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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1834-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1834
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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989 990 sen — was bei großen: Wecken gleichfalls eine sehr be trächtliche Abgabe ist. Mit Recht beschweren sich die Engländer über diese hohe Besteuerung der literarischen Erzeugnisse. Mac Eul- loch spricht sich darüber folgendermaßen aus: , ,,Es ist ein sehr großer Unterschied zwischen dem Bedürfnis von Büchern, welche die Nahrung der Seele sind, und dem der leiblichen Nahrung. Die letztere fin det unter allen Umstanden sichere Abnehmer und Nach frage. Wird auf Malz, auf Hüte w. eine Abgabe ge legt, so ist es möglich, daß dadurch der Verkauf dieser Artikel um etwas vermindert werde; doch wird sich spä ter die Waare zu solch einem erhöhten Preise verkaufen lassen, daß den Verkäufern der gewöhnliche Gewinn den noch werden muß. Mit Büchern ist es aber eine ganz andere Sache. Die Liebhaberei dafür ist so zu sagen launenhaft, und zwar so außerordentlich, daß die unter- richtetsten Leute sich täglich in ihren Vermuthungen über den Absatz neuer Bücher tauschen. Bleibt aber ein Buch ohne Nachfrage und Absatz liegen, so wird der Nachtheil bald so drohend, daß der Verleger sich genöthigt sieht, den eigentlichen Preis eines solchen Buches bis auf ein Viertel oder Fünftel herabzusctzen und am Ende gar an Tabakekrämer oder Feuerwerker zu verkaufen. - Bei einer Untersuchung, welcher vor kurzem die Geschästsangelegenheiten einer ausgedehnten Verlagshand lung unterworfen wurden, ergab es sich, daß von 130 Werken 50 nicht die Werlagskosten gedeckt hatten, und von den übrigen 80 nur 13 eine, in den meisten Fallen nicht gewinnreiche, zweite Auflage erlebt hatten. Im all gemeinen möchte anzunehmen seyn, daß der vierte Thcil der neuen Bücher nicht die Kosten bringt, und daß unter acht oder neun Werken nur ein einziges mit Nutzen wie der neu aufzulegen ist. Was aber Flugschriften betrifft, so kann man ohne Uebertreibung annehmen, daß nur eine unter 50 die Verlagskvstcn deckt. Ist es nun nach diesen angegebenen Thatsachen nicht höchst ungerecht, Werke, welche erst erscheinen sollen, im voraus mit einer und derselben Abgabe zu belegen? — Nur in sehr wenigen Fällen wird solch eine Abgabe den Käufern anserlegt, in der Regel ist sie als Verkür zung des Verdienstes, sowohl des Verfassers als des Verlegers, anzusehen; in vielen Fällen verschlingt sie die sen Verdienst gänzlich, und in nicht viel wenigem, wo gar kein Verdienst bleibt, drückt sie mit ihrer ganzen Last auf das Capital des unglücklichen Verfassers oder Ver legers! — Wenn die Urtheile der Gerichtshöfe durch Würfel bestimmt würden, so wäre in solchen Entschei dungen eben so viel Verstand und Gerechtigkeit zu fin den als in dem Verfahren, welches die englischen Fi nanzminister in Betreff der Abgaben von den literarischen Erzeugnissen befolgt haben. Müssen Bücher überhaupt besteuert senn, so unterwerfe man die Verleger der Ac- cise und besteure sie nach der Angabe des Absatzes; aber den, durch unglückliche Spekulationen herbeigesühr- ten, Verlust zu besteuern, das ist eine Maßregel, wie man sie kaum in den Barbaresken finden wird. Durch die neuere Verminderung der Abgaben von den Inseraten ist die Ungerechtigkeit zwar etwas vermin dert worden; aber die Erleichterung ist nicht zulänglich, -— das Nebel wird dadurch anerkannt, ohne gehoben zu werden. Diese Abgabe hätte ganz aufgehoben werden sollen. Im allgemeinen aber erscheint diese Art der Be steuerung um so unverantwortlicher, wenn man erwägt, daß durch jede Steigerung der Bücherpreise die Verbrei tung gemeinnütziger Kenntnisse, zumal unter den ärmern und weniger unterrichteten Classen, erschwert und gehemmt wird." Literatur in Spanien. Der Minister des Innern hat der Handelskammer von Brüssel Mittheilungen in Betreff des Buchhandels mit Spanien, in Auszügen aus eincm Berichte des Han- delsbcvollmächtigten zu Barcellona vom 29. Aug. ge macht. Nach diesen Mittheilungen scheint es, daß der Geschmack für Wissenschaften und Lectüre sich in diesem Lan de, und besonders in Katalonien, zu verbreiten anfange. Täglich erscheinen Uebersetzungen der besten Autoren, wö chentliche Uebersichten über Literatur und Wissenschaft werden auf Subscription angezeigt. Das Lernen der französischen Sprache wird immer allgemeiner. Der Mi nister legt die Liste einer großen Anzahl von Werken vor, deren Verkauf man als sicher betrachtet. Was die neuen Romane und Bühnenstücke betreffe, so müsse man für den Augenblick riskiren, sie an der Grenze abgewie- scn zu sehen. Es besteht immer noch eine vorläufige Censur, welche nach ihrem eigenen Urtheil die Bücher abwcist oder ihre Einführung ins Königreich gestattet. Die Uebersetzungen oder der Druck von .Uebersetzungen aus einer fremden Sprache ins Spanische sind verbo ten*). Man räth den Buchhändlern, ihre Cataloge ein- zuscnden. Zu Barcellona würden sie Aufträge erhalten, die bis jetzt nach Frankreich und besonders nach Mar seille gingen; da man bemerkt, daß in Belgien die Bü cher bedeutend wohlfeiler sind als in Frankreich. Von Barcellona gehen häufige Sendungen nach den spanischen Eolonien, nach der Havannah u. s. w. Die andern Nationen haben nicht dieselben Vortheile der Einführung wie bas Mutterland. Die Eingangszölle der fremden ungebundenen Bücher in Spanien betragen unter spani scher Flagge 8» Realen Veillon die Aroba, oder 21 Fr. 10 Cnt. die io Kilogr.; unter fremder Flagge 120 Rea len oder 31 Fr. 60 E. die io Kilogr.; zu Lande 120 Realen; obendrein noch Hafenrecht, Octroi, 48 Real, oder 12 Fr- betragend. Man thut also am besten, Bü cher über Marseille nach Spanien zu senden. In Mar seille haben sich die Bücherhändler angeboren, für 6 bis 8 xO. vom Werthe die Spedition derselben zu besorgen (Ccrresp. v. u. f. Deutsch!. 1834. kß». 329.) -) Widerspricht der vorhergehenden Bemerkung, wonach täg lich solche erscheinen- (Anm. des Copisten.) 49*
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