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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1834
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18340530
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17 Paris in diesem Jahre für eine ähnliche Erfindung kein Brevet bewilligt erhalten dursten. Daß ich Eberhardt's Büchlein aber nicht kannte, wird mir wohl jeder verzeihen, der erfahrt, daß so wohl die Soeistö ä'enconrsZement zu Pa ris, als auch alle deutschen polytechnischen Journale, welche das Girardet'sche Verfahren 1832 publicirten, davon eben so wenig Wissenschaft hatten, wie von der 1794 von Hochheimer angegebenen Methode, da es doch diesen zu gestanden hatte, für diejenigen, welche die Idee zum lithogr. Hochdruck faßten, zu reclamiren. Nicht einmal den der Sache von mir beigelegten Na men, will Hr. Schulz ihr lassen; das ist hart, aber auch sehr anmaßend, daß Schulz, der dabei gar nichts gethan hat (denn er rechnet doch seine sogenannte Geschichte der Erfindung nicht für Etwas, die nächst der entsetzlichsten Parteilichkeit so mangelhaft ist, wovon ihm der Beweis bereits geführt worden ist, und was auch Vorstehendes zur Genüge darlhut *), dem lithogr. Hochdrücke einen Namen beilegen will. Schulz schlägt dafür Hochsteinätzkunst vor. Das klingt ja wie ein Toast auf die Lithographie (Hoch! Steinätzkunst!). Ich kann mich nicht enthalten, hier eine Bemerkung zu machen, die S. in seiner Geschichte nicht hatte aus- lassen sollen, und die für seine Benennung: Hochstein ätzkunst einen recht elastischen Grund darbietct. Als Han- nibal über die Alpen ging, erweichte er die Felsen mit Essig und bahnte sich so einen Weg. S. konnte ihn also mit Recht als den ersten Hochsteinätzer »„führen; denn mit Weinessig kann man eben so gut, als mit Schei dewasser ätzen, und ich weiß nicht, ob demHrn. Schulz die Alpen hoch genug sind? Wenn S. noch gesagt hätte Steinhochätzkunst, das ließe sich anhören. Nun habe ich aber eine neue Methode des lithogr. Hochdrucks erfunden, welche nach den vorgelegten Proben und nach dem unten angcdruckten Auszug eines Briefes dem lithogr. Hochdruck nun einen wirklichen und un zweideutigen Erfolg in der Anwendung sichert, und habe diese Anwendung bereits seit dem Anfänge die ses Jahres in einigen meiner Zeitschriften eintreten lassen; deshalb meine ich nun, daß mir weit eher das Recht zu stehe, das4ojähr. (1794—1834) noch ungetaufte Kind zu be nennen, als dem Nedacteur des Börsenblatts. Es mag daher bei dem sehr paßlichen Namen lithogr. Hochdruck verblei ben, wobei man nicht Gefahr läuft, eine Verrenkung der Kinnladen zu erhalten, wie bei Schulz's Hochsteinätzkunst und wahrscheinlich für metallographischen Hochdruck (ge mischten Metalls), nach Schulz: Hochschriftgießerzeugätz- 18 kunst, wodurch S. sich mit unserm bekannten Kremsier ideologisch verwandt bekennt. Es bleibt mir nun noch übrig, mich von dem Scheine der Eitelkeit zu reinigen, welchen jene Zeitungsnach richt auf mich werfen könnte, was mir so zu Gebote steht, daß man auch in dieser Hinsicht keinen Zweifel he gen wird. Es ist eine bekannte Thatsache, daß meine Zeitschrift, das Heller-Magazin, zur Zeit der vorigen Ostermesse das Unglück eines Verbots in einem Lande betraf, in welchem eine große Anzahl desselben Verbreitung findet. Dieses Verbot verursachte ein Versehen meines Redacteurs, durch welches in den Text eine gewisse, einer dasigen hochver ehrten Regierung anstößig sein müssende Stelle einfloß. Obschon es vorher in meinem Interesse lag, die von mir gemachte Entdeckung zu meiner fernem alleinigen Be nutzung geheim zu halten, so zog ich deren öffentliche Er wähnung unter diesen Verhältnissen vor, da ich schloß, daß jene gütige und so weise Regierung, welche das Ver dienst unter jeder Gestalt befeuert und belohnt, mich we gen eines kleinen unwillkürlichen Vergehens nicht zu einer Zeit durch ein Verbot so hart bestrafen werde, in der ich ein geringes Verdienst um die deutsche Intelligenz er rungen hatte. Wirklich ward, vielleicht in Folge dieser Thatsache, jenes Verbot allergnädigst zurückgenommen. Ich glaube durch das Vorstehende hinlänglich dar- gethan zu haben, in wiefern die im Börsenblakte ange- deureten Beschuldigung-N, nls habe ich mir die Er findung eines Gegenstandes aneigncn wollen, welchen ich erst Andern nachgemacht hätte, mich treffen können*). Man kann mir den Vorwurf machen, daß ich nicht vor sichtig genug gewesen bin und dem Gegenstände in lite rarischer Beziehung nicht hinreichend nachgeforscht habe, bevor ich etwas von meinem lithographischen Hochdrucke bekannt machen ließ; jedoch entschuldigt mich hier wohl am besten der gänzliche Mangel an öffentlicher Ausübung der oft erwähnten Erfindung, und wie konnte ich glau ben, daß eine Sache, die so allgemein bekannt ist, wie sie das Börsenblatt schildert, bei dem großen Vortheil, den sie gewährt, und bei dem noch größern, den sie bei *) Herrn Girardet ist nach Schulz's Ansichten gegen mich, ohne die augenfälligste Parteilichkeit, eben so wenig die Erfindung zuzuerkennen als mir, da von Girardet eben so gut voraus zu sitzen ist, daß er die frühere deutsche , mehrfach be kannt gemachte Erfindung benutzt habe, als ich die späteren fran zösischen Versuche gekannt haben solle und müsse. Nennt aber Schulz die Entdeckung der neuen Girardet'schen Methode Nach- ersindung, so sind wir ja im Reinen; denn er bekennt dadurch selbst, daß die Erfindung, wie es bei mir, von dem Bedürfnis getrieben, der Fall war, ohne die frühem Versuche gekannt zu haben, nochmals gemacht werden konnte; was er durch Nach- erfindung bezeichnet. ») Siehe Mag-.d- Erst-, II. Bd., 2s Hst.
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