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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1834
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- Erscheinungsdatum
- 30.05.1834
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- Deutsch
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399 400 so daß man ihre Arbeiten nur als Versuch, der für die Kunst erfolglos war, betrachten kann *). Drei Jahre spater (1830) ertheilte die Soviel« ä'oncouraAemsnt unter den Aufgaben für Verbesserun gen der Lithographie abermals auch die: Welches ist die geeignetste Art, die Buchdruckerkunst mit dem Stein drucke zu verbinden? ,,Die Versuche," — heißt es in dem Bulletin der Societät, Decbr. 1831 **) —,,welche bisher ge macht wurden, um Landcharten zu verfertigen, an de nen die Zeichnungen lithographirt, die Schrift hinge gen mit Buchdruckerlettern gesetzt wurden, zeigten die großen Vortheile, die sich aus einer Verbindung die ser beiden Künste ziehen ließen. Dessen ungeachtet, und obwohl die Gesellschaft schon früher durch Preise eine Lösung der Aufgabe herbeizuführen bemüht war, trat erst dieses Jahr ein Preisbewerber auf, der den Zweck der Gesellschaft vollkommen erreicht zu haben scheint. Die Gesellschaft meinte, daß sich weit wohlfeilere Landcharten als die in Kupfer ge stochenen verfertigen ließen, wenn man die Zeichnun gen lithographirte, die Namen hingegen mit Buch druckerlettern setzte, und glaubte, daß sich die Schwie rigkeiten, die sich der Einrichtung der hiezu nölhigen Formen in den Weg legen, endlich beseitigen lassen müßten. Der Eoncurrent hat die Frage jedoch von einem andern Gesichtspunkte aus aufgefaßt. Er hatte nämlich schon seit langer Zeit einen Firniß erfunden, der sich sehr fest an die Steine bindet, und sich durch die Einwirkung der Täure nicht ablöst. Mit diesem Firniß nun, dachte ec, ließe sich auf die gewöhnliche Weise auf die Steine zeich nen und schreiben, auf denen man hierauf durch Ein wirkung einer Saure erhabene Zeichnungen und Schriftzüge erhalten könnte, mit denen sich Ab drücke machen ließen. Die Versuche, die in dieser Hinsicht von dem Eoncurrenten gemacht wurden, ha ben die Aufgabe so vollkommen und auf eine so einfache Art gelöst, daß der Verferti gung von Landcharten und allen Gegenständen, bei welchen sowohl Zeichnungen, als Schrift züge und Zahlen nothwendig sind, kein Hin- dcrniß mehr im Wege steht." Nachdem der Firniß und das Verfahren beschrieben worden ist***), wodurch der Concurrent seine erhabenen Steinzeichnungcn hervorbringt, heißt cs in dem Bericht weiter: ,,Die Versuche, welche in Gegenwart der Com mission gemacht wurden, bewiesen, daß die auf diese Weise behandelten Steine die vollkommensten Abdrücke geben. Man kann daher eine Landcharle oder irgend andere Gegenstände auf den Stein zeichnen, Buchsta- Din gier, Pvlyt. Journal 44. Bd. S. 212. Dingler, pvlyt. Journal 44. Bd. S> 211. '"'H Vcrgl. auch: Tudot, die Lithographie re. A. d. Fr. Stuttgart, 1831. 8. S. 87. u. fgde. den oder Zahlen darauf machen, man kann auf au tographisches Papier schreiben oder zeichnen, diese Züge auf den Stein übertragen, und sie daselbst so erhaben machen, daß man das Ganze mit der größten Leichtigkeit abmodeln und abklatschen kann. DaS Verfahren des Concurrenten muß Epo che machen und eine ganze Umwälzung in der Buch druckerkunst bewirken." (Ist wohl zu viel gesagt.) ,,Die Leichtigkeit und Schnelligkeit der Zeichnung werden gestatten, daß man jede Arbeit auf Stein ausführen kann; nach der Anwendung des Fir nisses und nach der gehörigen Säuerung wird man die dadurch erhaltene Platte abklatschen und sich auf diese Weise derselben wie einer Buchdruckerplatte bedienen können, um den Text mit den kleinsten Details wieder zu geben." „Der Holzschnitt wird sich durch die Zeichnung auf Stein oder lithographisches Papier, die man dann überträgt, ersetzen lassen, und auf diese Weise wird man in den Büchern neben dem Text die Ab bildungen von Maschinen, Apparaten, Lhieren, Pflanzen rc. geben können, wie dies die Engländer mit so großem Vortheile durch den Holzschnitt thun *). Wenn die gewöhnliche Abklatsch- Methode sich nicht ganz und gar geeignet zeigen sollte, so würde die Methode des Hrn. Genoux**) gewiß jedes Hinderniß beseitigen. Wir glauben daher, daß man durch die Verbindung dieser beiden neuen und eben so sinnreichen als einfachen Erfindungen *") mit einander mehr erlangen wird, als man je zu erwar ten hoffen konnte, und daß die Autographie, die bis her in ihren Erfolgen noch so weit hinter der Typo graphie zurückgeblieben war, diese letztere größten Theils oder selbst ganz ersetzen wird." Der Bericht spricht hierauf die Ueberzcugung der Commission von dem vollkommenen Gelingen der einge stellten Versuche aus und schließt dann so: „Der Concurrent, dem wir diese wichtige Erfin dung verdanken, ist der rühmlichst bekannte Lithograph Girardet. Da derselbe, wie die Commission über zeugt ist, nicht nur die Aufgabe der Gesellschaft ge löst, sondern noch mehr geleistet hat, als dieselbe verlangte, so schlägt die Commission vor, ihm den ausgeschriebenen Preis von 2000 Franken zuzuerken nen, und ihm außerdem, in Betracht der großen Wichtigkeit und Nützlichkeit seiner Erfindung, eine Medaille erster Classe zuzustellen, wenn nach seiner Methode gedruckte Werke erschienen seyn werden." *) Die Franzose» sind doch noch bescheiden genug, die eng lischen Holzstiche nicht überlreffen zu wollen. ^ **) Vergl. Dingler, polyt. Journal 43. Bd. S. 33. ***) Für Frankreich scheine» sie allerdings neu gewesen Z» seyn. Zu bedauern ist, daß die Commission Eberhards Verdienste um diese Künste nicht gekannt har.
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