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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1834
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1834
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- Deutsch
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11 12 zu Stande gebracht, aber als ungenügend von den Künstlern wieder verworfen worden. — Die mir eingesendcten Abbildungen des Hrn. Engelmann, wovon ich Ihnen die eine zurückgebe, da ich gegen Vergütung des Preises mir die zweite als Beleg erbitten muß, sind keine Hochdrücke, sondern nur nach einer, nicht wie Sie meinen, von Engelmann zuerst entdeckten, sondern früher längst bekannten Manier gefertigte Lithographien, die natürlich als solche mit dem Hochdruck gar nicht colli- diren, die sogar dann nicht mit meinen lithogra phischen Hochdrücken oder den drei früher« des Herrn *** collidiren können, wenn dergleichen auf der Buchdruckerpresse jetzt von den Steinplatten zu erlangen wären, da man sie früher auf diese Weise nicht benutzte, keine Polytypen von ihnen zog, und nunmehr keine Garantie da ist, daß man zu der Zeit, als sie gezeichnet und aufder lithographischen Presse ge druckt wurden, dieseAnwendung davon kannte").— Sie greifen die Qualität meiner Hochdrücke an, und ich kann mich nur auf mein Letztes in dieser Hinsicht beziehen; das all gemeine Urtheil davon kann nicht lange mehr ausbleiben, da das vielv erbreitete Heller-Magazin wöchentlich dergleichen, und von 23 an mitunter sehr vollkommene bringt, obgleich die große Auflage nicht stets gleiche Abdrücke erlaubt. Jedoch dem deutschen Holzschnitt, mit Ausnahme weniger Meister, kann ich die Hochdrücke zur Seite stellen, wie Sie aus den Front- schnktten des Pfennig - Magazins No. 39. Der Dom zu Ulm, No. 51. Denkmal 1er bei St. Jacob gefallenen Schmelzer. No. 52. Der Römer in Frankfurt, und in No. 39. das Ei des Eolumbus, bemerken wollen. Sie sehen, in der Theorie hat der lkthographirte Hochdruck auf der Buchdruckerpresse bereit« bestanden, und sie ist, wenn man Senncfclder's lebensgefährlichen Versuch nicht etwa dazu rechnet, mit Wahrscheinlichkeit dem Hrn. Bauerkeller ") zuerst zuzuschreiben, wenn dessen Angaben in Bezug auf die Zeit, wie ich, nach dessen Persönlichkeit zu schließen, nicht bezweifle, ihre Richtigkeit haben; aber eine Theorie, die nicht in der Vollkommenheit anwendbar ist, ist keine Erfindung, und wenn ich daher die Theorie zu zweit oder zu dritt, die Anwendung aber zuerst erfunden habe, so weiß ich nicht, in wie weit mein Recht auf's Ganze durch die Erfindung der wah ren Theorie geht "). Die Aufgabe war die: Polytypen "o) Ja wohl- Man könnte ja eben auch die erwähnten Lisch- blätter abdrucken, und auf die Weise zu den ersten lithogra- phirten Hochdrucken stempeln wollen. (B.) ^') Dieser Herr ging gegen mich damals in die Einzelhei ten, wie er zur Wissenschaft dieser Entdeckung gekommen sei, nicht ein, und erwähnte Eberhard'« Merkchen, woraus er sie wahrscheinlich schöpfte, nicht, sondern ich glaubte nach seinen Aeußcrungen vielmehr schließen zu müssen, daß er sie selbst ge macht habe. (B.) ") Nach Rechtsgrundsätzen, ich will mich hier auf die preußischen Vorschriften wegen Erfindungen und darüber zu er- th eilender Patente beziehen, ist die Sachlage folgende: zu produciren, welche in Zeit von sieben Lagen die tadellose Herstellung einer der größten, bisher in dem deutschen Buchhandlung vorgekom m encn Auflagen (eine Zeit lang 33,000 Expl.) darbo. ten, und ich kann mir mit Vergnügen sagen, daß dieselbe auf dem von mir eingeschlagenen Wege jetzt vollkommen gelöst ist, und um so mehr gelöst ist, da bereits dergl. Polyty pen auf der Schnellpresse täglich zu 4000 Erpl. abgezogen worden sind. Die in Ihrem Schreiben entwickelten Ideen von der Litho- graphie sind so irrig, daß ich nicht einsche, wie sich so viel Schwäche mit derAnmaßung einer ent scheidenden Stimme in Bezug auf Kunstgegen stände paaren konnte. Das Publicum wird an dem, was Sie Eigenes zur Kunstgeschichte Hinzuthun, einen herrlichen Ge winn haben. Diesen Aufsatz nebst Ihrem Brief lasse ich demnächst in ein dem Gegenstände angemessenes und in dieser Beziehung besser geleitetes Journal übergehen, um mich Ihrer seits vor einer falschen Darstellung zu wahren, und weil es mir selbst daran liegt, den bisher vielleicht unbekannt gebliebenen frü her» Erfinder des lithographischen Hochdrucks in seiner Ausübung kennen zu lernen, und dessen Verdienst allgemein anerkannt zu sehen. V. hier d. 18. Mai 1831. I-l. 8. Es unterzeichnet ergebenst Julius A. Baumgärtner. Nachdem ich obigen Aufsatz geschrieben hatte, wurde er, so wie die mir überschickten Lithographien von Engelmann, von mir mehreren Kunstverständigen vorgelegt, welche sich erboten, die an jenen Lithographien erkannte und allgemein bekannte Ma nier als die vorn erwähnte durch ihre Zeugnisse zu bestätigen, welche Zeugnisse hier folgen. Hr. B. hat ein eigcnthümliches, noch nirgends beschriebe nes — und complicirtes — Verfahren, auf Stem hoch erhabene, dem Holzschnittstocke ähnliche Patrizen in einer kürzeren Zeit und mit weniger Kostenaufwand hervorzubringen, erfunden, bei welchem Verfahren Kreuzschraffire, Baumschlagmanicren, kurz solche Freiheit der Züge bedingende Gegenstände hcrvorzubrin- gen sind, bei denen die Kunst des Holzschnitts scheitert. Dieses Verfahren des Hrn. B. ist demnach 1) neu, 2) cigenthümlich, s) zur Hervorbringung guter Arbeiten, wie Proben zeigen, geeignet, 4) wohlfeil, also unbestreitbar, als seine neue und eigenthümliche Erfindung anzusehcn, um so mehr aber noch, da er die Vervielfältigung derselben zu erst ausführte und in Gebrauch gebracht hat. Netto.
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