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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1834
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- Erscheinungsdatum
- 30.05.1834
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- Deutsch
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395 blieben sind! u. s. w. So ein Mann geht mühsam an seinem Stücke hin, wahrend andere in Eilwagen an ihm vorüberfliegen. Das ist der Fall des Italieners, der kein eigenes Vermögen hat, um sich anzuschaffen, was die öffentliche Bibliothek ihm versagt, und den Druck seines Werkes, wenn er cs vollendet hat, dem Buchhänd ler ebenfalls selbst zu bezahlen, statt einen kleinen Ge winn von seiner Anstrengung zu erwarten, die, z. B. im Comptoir verwendet, ihm zu einem Vermögen hatte ver helfen können. Das ist noch lange nicht Alles. Wenn ein Mailänder Buchhändler nicht weiß, daß in Neapel seit zwei Jahren eine dem König dedicirte Sammlung der kriegswissenschaftlichen Schriftsteller in 60 Bänden erscheint, vielleicht die größte bis jetzt unternommene, wenn er die am Platze selbst erschienene Bettoni'sche Sammlung der italienischen Classiker nicht kennt (beides sagen wir aus Erfahrung), da läßt sich leicht ermessen, wie viel ein Gelehrter, der nicht in Mailand oder Flo renz, sondern in einer kleinen Stadt lebt, von dem li- terar. Treiben seiner eigenen Heimath erfährt. Die Litcra- turzeitungen geben ihm wenig Trost. Die, welche sich nicht' auf Jurisprudenz, Mcdicin und Physik beschränken, zer fallen in der Regel in einen Abschnitt eigener oder über setzter Abhandlungen, welche mit dem Wesen eines Jour nals nichts gemein haben, als daß sie bruchstückweise darin abgedcuckt werden; in einen Abschnitt für fremde Literatur, worin meist die französische ohne sonderliche Wahl besprochen wird; und ganz zuletzt auf einigen Blättern sind italienische Bücher verzeichnet, mit wenigen, meistens gar nichts sagenden kleinen Anmerkungen, statt der Kritiken; Anmerkungen, die man oft nach dem bloßen Titel dazu schreiben könnte, ohne das Buch nur in der Hand'gehabt zu haben. Auch die, welche sich strenger an die Form der Literaturzeitungen halten, lassen mei stens keinen festen Plan, keine sicher leitende Hand wahrnehmen. Eine Ausnahme hievon macht, wie schon angcdeutet, die Vibliutvaa italiana, weshalb sie auch bis j etzt das vorzüglichste Organ der italienischen Literatur ist. Aber auch sie gewährt keinen Gesammtüberblick der ganzen literarischen Thätigkeit Italiens, und wer den Zu stand dieses Landes in jener Hinsicht danach ermessen wollte, würde nur einen sehr unvollständigen, vielleicht ganz falschen Begriff davon erhalten*). Unter solchen Verhältnissen steht man ungefähr auf dem Pnncte , wie vor der Gründung solcher Zeitschriften, wo man nur durch ganz zufällige Mittheilungen mit den neuesten Er scheinungen bekannt wurde. Wo cs so schwer ist, sich auf den gegenwärtigen Standpunct der Wissenschaft zu stellen, wo der Lohn des Werkes oft nicht die Kosten deckt, die es erfordert hat, und also eigentlich nur der einigerma ßen Wohlhabende schriftstellcrn kann; wo die Kritik auch von dem Besten oft erst spät Notiz nimmt, oder auf ") Bei diesen! sichtbaren Mangel an Material ist cs uns daher unmöglich, so gern wir cs auch gewünscht hätten, die Preßleistnngeu Italiens vom Jahre Isis in Zahlen auszudrücken. AniU. d. Red. 396' eine Art sich vernehmen läßt, daß an einen lebhaften, fördernden, berichtigenden, weitertreibenden Gedankenaus tausch nicht zu denken ist; wo das große Publicum oft gar nichts von dem erfahrt, wodurch es erregt werden sollte; wo demnach lebhafte Theilnahme der Ebenbürti gen, schnelle Anerkennung und Wirkung eben so wie der pecuniäre Lohn nicht zu finden sind, wo alle Hebel fehlen, welche den Geist spornen: da darf man sich nicht wundern, daß das literarische Treiben lau und unbedeu tend im Verhältnisse zur Thätigkeit des Auslandes er scheint ; im Gegentheile muß man über den uneigennützi gen Eifer erstaunen, der, unter den ungünstigen Umstän den nicht abgeschreckt, noch so vieles Interessante, ja mitunter wahrhaft Bedeutendes leistet. Lithographie. Die sogenamite Hochdruck-Lithographie oder t viel Lärm um Nichts. ,,StctS der Wahrheit die Ehre!" Nicht ohne Verwunderung lasen die Freunde der Holzstccherkunst und Lithographie in der leipziger Zeitung No. 103 d. I. folgende ungegründete und über triebene Privatnachricht: Leipzig, den 29. April. Ein Gegenstand, der das Interesse aller Kunstfreunde in Anspruch zu neh men geeignet ist, ist die Erfindung der Hochdruck- Lithographie durch den hiesigen Buchhändler Hm. Jul. Baum gärt» er; die Kunst, lithographische Zeichnungen (?) durch die Stereotypie zu vervielfälti gen und auf der Buchdruckerpresse zu drucken. Es scheinl(r), daß gleichzeitig ähnlichcVcrsuche(?) in Frank reich gemacht worden sind, jedoch hat man der Ausübung noch nirgends (?) begegnet, und cs ist wahrscheinlich, daß die Franzosen in ihren Bestrebungen weniger glück lich gewesen sind, als unser deutscher Landsmann, welcher mit dem lithographischen Hochdruck nach den vorliegenden Mustern die Engländer mit ihren Holz schnitten bereits erreicht (?) hat und bei fernerer Ver besserung der Leistungen der erst seit drei Monaten ein geleiteten Hochdruckvcrsuche den Holzschnitt übernef- fen(?) wird, da diese Manier mehr Freiheilf?) in der Ausführung und mehr Weichheit (?) als der Holz schnitt anbietet. Bei der Seltenheit in der Anzahl deutscher guter Holzschneider ist diese Erfindung ein um so größerer Gewinn in unserer bildersüchtigen Zeit, da der lithographische Hochdruck sich im Preis und in Hinsicht der zur Anfertigung nöthigen Zeit zum Holz schnitt wie i zu 6(?) verhält. Sonach wird man nun die kostspielige Beziehung englischer Holzschnitte erspa ren können. — Aus welcher Quelle diese Nachricht geflossen ist, wol.- len wir nicht näher untersuchen, aber das Recht nehmen
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