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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1915
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-02
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. ^ik 36, 13. Febmar 1915. Am 10. Februar verschied unser Mitglied Herr Gottfried Stt« Myoid! Kgl. Sachs. Kommerzienrat. Für seine treue Mitarbeit an unseren Auf. gaben und seine eifrige Förderung der Interessen des Leipziger Buchhandels gebührt ihm unsere Anerkennung und herzlichster Dank. Der Vorstand des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Das Weihnachtsgeschäft im Kriegsjahre 1914. Ergebnis unserer Rundfrage <vgl. Bbl. 1914, Nr. 8»v>. XV. <XIV siehe Nr. 3S.) Provinz Hessen Nassau. In der Provinz Hessen-Nassau ergeben sich durch die Ver schiedenheit der Städte in den buchhändlerischen Verhältnissen große Unterschiede. Als Großstadt und Verkehrsmittelpunkt steht Frankfurt a. M. an erster Stelle. Der Buchhandel wird dort unter anderen Voraussetzungen betrieben als z. B. in Kassel. Ebenso zeigen die Verhältnisse in der Universitätsstadt Marburg ein wesentlich anderes Gesicht als die in den Badeorten, mittleren und kleinen Städten. Antworten auf unsere Rund- srage erhielten wir aus Frankfurt a. M., Kassel, Marburg, Bie- denkopf und Bad Ems, leider nicht aus Wiesbaden. Es ergibt sich daher die Notwendigkeit einer Etnzelbehandlung, die umso näher liegt, als z. T. ausführliche, in geschlossener Form abge faßte Berichte vorliegen. Einen solchen Bericht aus Frank furt a. M. stellen wir hier voran: Buchhändlerische Betrachtungen über das Weihnachtsgeschäft 1914. »Während bei Ausbruch des Krieges viele Branchen ganz brach gelegt wurden, so daß manche Ladengeschäfte überhaupt schließen mußten, konnte es für Len Buchhändler im allgemeinen Wohl ersichtlich sein, daß gerade sein Beruf nicht zu denjenigen zählte, die etwa dasselbe Schicksal teilen müßten. Wenn auch die erste Augustwoche vorigen Jahres noch stiller als die stillste Som- mersrischenwoche war, so setzte doch bald darauf eine sehr lebhafte Nachfrage nach Karten ein. Nachdem dann die Zeitschriften in- teressante Abhandlungen und Illustrationen von den ersten Er- eignissen auf den Kriegsschauplätzen brachten und bereits eine Menge aktueller Broschüren, Bilder usw. erschienen war, mutzte gerade der Buchhändler berufen sein, durch ständiges Auslegen der Neuerscheinungen auf dem Büchermärkte das Publikum an seinen Laden zu fesseln. Wenn so vielleicht mehr denn je die Passanten aus das Schaufenster des Buchhändlers aufmerksam wurden, so hat doch der Krieg ohne Zweifel eine nachteilige Wir kung auf das Weihnachtsgeschäft insofern ausgeübt, als das finan zielle Ergebnis etwa die Hülste im Vergleich zu den Vorjahren betrug. Leider rückten auch viele Kunden ins Feld, ohne es für nötig gehalten zu haben, ihre Rechnungen vorher zu begleichen. Wir legten deshalb unseren Vierteljahrs-Rechnungen außer dem üblichen Postscheckformular rote bedruckte Zettel bei, die den Kunden gerade angesichts der Kriegslage die Notwendigkeit be schleunigter Zahlung vor Augen führen sollten. Der Erfolg war in den meisten Fällen ein zufriedenstellender. Da wir von einer umfangreichen Katalogversendung sowie von Anzeigen in den Tageszeitungen diesmal völlig Abstand genommen hatten, Icg- 186 len wir besonderen Wert auf die literarisch-künstlerische Ausge staltung unserer Schaufenster, die denn auch ihre Zugkraft durch aus nicht verfehlten. Im Innern des einen Fensters hatten wir an der Rückwand drei Transparente Herstellen lassen, die abends durch elektrische Installation farbig beleuchtet wurden und den Text trugen: Der Krieg und das Buch 1914 Was lese ich? Was schenke ich? Zudem setzten wir uns — die Gelegenheit des Straßenver kaufes ergreifend — mit einer Reihe von Händlern in Verbin dung, die mit zeitgemäßer Lektüre guten Absatz, auch auf Liefe rungswerke erzielten. Von den großen Zeitungen aus geschah hier leider wenig, um den Buchhandlungen neue Interessenten zu zuführen, zumal viele Zeitungen selbst Lieferungswerke, den Krieg betreffend, Herausgaben. Andererseits war das tägliche Interesse des großen Publikums an erster Stelle aus die reich haltigen Nachrichten der Presse gerichtet. Größere Geschenkwerke kamen so gut wie gar nicht in Betracht; der Käufer wünschte vor wiegend durch eine Kriegschronik in Lieferungen seine oder des Beschenkten Interesse zu befriedigen. Daneben waren Wohl kleinere Abhandlungen oder Urkunden über 1870 und 1813/14 begehrt, während auf belletristischem Gebiete .Das verlorene Vaterland' und die Kriegstrilogie von Walter Bloem, sowie der große Amerika-Roman von Rudolf Herzog, der von einem aus geprägten starken deutschen Heimatsgefühl durchzogen ist, am meisten verlangt wurden. Frenssen wäre ohne Zweifel schon zu Weihnachten mit seinem .Bismarck' einer ähnlichen Nachfrage begegnet, wenn er nicht als Epos in Versen und verspätet er- schienen wäre. Bei der Auswahl der Jugendschriften, die der Buchhändler schon aus pädagogischen Gründen nicht sorgfältig genug treffen kann, standen natürlich die Erscheinungen, die auf den Krieg ge stimmt waren, an erster Stelle und fanden reges Interesse, da unsere Jugend mit ihrer empfänglichen Natur den derzeitigen Ereignissen sehr zugänglich ist. Während Bilderbücher mit und ohne Soldaten dieses Jahr stärker verlangt wurden als je, waren größere Jugendschristen oder Jahrbücher weniger begehrt, zumal man sich diesmal allge mein zuerst nach dem Kostenpunkte des Objekts erkundigte. In vielen Fällen empfanden wir die langsame Expedition der Post störend, die jedoch meistens durch die Zeitverhältnisse be dingt war, so daß wir oft die vom Kunden angegebenen Liefer fristen nicht einhalten konnten, was aber von den Auftraggebern in den meisten Fällen humanerweise eingesehen wurde. Zu Feldpostsendungen, die recht häufig zur Expedition ka men, nahm man meistens neben Kriegskarten Hefte der bekannten populären Bibliotheken, aktuelle Broschüren oder sonstige leichte und billige Unterhaltungslektüre. Hin und wieder sandte man auch ein Neues Testament oder eine Bibel. Werke ausländischer Schriftsteller und Künstler wurden weder bei uns verlangt, noch hatten wir solche irgendwie zur Auslage gebracht. Hobler, Shaw, Maeterlinck u. a. haben Wohl auch nicht wenig dazu beigetragen. Das Warenhaus hat sicher auch letztes Jahr — oder gerade 1914 besonders — einen nachteiligen Einfluß auf den Absatz des Buchhändlers ausgeübt, wenn auch der Durchschnitt der Bücher käufer des Warenhauses, das an unsere Organisation nicht an geschlossen ist, literarisch nicht voll gewertet werden kann. Zu dem sehen viele Warenhausbesucher, die in anderen Abteilungen kaufen, plötzlich Berge von Büchern vor ihren Augen aufgetürmt und kaufen impulsiv, ohne an Bücher überhaupt nur gedacht zu haben. Hiergegen wird ein wirksamer Kampf kaum geführt werden können, soviel Vereine zu Sitzungen darüber schon zusammen gekommen sein mögen. Ebenso dürfte der Buchhandel bedeutend beeinflußt werden durch die überhandnehmende Straßenkolpor tage, den Verkauf von Zeitschriften und Büchern in den Kiosken, durch die Bücherlieferung der Papicrhändler, das Lager und die
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