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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1834-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1834
- Sprache
- Deutsch
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811 812 Manne mochte es wohl begegnen, daß er Hunderte schon I fertig liegender Bildertafeln nicht herausgab, wie z. B. die archäologischen Centimen des gelehrten Eduard Ger hard in Rom (jetzt in Berlin), wo die gewünschten Er klärungen ausbliebcn, oder weil er mit den Autoren, nicht immer durch seine Schuld, sich nicht vereinigen konnte, wodurch Deutschland untcrAnderem um die Erst linge der Grdklenmalerei in Tarquinii nach den genaue sten Aufzeichnungen des Barons Otto v. Stackelberg und Prof. Thürmer's gekommen ist. Es war im I. 1818, als er, mit seiner Familie in Roms Kunstschätzen und Denkmalen sich ergehend, mit Kunstfreunden und Künst lern aller Art sich umringte, mit den Brüdern Riepen hausen und vielen Andern für die Zukunft Vieles verabre dete und durch Niebuhc auf den preußischen Architekten Gau aufmerksam gemacht wurde. Er übernahm sein selbst in Berlin keine Unterstützung findendes Werk, die ma lerische Reise durch Nubien im größten Atlasforwate. So wenig das nach und nach zu 14 Lieferungen anwachsende Werk zu den erfolgreichen Unternehmungen gezahlt wer den konnte, so treu blieb doch E., von dessen innerm Werthe und von der Wahrheit der Zeichnungen über zeugt , seinen Verpflichtungen und war selbst nicht ohne Einfluß auf die günstige Wendung, welche Gau'S Schick sal in Paris nahm. Zu den in Nom verabredeten Wer ken gehörte ein umfassendes topographisches Werk über die ewige Stadt unter Platner's Redacrion, wovon aber, nicht durch des Verlegers Schuld, bis jetzt nur der 1-u- 2.Theil voll interessanten Stoffes erschienen ist. Die Ent stehung von Brönstedt's Reise durch Griechenland, von der bis jetzt zwei Bände, prächtig ausgestatket, erschienen sind, gehört auch in jene Zeit. Einer der genialsten Skizzisten, Prof. Retzsch in Dresden, hatte sich ihm und Gölhe, dessen und Heinrich Meyer's Urtheile stets viel über E. vermochten, durch seine Umrisse zu Faust sehr empfohlen. Später beschäftigte er diesen phantasicreichcn Künstler fast ausschließlich. Seine Umrisse zu Schillert Balladen bezahlte er um hohen Preis und honocirte die 42 von ihm sehr geistreich durchgeführten und ra- dirten Tafeln zu Schiller's Glocke ansehnlich, ohne doch zu ihrer so sehr erwarteten Bekanntmachung zu schreiten; denn auch die deutsche Kunst wird von der Schmarotzer pflanze des Nachstichs in Metall und Stein erstickt. Ein bedeutendes Capital blieb so unbenutzt! Neureuther's ge niale Randzeichnungen, im Style von Albrechc Dürer's Gebetbuch, Weitbrecht's 4 Jahreszeiten auf den Friesen des königl. Landsitzes Rosenstcin danken noch zuletzt sei nem Verlage ihr Daseyn. Der geübte Kennerblick einiger Freunde in Stuttgart stand ihm, als sie lebten, dabei zur Seite, und die weimarschen Kunstfreunde, deren Urtheile in den Heften von ,,Kunst und Alterthum" er bis zu ihrem Tode und dem Schlüsse des 6- Bandes immer gern vernahm, hatten es mit einem nie kargen den Sackelmeister zu thun. (Die Fortsetzung folgt.) Uebcr Bttcherproiso und Büch erd ruck. Unsere Zeitgenossen wollen alles wohlfeil und gut haben, und wer sich nicht in dies Bestreben fügt, der kann auch nur auf wenig Absatz seiner Waaren rechnen. Viele klagen, daß die Bücher jetzt zu rheuer ferm, und daß ihr Preis gegen sonst sehr erhöhet sey. Mehrere Buchhändler haben die Maxime, daß, weil sie bei einem Buche z. B. von wissenschaftlichem Gehalte nur die Aussicht zu einem geringen und langsamen Absätze haben, sie den Preis desselben höher ansetzen. Man rechnet gewöhnlich den gedruckten Bogen in gr. 8. zu 2 Gr. und auch darüber und in klein 8. zu 1 Gr. 6 pf. Diese Preise sind hoch, aber man bedenke, daß man wenigstens 300 Exemplare absetzen muß, ehe man auf seine Kosten kommt, und wie lange cs oft dauert, ehe der Absatz von 300 Exempl. erfolgt ist! und wie viele von diesen bleiben unbezahlt oder der «aldo erfolgt doch erst sehr spät? — Papier und Druck sind in Deutschland tbeuer, und vergleicht man den Preis von in Frankreich, Eng land und Nordamerica gedruckten Büchern mit dem in Deutschland, so findet man, daß die Bücher in jenen Landern an Ort und Stelle nickt blos wohlfeiler sind, sondern auch schöneres Papier und lesbarer» Druck ha ben. Wie hoch sich der Druck und das Papier in Deutschland belaufen, mag hier eine Rechnung eines Buchdruckers außerhalb Leipzig zeigen. Das Buch ist in Mitteloctav, weitläufig gedruckt, und das Papier ist zwar nicht schlecht, aber doch auch nicht ausgezeichnet. Die Auflage ist ü 25 Bogen 1000 Exempl. auf Druck- und 36 auf Schreidepapier. Druck L 4 Thl. 16 gr 116 Thl. 16 gr. 5 Ballen i^ Ries Papier ü 20 Thl. 102 - 12 - 37^ Buch Schreibepapier 11 - -— - Correctur und Censur 8 - 8 - (Die Revision hatte der Verfasser selbst.) Emballage und Ausgang 1 - — - 239 Thl. 12 gr. Hierzu das Honorar 6 Thl. ä i Vogen, i5o - -- - 389 Thl. 12 gr.') Der Nettopreis des Buches ist i Thl. 8 gr.; 300 Exempl. machen also 400 Thl. Wie viel geht von diesen aber von der Bezahlung und durch Verluste noch ab? Man sieht hieraus, daß der Absatz von 300 Exem plaren zur Deckung der Kosten noch nicht hinreicht und daß viel Zeit und Geduld und ein bedeutender Absatz erforderlich ist, ehe der Verleger wieder zu seinen Aus lagen gelangt. Der Buchdrucker und das Papier nebst dem Honorare müssen entweder sogleich oder kurze Zeit nach Vollendung des Drucks bezahlt werden; der Verle ger bekommt seine Saldis erst in 1 , 2 und 3 Jahren. ') Hierzu ist noch nicht der Transport, die Abgaben u. dgi. gerechnet.
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