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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1834
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1834
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- Deutsch
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9 10 schäftigten, verpflichteten Künstlern so weit als nöthig mitge- thcilte Verfahren, und wissen Sie, in wie fern das damit in gar keiner Gemeinschaft stehende des Herrn En- gelmann oder seines Lithographen ") dem Weinigen im ersten Schritte dieser Production gleicht? Sie werfen mir Unkenntniß vor; jedoch Sie selbst verrathen dieselbe Schritt für Schritt. So ist cs Ihnen auch entgangen, daß bereits Sennefelder bei dem Beginnen seiner Entdeckungen hoch, ätzte, und sogar die Steine auf trocknem Wege und auf einer Presse, auf welcher der Druck nach der Art der Buchdruckerpres sen senkrecht von oben herab mit einem Male geschah, abdruck- tc, diese Manier jedoch wieder verließ. Sennefelder that sonach im lithographischen Hochdruck bereits den ersten Schritt. Ferner sprechen Sie von vorhandenen hierher gehörigen Angaben. Wo sind diese? Sie würden mich durch deren Anzeige verbinden, ich kann sie vielleicht zur ferner» Vervollkommnung meiner Hoch drücke benutzen, und kann nur bedauern, daß ich sie nicht frü her kannte, da st« mir während mehrerer Monate fortgesetzte, kostspielige Versuche erspart haben würden. Oder glauben Sie vielleicht, daß ich an die Arbeit ging, ohne die Literatur des Steindrucks zu Rathe gezogen zu haben ")? Auch hat Herr Girardin ' (in welchem französischen Jour nal, kann ich jetzt nicht angeben), wenn ich nicht irre, zu Ende des vorigen Jahres, also über Jahr und Tag, später als De. Netto ") ein ähnliches Verfahren erwähnt (worauf auch in dem Zeitungsbericht verwiesen ward). Das französische Journal Da DIosmgus brachte eine Zeit lang Abbildungen, welche auf Kupfer geätzt waren; die Platten werden mit Aetzgrund über zogen, die Lichter von demselben befreit, und dann durch starke Aetzmittel vertieft, was von meinem Verfahren gänzlich abwcicht, mir jedoch, wie schon erwähnt, längst bekannt war. Das Un befriedigende dieser Herstellungsweisc dürfte dadurch in's hellste Licht gestellt sein, daß jenes Journal jetzt den wirklichen Holz- ") Aus dem spätem Schreiben Hrn. S. geht hervor, daß die zwei Zeichnungen von dem Lithographen Girardet her rühren. (B.) ") Hätte ich damals die Versuche in Frankreich bereits ge kannt, so würde ich nach denselben und ihren Details in den po lytechnischen Journalen gesucht haben; denn in den Lehrbüchern der Lithographie konnte ich ja nur eine Anweisung zu dem er sten Schritt des Hochdrucks finden, wie es auch der Fall war — mit diesem aber hört seine Beziehung zur Lithographie auf. (B.) ") E. Girardin, ein bekannter (ranz. Gelehrte und Her ausgeber des Journals für gemeinnützige Kenntnisse, welcher in diesem oder einem andern franz. Journale die Girardct'sche Ma nier erwähnte. (B.) ") Obschon dieses als eine von Hrn. Baumgärtner in ei nem spätem Schreiben an die Redaction d. B. Bl., dessen Ab druck wir vor der Hand wegen Mangels an Raum nicht beifü gen, berichtigte Irrung erscheint, wenn man die Nachricht über die Girardet'scbe Erfindung im I. Bd., II. Hefte des Mag. der Erfindungen. S. 77 vergleicht, so hat doch derselbe in sofern Recht, als ich in meinen „Gemeinnützigen Nachrichten für Ge- werbtreibcnde," Berlin, 1828, auf dieses Verfahren aufmerk sam gemacht habe. (Netto.) schnitt adoptirt hat, weil diese Behandlungsweise, welche gerade die umgekehrte des gewöhnlichen Radirens der Kupferstecher ist, eine unangenehme Wirkung hervorbringt, wenn sie nicht mit der größten zeitraubenden Sorgfalt und Uebung ausgeführt wird ''). Sollten lithographische Hochdrücke in Frankreich bereits an gewendet worden sein, so muß ich allerdings zugeben, daß dieselben mir unbekannt geblieben sind "). Da ich Ihnen auf das, was man Ihnen ''gesagt hat, nun bereits so vieles Positive mitgetheilt habe, so will ich es noch weiter thun. Kurz nach der in der Leipziger Zeitung enthaltenen Kunst nachricht kam Herr Bauerkeller aus Wertheim zu mir, und machte mich damit bekannt, daß er bereits seit vielen Jahren (angeb lich zwölf) diesen Hochdruck gekannt habe;, er zeigte mir auch ei nen so gefertigten Umschlag und zwei sehr kleine Vignettchen, die ich als hochgeätzt erkannte, die jedoch das Gepräge er ster Versuche an sich trugen, was Hr. Bauerkeller auch zugab. Derselbe versicherte mich, Polytypen davon genommen, und diese auf der Buchdruckerpresse abgezogen zu haben; jedoch sagte er mir zugleich, daß er die Sache nicht weiter beachtet und wieder liegen gelassen, auch mit dem Hrn. Girardin nach seiner Anzeige vor einigen Monaten corre- spondirt habe. Die ihm von mir vorgelegten Proben besprach er sehr beifällig, und nahm einige derselben mit. Er erzählte mir ferner, marmorne Tifchblättcr gesehen zu haben, welche meh rere Jahrhunderte alt gewesen, und auf welchen nach seiner Ue- bcrzcugung Figuren hochgeätzt gewesen seien. Nach Sennefelder befindet sich in einer Münchner Kirche ein alter Stein ebenfalls mit Hochätzung. Herr Ritsche! von Hartenbach schreibt mir wörtlich: „Ich glaub- an die Nutzbarkeit Ihrer Erfindung; ähnliche „Versuche habe ich auch schon früher gemacht, doch es nie „dahin gebracht, gute reine Arbeit dadurch zu „bekommen; auch war der Unterschied des Zeitverbrauch» „gegen Hirnstich gar nicht beträchtlich. Die Schwierigkeit, „von Hirnstöcken größerer Gattung gute Stereotypen zu be kommen, leitete mich wesentlich darauf. In neuerer Zeit, „da ich ein Mittel fand, diese Schwierigkeit zu heben, habe „ich diese Methode gänzlich aufgegeben." Nach allen diesen Angaben ist es nicht zu läugnen, daß frühere Versuche Statt gefunden haben; aber sie sind nicht '«) Fetzt bringt die Dnuterno msgigue dergl. unkenntliche Bilder. (B.) ") Die bekannte Pariser Zeitschrift De Voleur sagt unterm 20. Mai: lins nouvelle invention lnito psr ssl. llules Daumgsert- ner, liliraire n Deipm;-, mvrito I'sttention <Ie laus !es smis <>KS »rts. II s'ngit de l'imprimerie l!tl,o»rnplng„s ou l'art de Multiplier les litliogrnplues psr Is moz-en stereotype et ,1» los imprimer par In presse ordinaire des iinprimeurs. Des essnis <Ie oe --eure nvsisnt ete knit» » Paris, mnis n ee qu'il pnrnit n, ee moins desuccös- Jst dieses nicht die gerechteste Anerkennung fremden Verdienstes und zugleich ein Zugeständniß, daß aus den französischen Versu chen wenig geworden ist? (B-)
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