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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1924
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- Deutsch
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^ IIS, 18, Mai IS24. Redaktioneller Teil, — Sprechloal. VSrsenblaU f. d. Dtschn. Buchhandel. 704Ü runde bildend im Kreise der ihm befreundeten Kollegen und Museums leiter. Louis Meder war nicht nur der führende Kunstantiqnar, son dern ein ganzer Manu und Charakter, von dem Funken sprühten und in die Herzen anderer einschlugen. Kraftvolle Männlichkeit, das war der Eindruck, den er hinterlicß, wenn man von ihm schied, von der hochgewachsencn, breitschulterigen Gestalt, mit dem scharfen Profil und den feurig dunklen Augen. Daneben hatte Meder, wie meist solche Naturen, auch Weichheit und Güte, die, sonst verborgen, hier und da hervorleuchtcten. Ich entsinne mich eines abendlichen Spaziergangs, den er mit mir nach dem .Hasenberg bei Stuttgart machte; die scheidende Sonne spielte noch auf den Blättern und Baumstämmen; er gab der Stimmung beredten Ausdruck, wie ihm am Abend seines Lebens nur noch die Natur und ab und zu eine gute Musik fo wohltue, während das Interesse an Kupferstichen, das sein Leben beherrscht habe, allmählich zurücktrete. Und welche führende Stellung hatte Meder im Kunsthandcl und Kunstantiquariat jahrzehntelang eingenommen! Aus der Heidelberger Kunst- und Buchhändler-Familie Meder hervorgegangen — der Vater Georg Meder war Mitglied des Kreises der S ch e f f e l sehen »Engeren« gewesen —, hatten die beiden Brüder Albert und Louis das rühmlichst bekannte Berliner Geschäft Amslcr L Nnthardt über nommen, und nach dem 1896 erfolgten Heimgange des Bruders Albert hatte Louis das Geschäft, das sich gewaltig vergrößerte, weiter aus- gebaut im eigenen Hause in der Behrenstraßc. Außer der bedeutenden Verlagstätigkeit bezeugt eine ununterbrochene lange Reihe sehr großer Kunstauktionen die Lebensarbeit Meders, denn die Pflege der alten und neueren Graphik und die Beschaffung dieser Blätter für Museen und Sammler war dasjenige, was Meder mit außergewöhnlicher Fach kenntnis und rastlosem Eifer im In- und Ausland betrieb. Durch ihn wurden umfangreiche Sammlungen versteigert, wie, um einige Namen zu nennen: Oppermann, Hebich, Nctberg, Mützell, Storck, Hollandt, von Sollet, Pommer-Esche, Waiden, Mohrmann und andere. Seine Beziehungen zu den Direktoren der Kupferftichkabinette, zu Ltppmann, dem 'geistvollen Lehrs, Jriedländer, seine Freundschaft mit Max Klinger und die sich daraus ergebenden geschäftlichen Erfolge seien nur erwähnt, um anzudeuten, wie hoch Meders Kenntnisse von Kuustgelehrten und gleichwertigen Kollegen geschätzt wurden. Er war der Lehrmeister Hans Boerners und seines Neffen Carl Meder, des jetzigen führenden Chefs des Hauses und seines Sohnes O t t o M e d c r. Auf die Tätigkeit Meders als Verlegers weise ich hin, auf die Herausgabe der »Handzeichnungen alter Meister« iu einer Reihe von Mappen, auf die »Faksimile-Repro duktionen alter Holzschnitte«, auf den Verlag der großen Klinger- schen Zyklen, auf die Herausgabe von Monographien wie Singers Klinger usw. Das Gedenken an Louis Meder wird lebendig bleiben bei allen, die ihn gekannt haben. Gestorben: am 8. Mai im 61. Lebensjahre Herr August Hosch in Neu- titschcin (Mähren), Inhaber der Buchhandlung Rainer Hosch und des Verlages der L. V. Enders'schen Kunstanstalt daselbst. Der Verstorbene, der schon einige Jahre seinem Vater Rainer Hosch als Prokurist zur Seite gestanden hatte, übernahm dessen 1878 gegründete Buchhandlung am 15. September 1892 und vereinigte im nächsten Jahre den Verlag der L. V. Enders'schen Kunsthandlung mit dem väterlichen Geschäft. Unter August Hoschs Leitung hat sich das Geschäft sehr gehoben, es umfaßt jetzt Sortiment, Verlag, Kunst-, Mu sikalienhandlung, Zeitungsverlag, Buch- und Steindruckerei und Ge- schästsbücherfabrik. Im Sortiment wurden besonders gepflegt: Bienen zucht, Forst-, Haus- und Landwirtschaft, Gartenbau, Jagd, Hunde zucht, Fischerei und Tierheilkunde. Daneben fanden Schöne Literatur, Körperpflege, Schulbücher, Spiele, Sport usw. besondere Berücksich tigung. Im Verlag erscheinen die politische Zeitung »Deutsche Volks zeitung«, die Wochenschrift »Mein Sonntagsblatt«, das »Tierärztliche Archiv«, die Viertcljahrsschrift ».Heimatfreude« und die Monatsschrift »Das Kuhländchen«. August Hosch war ein trener deutscher Mann, der für das kerndeutsche Kuhländchen eifrig in seiner Weise gewirkt hat, obgleich er sich vom eigentlichen Parteileben fernhielt. Nur ungern trat er als Ersatzmann in die Gemeindevertretung ein. Auch im ge sellschaftlichen Leben hat er eine Nolle gespielt und hatte eine immer offene Hand für edle Wohltätigkeit. Die Zügel seines ausgebrciteten Unternehmens hielt er stets fest in der Hand und war besonders eifrig darauf bedacht, baß aus seiner Offizin keine schlecht ausgeführtcn Druck werke hinanSgingen. Trotz Erkrankung hat er fein Geschäft weiter geleitet. Sein Abscheiden bedeutet für Neutitschein einen herben Ver lust und sein Andenken wird in Ehren bleiben. Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. 81. Jahrgang. SVkkWlll. Zollspesen im besetzten Gebiet. Die »Kölner Volkszeitung« brachte im Handelsteil ihrer Nr. 317 einen auch für den Buchhandel beachtenswerten Aufsatz über »D i e Lage des Einzelhandels im besetzten Gebiet«, dem wir entnehmen: »Eine schwere Benachteiligung erblickt die Abneh- nlerschaft im besetzten Gebiet darin, daß sie den Z o l l. der an Ler Binnenzollinie erhoben wird, allein tragen muß, und sie fordert die Zahlung dieses Zolls durch den Lieferer im Sinne einer einheit lichen Preisbildung für das gesamte Reichsgebiet. Durch diese Sonder zölle, die einen Teil der Neparationslasten bilden, wird der Einzel handel im besetzten Gebiet einseitig belastet und schwer benachteiligt; der a l l g e in e i n e P r ei s sta n d wird dadurch über den imnn - besetzten Deutschland erheblich gesteigert und die Verbrauchsfähigkeit der Verbrauchcrschast demgemäß zu ungunstcn des Einzelhandels geschwächt. Wenn dagegen jeder Hersteller oder Groß händler diese Zollspesen im Verhältnis seines Gesamtumsatzes in die allgemeine Kalkulation mit cinrechnen würde, so würde die Verteue rung der Ware und damit die Belastung der Volksgesamthcit nur sehr gering sein; aber cs würde eine gerechte Verteilung und eine einheit liche Preisbildung für das gesamte Reichsgebiet erreicht werden. Die bereits nach dieser Richtung hin zwischen Abnehmer- und Lieferervcr- bänden geführten Verhandlungen haben jedoch zu einem Ergebnis bis her nicht geführt. Mehr als in den übrigen Teilen des Reiches ist der Einzelhandel im besetzten Gebiet durch die überaus hohen Gewerbesteuern belastet, die allein durchschnittlich 2'/s?ä vom Umsatz ausmachen. Es ist dies eine Folge des besonders großen Geldbedarfs, den die Kom munen im besetzten Gebiet infolge der vielen Lieferungen und Auf wendungen für die Besatzungsbehördeu haben und der sie dazu zwingt, die Gewerbcsteuerschraube aufs äußerste anzuspannen. Im besonderen erleidet der Einzelhandel noch beträchtliche Schäden durch den Rückgang des Fremdenverkehrs: denn durch die Vcrkehrshemmungen, Zollrevisionen und die Erhöhung des Preisstandes infolge der Zoll lasten hat der früher so bedeutende Verkehr zahlungskräftiger und kauflustiger Fremder bedeutend nachgelassen; auch die Käufer ans dem unbesetzten Gebiet fehlen, da sic alles drüben erheblich billiger bekom men können. Besonders für die Badeorte und Grenzstädte ist dieser Umstand von geradezu verhängnisvoller Bedeutung. Alle diese besonderen Schwierigkeiten, unter denen der Einzel handel im besetzten Gebiet weit mehr als im iibrigen Reichsgebiet zu leiden hat, erfordern eine billige Rücksichtnahme und ein Entgegenkommen seitens der Lieferer im unbesetzten Gebiet. Die Klage ist aber allgemein, daß es im rechtsrheinischen Deutschland an diesem notwendigen Verständnis für die besonderen Verhältnisse, unter denen der Einzelhandel im besetzten Gebiet seine Geschäfte führen muß, fehlt, und daß die so oft betonte Volks- und Schicksalsgemeinschaft nicht ihren praktischen Ausdruck in der gemein samen Übernahme der Lasten findet.« Der durchaus berechtigte Appell im letzten Absatz richtet sich seitens des Buchhandels an die Herren Verleger im unbesetzten Gebiet und darf nicht überhört werden. Anerkannt soll werden, daß eine Reihe von Verlegerfirmen die Zollbeträge erstattet, andere Firmen aber noch immer die Erstattung aus nichtigen Gründen kurz ablehnen. Es würde vielleicht zweckmäßig sein, daß einmal diese letzteren Firmen im Börsenblatt namhaft gemacht würden. K öl n, 8. Mai 1924. Hans Jacobs. „Adrema"- Adressiermaschine. Antworten auf die Anfrage in Nr. 197: »Wir benutzen diese Maschine s^it zwei Jahren und sind mit ihr sehr zufrieden. KurtWolff Verlag A. - G., M ü n ch e n.« * »Ich habe eine .Adrema' (Handbetrieb) schon seit Jahren ständig in Gebrauch. Ich benutze die Mafchine wöchentlich mehrmals zum Versand meines .Allgemeinen Wahlzettels für den deutschen Buch- und Musikalienhandel' und kann nur sagen, daß sie sich bei zweckentsprechender und richtiger Behandlung bis jetzt sehr gut be währt hak. Die Bedienung der Mafchine ist einfach und kann sehr gut durch einen Lehrling oder Burschen geschehen. Ich habe an der Maschine im Laufe der Jahre keine nennenswerte Reparatur gehabt. Die Maschine arbeitet infolge der gut geprägten Schablonen äußerst sauber und znverlässig. Für ständige und dauernd wiederkehrende Ver sendungen kann meines Erachtens die ,Adrema' nur bestens emp fohlen werden. Expedition des ,Allge >m einen Wahlzettcls für den deutschen Buch- und Musikalienhande l'.« 914
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