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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1834-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1834
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- Deutsch
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791 792 hallenliste oder der Berliner Staatszeitung ausgewogen. Noch immer ist „Dingler's polytechnisches Journal" in Vollständigkeit und Gründlichkeit durch kein anderes Blatt der Art, so viele deren auch in dieser industriellen Zeit überall auftauchen, übertroffen worden. Ihm war der Unternehmer durch eigene Liebhaberei zugelhan, die sich durch kostbare, wenn auch durch den Erfolg wenig be günstigte Versuche in der Dampfschifffahrt, wozu er un ter andern den bei Cockeril gebildeten Uthe aus Sachsen verschrieb, kundgegeben hat. Für die sämmtlichen Ju stizgegenstände sollte durch Hartleben's Fama gesorgt wer den. Für die Cultur und Erforschung der Mutterspra che, die ihm als das schönste Nativnalguk erschien, sollte mGraff's tief eindringender,,Diutiska" eine neue Fund grube geöffnet werden. Wohl wissend, daß bei kritischen Blättern und Literaturzeitungen das Wort „allgemeine" eine Verkündigung zur Unmöglichkeit sey, wollte er durch die in Berlin begründeten „Jahrbücher für wissenschaftli che Kritik" ein Institut für einzelne Musterrecensionen stiften und brachte dieser anlockenden Idee nicht unbe deutende Opfer. Schon aus diesem noch höchst man gelhaften Abrisse geht hervor, daß Cotta's echt encyklo- padischer Blick stets das Ganze umfaßte und mit.selte nen Kräften zu umspannen suchte, was Keinem vor ihm noch gelungen war. Die reichsten Musenalmanache, die unterhaltendsten Taschenbücher für Damen, die sinnreich sten Kartenspiele gingen in vielen Jahrgängen, von ihm selbst bcrarhen und geordnet, hervor. Auch den Pari sern gab er einen Almanach, nnd Ackermann in London lieferte ihm die noch frischen Stahlstiche für die zierli chen Unterhaltungsbücher in Taschenformat. Denn ihm wurde bei seinen Verbindungen und nie versiegenden Zah lungsmitteln Alles unterthan. Hundert Baugewerke wußte er als oberster Baumeister zur mannigfaltigsten friedlich ineinandergreifcnden, gegenseitigen Unterstützung anzustel len. Er wird auch darin schwerlich einen Nachfolger haben. Natürlich blieben dem so in Anspruch Genom menen zur eigenen Schriftstellerei auch nicht die kleinsten Zeitabschnitte übrig. Einige von ihm gelöste mathema tische Aufgaben abgerechnet, ist uns aus früherer Zeit nur „Das Haus Bonaparte" (Earlsruhe, 1814) be kannt, wo er sich unter der Vorrede nannte. Er hatte Napoleon selbst mehrmals gesprochen — der dem Freunde Moreau's und der Staelwcnig hold gewesen—und war ein Eingeweihter. Thibaudeau's, Fouchös und Anderer Me moiren, die bei ihm erschienen sind, hätte er wohl aus eigener Mitwissenschaft ergänzen können. Die Denk würdigkeiten seiner Zeit aus seiner Feder müßten ein köst liches Vcrmächtniß geworden seyn. Jetzt ist wenigstens zu wünschen, daß dev im Oberamlsbezirke Böblingen am 23. Nov. 1815 von ihm gehaltene und ohne sein Wis sen damals gedruckte Vortrag nicht das einzige Acten- stück seiner dem Vaterland? eiftigst gewidmeten Scaats- redekunst und seiner unvergleichlichen Ausarbeitungen für den Staatshaushalt bleiben möge. Diese ganz neue Seite seiner Thätigkeit kann nur da ans Licht treten und ge bührend gewürdigt werden, von wo sie ausging, und dem Könige und Vaterlande ein stehendes Denkmal sei ner Bürgertreue und Staatsrechenkunst wohl noch auf lange Zeit hin bleiben wird. — Sehen wir jetzt nur auf das, was der Vielseitige auch für die Förderung antiker und moderner Kunst kräftigst gewirkt hat. (Die Fortsetzung folgt.) Ueber Bücheranzeigen. Mit den Vortheilen, welche ein wahrhaft allge meines Jntelligenzblatt für ganz Deutschland auch dem deutschen Buchhandel gewähren würde, sind in Nr. 38. d. Bl. auch die innern Erfordernisse für das Ge deihen eines solchen Blattes mit kurzen Worten sehr richtig angedeulet worden. Um so mehr darf mich wohl die Anerkennung erfreuen, daß der von mir herausgege bene „allgemeine Anzeiger rc. der Deutschen" der Idee eines solchen Blattes in seiner Ausführung we nigstens nahe komme. Wer'die Schwierigkeit der Auf gabe klar erkennt: „jedem Leser täglich wenigstens Etwas darzubieten, was ihn anspricht, belehrt oder aufmuntert, und ihm dabei aus der Nahe und Ferne Kunde von al lem demjenigen zu bringen, was für seine Berufsthätig- keit auf irgend eine Weise förderlich seyn oder werden kann", — der wird mild seyn müssen in seinem Urthcile über das Erreichte, wenn er nur ein fortdauerndes ei friges Streben nach dem schwierigen Ziele wahrnimmt. Das deutsche Publicum ist gar vielköpfig und vielgespal- tlN in seinen äußeren und inneren Lebensverhältnissen. Seit das Band der deutschen Staaten lockerer geworden, haben auch deren Bewohner sich mehr und mehr daran gewöhnt, ihre Interessen zu sondern und zum Theil sehr verschiedene Richtungen zu verfolgen, wobei ihre allge meine Aufmerksamkeit und Theilnahme häufig mehr dem Auslande, als den deutschen Nachbarländern zugekehrt zu seyn pflegt. Der „allgemeine Anzeiger" hat daher mehr Schwierigkeiten zu überwinden als der ehemalige „Reichs anzeiger", um sich das Bürgerrecht in jedem deutschen Staate zu erhalten und um überall gern gesehen zu wer den; und doch hängt hiervon offenbar seine Wirksamkeit überhaupt und insbesondere auch der Erfolg ihm anver trauter literarischer Anzeigen aller Art hauptsächlich ab. Um dem Blatte mehr Mannigfaltigkeit und Jnter- esse zu geben, habe ich im I. 1830 die ehemals von mir abgesondert herausgegebene „Nativnalzeitung der Deutschen" mit demselben vereinigt. Seitdem wird von mir, sofern es wichtig , erfolgreich und belehrend erscheint, auch das Tharsächliche aus dem Leben der deutscben Staaten und des deutschen Volkes in allen sei-- neu Beziehungen auf Verfassung und Verwaltung , auf das bürgerliche und kirchliche Gcmeindelcbm, auf Schul kind Erziehungswesen, Wissenschaft und Kunst, Gewerbe und Handel rc. in das Fachwerk des allg. Anzeigers der Deutschen eingetragen, der dabei aber nach wie vor der freien Besprechung über alle und jede Angelegenheiten der menschl. Gesellschaft geöffnet geblieben ist. Daß dabei „nur praktisch Brauchbares undAnwendbares" ausgenommen wer de, wie in Nr. 33 d. Bl. verlangt wird, übersteigt wohl menschliche Einsicht; aber das eifrige Streben dar-
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