuen Entscheidungen von grö ßerer Wichtigkeit gebracht. Die Entwicklung, die zu den grund legenden Satzungsreformeil des Börseuvereins in der Zeit nach dem Kriege Anlaß gegeben hat, kann insoweit als abgeschlossen gelten. Das wird sich äußerlich wohl auch in der vorgesehenen Form Kantate 1931 bestätigen. Auf dem Gebiete der Ord nungen, der Kodifizierungen des buchhändlerischen Gewöhn heitsrechts, mag noch manches zu regeln sein. Insbesondere die Neufassung der Verkehrsordnung ist ja bereits im Gange. Hier bleibt die Anpassung an die veränderten wirtschaftlichen Ver hältnisse, die Verkchrsändcrungen usw. ständige Aufgabe. Auch dafür aber ist bis auf weiteres mit der Sahungsreorganisation im grundsätzlichen der Nahinen und die Verfahrensweise end gültig so abgesteckt, daß der Fortgang gesichert und selbst im Ergebnis schon als einigermaßen fcstgelegt gelten kann. Dar über hinaus mangelt es der Organisation keineswegs an Auf gaben und Arbeitszielen. Werbungs- und Bildungssragen spielen noch immer ihre Rolle. Die letzteren werden es vermut lich künftig noch mehr als bisher schon tun müssen. Auf dem Gebiet des Urheber- und Verlagsrechts ist so manches im Fluß. Hier wie auch anderswo noch gilt es die Interessen des Buch handels bei der Gesetzgebungsvorbereitung entsprechend wahr- zunehmcn. Rückblick und Umschau im Augenblick der Jahres wende jetzt haben aber auch auf allen diesen Gebieten kaum ein schneidende Entscheidungen zu vermerken. So gibt es sich für den Chronisten von selbst, die Aufmerksamkeit mehr auf die all gemeineren Zusammenhänge zu lenken, in denen der Buchhandel steht und von denen er sein Schicksal mitbestimmt sieht. Zwar sind hier ebenfalls keine Marksteine der Entwicklung zu ver zeichnen. Vielleicht ist es aber schon lehrreich und wichtig ge nug, überhaupt einmal einen Blick auf das Ganze dieser Dinge zu werfen. Die Gelegenheit sei zugleich benutzt, auf einige Ver öffentlichungen hinzuweisen, die weiteres Material zur Beur teilung der Probleine enthalten. Im Vordergrund des Interesses stehen naturgemäß nach wie vor dabei die politischen und die wirtschaftlichen Verhält nisse. Da wir darüber fortlaufend berichten, kann dieses Kapitel jedoch hier überschlagen werden. Zur Beurteilung der Wirt schaftslage ganz im allgemeinen an der Jahreswende sei unr eine Stimme angeführt, die um ihrer zentralen Stellung willen wohl besondere Beachtung beanspruchen darf. Die Berliner In dustrie- und Handelskammer schreibt in ihrem soeben veröffent lichten Jahresbericht am Schluß des allgemeinen Teiles: Die Abhängigkeit von der Weltwirtschaftskrise, deren Be endigung, insbesondere in den Vereinigten Staaten von Nord amerika, noch nicht übersehbar ist, trifft auch die deutsche Wirt schaft und erschwert den Wiedereintritt normaler Absatzbedingun gen. Unter diesen Umständen ist es säst unmöglich, am Ende eines Wirtschaftsjahres, dessen Konsunkiurvertaus sich gerade zum Fahresschluß so zitgespitzt hat, einen Ausblick siir das neue Jahr zu geben. Wir glauben jedoch, daß gewisse Aus sichten für eine Besserung der Lage vorhan den sind. Es darf nicht übersehe» werden, daß die Ausrccht- erhaltung der Ausfuhr trotz der Opser, mit denen diese Entwick lung erkauft werden mußte, sowie die Aktivität der Handelsbilanz zwei verhältnismäßig günstige Faktoren im Wirtschaftsbiid Ititztt darstellen. Die durch die konjunkturellen Einflüsse bedingte Flüssig keit am internationalen Geldmarkt und die verhältnismäßige Leichtigkeit des internationalen Kapitalmarktes bieten siir den Zeit punkt eines Wiederansteigens der Konjunktur siir ein auf sremdcs Kapital so stark angewiesenes Land wie Deutschland besondere Vorteile, die sich vornehmlich in der Verringerung der Zinslast für die anszuuehmendcn srcmdc» Mittel auSwirkc» werden. Die unter dem Zwang der Verhältnisse durchgcstihrte äußerste E>»- 'schränkuug der Lagerhaltung in Halb- und Kertigfabrikaien muß bei Eintritt selbst der dringendsten Bedarfsdeckung durch die not wendige Auffüllung der Läger die Erzeugung aukurbcln. So er geben sich aus dem lange» Verlaus der Krise einzelue Umstände, die eine Bereinigung der Gesamtlage darstelieu und den Boden sür eine Besserung bereiten. Die Ausstellung und Durchführung des Finanzprogramms der Neichsregierung gewährt, ganz abgesehen davon, wie man sich voin Standpunkt der einzelneu Interessenten' aus zu dem System der Deckung des Reichsdesizits stellen kann, die Grundlage sül die Wiederherstellung des Vertrauens des In- und Auslandes in die Ordnung des Reichshaushalts . . . Als ein besonderes Aktivum für die nahe Zukunft betrachten wir ferner die Fest stellung zunehmender Erkenntnis im Auslände über die wirt schaftliche Verbundenheit aller an der Weltwirtschaft maßgeblich be teiligten Länder sowie die Einsicht, daß nicht nur eine Über steigerung der Produktion und nicht nur die Verkennung dcr Absatzmögkichkeiten, sondern auch die Hortung des Goldes und die Gestaltung der Ncparationsverpflichtungen als Ursachen der Welt krise zu bezeichnen sind. Schon hat eine Zusammenarbeit der Notenbankpräsidenteu siir Gegenmaßnahmen begonnen mit dem Ziel einer zweckmäßigeren Ausnutzung der Goldvorräte. Es wird ferner eine Überprüfung der bisherigen Lösung der Rcparations- verpslichtungen solgen müssen, um auch von dieser Seite aus ciner dauernden Beruhigung der Weltwirtschaft die Wege zu ebne». Man kann nur wünschen und hoffen, daß der hier an klingende Optimismus recht behält und sich erfüllt. Der Glaube an die Zukunft ist die stärkste Stütze für den Aufstieg. Deutsch land gerade kann gar nicht anders als mit dem festen Entschluß in das neue Jahr eintreten, daß es besser werden müsse und daß es gilt, alle Kraft dafür einzusctzen. Unbeschadet dessen kann es jedoch nur von Vorteil sein, sich über die Voraus setzungen und Bedingungen, unter denen sich der Wiederaufbau zu vollziehen hat, jo klar wie nur irgend möglich zu werden. 1
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