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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1934
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- Deutsch
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ertiier Direktor ves belpriger Schauspielhauses Diack meiner Ansicht ist uns durch Usus Lotke der gröüte Teil von Shakespeares Verken ganr neu er schlossen worden. ^uf Lrund seines zahrrebntelangen 8tu«iiuins ist er wie kein anderer kernten, Über setzungen oder Learbeitungen vorrunekmen, die Stücken oder 8/eoeo, so denen man Kisker voll Ver legenheit vorbeischlich, völ- bg neuesLeben einhauchten. In den alten Übersetzungen muüte inan streichen, was wegen unklaren, allru schwülstigen oder ver schnörkelten Vusdruckswei- sen uns modernen Denscken schwer über die 2unge oder in das Okr ging. Lei Lothe gikt es keine Unklarheiten und dock edensoviel roman tische Schönheiten als Kisker und man gerät in Verlegen heit, überhaupt 8tricke vor- runekmen. Ilnd seine Lear- beitungen geschehen, wo sie berechtigt und notwendig erscheinen, mit so viel Deli katesse und bewunderns wertem Lintüldungs vermö gen, daü selbst erfahrenste Kenner die 2udicktung vom Original nickt su unter scheiden vermögen. Dür mich kommt als Leiter eines modernen Theaters, das sich die Vukgabe stellt, die 8chönkeiten Shake speares such dem heutigen Kulturmenschen und seinem Dören und Denken naheru- bringen, nur eine Lberset- nung oder Learbeitung von Dans Dvtke in Drage. loNer Intendant der Städtischen Vllhnen, klsen Die Shakespeare-Übertragungen von Dans Dotke bedeuten einen auüerordentlicken Lcwinn kur den deutschen Lübnenspielplan, da diese Dieuübertra- gungen die Ergebnisse der modernen Skakespeare- Dorscbung im Zusammenhang mit eigenen quellen- kritischen 8tudien des Übersetzers berücksichtigen Der 8kakespeare desso. ^akrkunderls Soeben erscheint: Der lang erwartete neue Band xo^ooicbi in der Übersetzung von Hans Rothe XXIV, 510 Seiten. Leinen 7.50 (Iroilus und crellida - Zweierlei K1a6 - Wintermärcken - »er Sturm) Früher erschienen: I.U8I8klcl.k XXXVI, 439 Seiten. Leinen 6.75 Der Kaufmann von Venedig. Wie es euch gefällt. Viel Lärm um nichts. Was ihr wollt Weiterhin folgen: IN inrer spract und gegenwartsnah gehalten sind, daü der Dindruck einer übersetzten oder gekünstelten Sprackform nir gends aufkommen kann. Dabei verleugnet Lothe keinen Augenblick die kielst gegenüber dem Klassiker Shakespeare und seinem dramatischen und sprach lichen Dorm willen. Lothes Oekeimnis besteht gerade darin, daü er aus einem sicheren Instinkt kür die I dramaturgische und stilistische Absicht der Shake speare-Dramen und -Lust spiele und aus der genauen Kenntnis des zeitgenössi schen Theaters und seines publlkums die Skakespeare- Ve rke in Dreiheit und Ver- antwortungskreudigkeit neu gestaltet, ohne dem Leiste 8kakespeares jemals Oewalt anLutun. Hermann 8c!iuitze-6rieslieim krller Spielleiter am Vremer Schauspielhaus 8kakespeare istfür die Deut schen noch lange nickt die bildende und richtende Krall, die er uns heute sein müüte. Die alten Überset zungen werden uns als sprachlicher Vusdruck ihrer Keit immer fremder. Vber Lotke Kat mit seiner Veu- übersetmng aus unserem 8praehgekühl heraus alles wieder so lebendig und herr lich neu gemacht, wie am ersten Dag. Kr Kat uns Verke wie „Komödie der Irrungen", „Zweierlei Daü", ,,Vintermärcken", „König Heinrich IV." erst wieder neu erschlossen, und ihre Schönheit übt nun, wo man sie auch aukkükrt, eine nie geahnte ändere und innere Wirkung. Won wir 8kakvspeare in der Lvtkeschen Übersetzung spielen, füllt das DubLkum wieder die Theater, weil es den Dichter wieder verstehen, mitgerissen und ver zaubert werden kann. fLt. /an« Komödie der Irrungen. Romeo und Julia. Zähmung der Wider spenstigen. Sommernachtstraum blkU §U bl 6 kbl. Zwei Herren aus Verona. Cymbeline. Falstaff in Windsor. Ende gut, alles gut XVbll68l)I1?^^1kbI. König Johann. König Heinrich IV. König Richard II. König Richard III. bll 810kIkbl. Julius Cäsar. Coriolan. Antonius und Cleopatra. Timon von Athen 1l1?i60l)Ibbl. Hamlet. Othello. Macbeth. König Lear Rothes Übertragungen unterscheiden sich von denen Gundolfs durch ihre freiere, theatergerechtere, mehr auf das Spiel als auf dieAusdrucksgeistigkeit beda chteHaltung; von denenSchlegel undTiecks, auf die schließ lich alle modernen Shakespeare-Übersetzungen irgendwie sich beziehen müssen, durch die genauere und modernere Arbeit mit dem Wort und gleichzeitig, in bestimmten Szenen, durch eine viel ergiebigere Über legenheit der Situation gegenüber... Rothe kommt vom Theater her und übersetzt für das Theater. Darum sind seine Massenszenen unvergleichlich wirksamer als in anderen Übertragungen. Magdebg. Zeitung Hans Rothe ist an sein Werk im nachdichterischen Sinne, und zwar als deutscher Nachdichter, heran getreten, so daß man von einer Shakespeare-Renaissance sprechen darf. Der neuzeitige, modern empfin dende Mensch hat die Patina abgewaschen, die Form, die Menschen mit neuem, man darf sagen, mit deutschem Geist gefüllt, und zwar zu Recht im Hinblick auf das Zeitlose des Themas. Eine frische, reine, nordische Seeluft weht durch das Ganze, Herz und Sinn wahrhaft erquickend. Die Sprache ist knapp, kernig, bisweilen ein bischen saftig, und von ungezwungener Natürlichkeit. — Die prachtvolle dichterische Frucht ist ihrer Schale entfernt, und wir genießen sie in ihrer köstlichen Frische und in ihrem ganzen Aroma. Hakenkreuzbanner, Mannheim knui- l-181 vciri.^6 i.cikH6 Detlef 8lerck Direktor des -Dten Idealer« in Iciprig 8kakespeare in der Überset zung vonLothe?üobedingt! Die frische gegenwartsnahe Sprsckgestaltung, die doch eckt und dichterisch bleibt, lädt 8hskespesre viel leich ter ans Ohr und Herr unseres Publikums gelangen als das barocke Dell-Dunkel der groben altenÜbertragungen. Dieben dem lebendig nach gestaltenden Übersetzer ist Lotke such ein Philologe von umfassender Kenntnis der 8kakespesre - Literatur und Zugleich ein geschickter Dramaturg. /uni t9ZD «einricli XbV. krbprinr Keu6 beiter des keukiscken Ibeaters, Läera DieÜbersetrungen vonDsns Lotke geben das Original in besonders getreuer Dorm wieder und bringen uns sprachlich die Verke Skake- speares okt näher, als es in den älteren Übersetzungen der Dali ist. gede 2eit schallt die 8pracke um, jede Xeit Kat ihren eigenen Sprack- ausdruck, und nur wenige Übersetrungswerke behal ten eine ewige Leitung. Dans Lotke Kat sich um die 8kakespeare - Übersetrung groÜe Verdienste erworben, und wir haben in Lera wie derholt ihre groüe Wirkung auf das Publikum feststellen können. ftt. /un» l-otliar KMIiel Staatolckauspieler und keZilieur am Staat!. Schauspielhaus ru verlin Ohne die Ledeutuog des gewaltigen Übersetrungs werkes von Schlegel-Tieck mindern ru wollen, scheint es mir unerlLÜIick, daÜ das deutsche Theater der Legenwsrt den „Dienen Shakespeare" — diese stolre Lebensarbeit von Dans Lotke — prüft und praktisch erprobt. Das Theater kommt nickt mehr daran vor bei. Die Shakespeare-Dorsckungen und überraschen den Krkenotnisse der letrten lakrrehnte sind dieser neuen Übersetrung einverleibt, und vieles bisher Künstliche, Romantisierte und nur Literarische ist korrigiert und weicht einer Klärung im Stofflichen und einer Verlebendigung im Sprachlichen. Das Theater und die Schauspieler von heute erkalten bei dieser Wiedergeburt die gröÜten Lescbenke. Die Diäbe des IVerkes ist unwiderstehlich. ftt.
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