883 884 beharrlichsten Eifer gepflegten, eigenen Geschäftskreis zu- I rückstellend — trotz dem kränkendsten Undanke und den herbsten Mißdeutungen von allen Seiten nicht müde ward, dem öffentlichen Staatshaushalte und den Unter handlungen mit fremden Mächten kostbare Wochen und Monate zu opfern! Zum Schluß noch ein paar Worte über das Pri vatleben dieses merkwürdigen Mannes. Seine erste Gattin, die seine erste Liebe, wie auch seine erste Lauf bahn in ihren Sorgen und Entbehrungen treu mit ihm getheilt hatte, ward ihm nach langen, schmerzlichen Lei den durch den Tod entrissen; doch ein freundlicher Ge nius führte ihm eine zweite Lebensgefährtin zu, die ihn, wie jene, ganz verstand. Mit beiden war sein häusli ches Leben ein stets einfaches, denn bei allem Glücks wechsel blieb er in Allem der alten Sitte treu. Auch der Freundschaft war sein Herz geöffnet, er konnte ihr, wo es galt, bedeutende Opfer bringen, und wer ihn in sorgen - und geschaflsfreien Stunden, besonders früher in dem ihm theuren Baaden, gesehen hat, der wird beken nen,-daß Cotta sich auch dem Genüsse heiterer Geselligkeit gern hingab. Sein durch Mäßigkeit und Abhärtung ge stählter Körper war ihm, bis ins- hohe Alter, ein wil liges Werkzeug für die umfassende, rastlose Thätigkcit seines Geistes, die nur durch öftere Geschäftsreisen eine heilsame Unterbrechung erlitt. Auch noch zuletzt kämpfte er männlich gegen die hercinbrechenden Ucbel, glaubte sich gerettet, unterzog sich aufs neue manchen dringen den Geschäften, dictirte, ordnete und unterlag einem kurzen aber heftigen Rückfall, wenige Monar- vor Been digung seines'7v. Lebensjahres. — Sein Leben war ein unermeßliches Rechenexempel, nur daß die geistigen Fa ktoren, mit welchen er es zu thun hatte, oft inkommen surabel waren und selbst seinen geübten Scharfblick auf Menschen und Geschäfte tauschten. Gewiß, nur so wird das Räthsel seiner rastlosen Allthätigkeit begreiflich. Wie er hienieden Meten das Leben verschönert und er leichtert hat, so möge er nun jenseits des schönem Le bens sich freuen und die Erde leicht auf seiner Asche ruhen! Nekrolog. Herr I. A. Bergk, Du. der Philosophie und der Rechte, geboren zu Haynichen bei Zeitz 1773, gestorben zu Leipzig den 27. Oct. 1834. — Bekannt als Verfasser und Verleger des Europäischen Aufsehers und verschie dener Werke, religiösen, philosophischen, politischen und historischen Inhalts, so wie als Mitarbeiter an Baum- gärtner's ,Museum des Wundervollen" (1803 —13), und insbesondere seit 1807 als Redakteur der „All gemeinen Modenzeitung", — hatte er, seit dem 4. Juli d. I., auch der Redaktion dieser Blätter sich un terzogen, und wenn er sich bei diesem neuen Geschäfte durch zunehmende Schwache und Kränklichkeit oft be hindert sah, den besonderen Zwecken desselben und den Anforderungen der Zeit nach Wunsch zu entsprechen, so verdient jedenfalls sein guter Wille und sein den Um- ständen nach redlicher Eifer die dankbare Anerkennung, die seinem Andenken hier öffentlich gezollt wird. V e k a n n t m Ä c h u n g e n. Viicher, Musikalicn u. s. w. unter der Presse. jl"68.j In zwei Monaten erscheint! Engelmann und Reichard, Taschenbuch für Rei sende durch Deutschland und die angränzenden Län der. Vierte, durchaus verbesserte und vermehrte Auflage, von I). I. B. Engelmann. Mit einer neuen Postkarte. Dasselbe französisch, unter dem Titel: Llannel eiu vo^ageur on ^llomagne cl flans los limitrv^Ims. i?ar iöl. Lngolmanu ot Iloi- ciinrä elo. Diese vierte Auflage ist ganz neu bearbeitet und revidirt, und har eine große Menge Veränderungen, Verbesserungen und Zusätze erhalten, wie sie die vielbewegtc Zeit und das sichtbare Forlschreilen in der Bevölkerung und Civilisarion nölhig mach ten. Obgleich dies Werk, durch die vielen Zusätze, besonders in den Postroutcn, viel stärker wurde als die frühem Auflagen, so werde ich dennoch suchen, womöglich den früheren billigen Preis bcizubehaltcn, um den Absatz zu erleichtern. Ich ersuche meine verehrten Herren College», mir ihren Be darf ll cvml. anzuzeigcn, um mich bei der Versendung darnach richten zu können. Frankfurt a.M., den 28. Ort. 1834 Fried r. Wilmans's Verlagshandlung. f1769-g Anzeige. An der Stelle der vergriffenen! Speciellen ärztlichen Receptirkunst von v. P. PhöbuS ist bei mir ein! Handbuch der allgemeinen und speciellen ärztlichen Receptirkunst von demselben Verfasser unter der Presse Berlin, im Seprb. 1834. A. Hirschwald.