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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1834
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1834
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18340530
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4 den ehrend gedacht, und Herr Bauntgartner als der Er finder desselben genannt. Daß er solches ist, wird Jedem einleuchten, der so viel gesunden Menschenverstand besitzt, zu begreifen, daß man unter Erfindung die gelun gene Lösung einer gegebenen Aufgabe, nicht über die Idee dazu/ noch weniger aber mißlungene, Nicht fortgesetzte Versuche diesepLösung, verstehen muß. A zs ^ ' v * Es entstand dadurch zwischen dem Verleger die ser Zeitschrift und dem Redacteur des hiesigen, fest Januar d.I. bestehenden Buchhändler-Börsenblattes, ei nem Commis der hiesigen Brockhausischen Buchhandlung, eine Corcespondenz, aus der Ersterer, welcher Erwähnung dieser für den Buchdruck usid Duchhasidel 'gleich wichti gen Erfindung im Börsenblatte gewünscht hatte, zu er sehen glauben mußte, daß eine solche Erwähnung dem Börsenblatt« nur in einem der Sache ungünstigen Sinne und Lichte geschehen würde. Diese Wahrnehmung gab Veranlassung zu dem unter ^folgenden, jede Erwäh nung verbittenden Schreiben des Herr» Verlegers au je nen erwähnten Redacteur. li Eincrlöbl. Redaction Schreiben vöm S.d.erwiebernd, schelnteS daraus, als ob sich dieselbe kritisch über die jetzigen Leistungen des lithographischen Hochdrucks zu äußern gedenke, wogegen ich jedoch aus dem Grunde mich verwahren muß, west die Erfindung in ihrer Anwendung noch zu neu ist, dagegen die Fortschritte der selben bisher so reißend waren, daß ich gerechte Hoffnung habe, sie in Kurzem auf eine noch höhere Stufe steigen zu sehen; auch ist der lithogr. Hochdruck keinesweges ein Surrogat des Holzschnittes, sondern von diesem ganz unabhängig, eine praktisch noch nicht geübte Kunst, und ein neuer Zweig der Lithographie, welcher durch die Erfahrung, welche die von der Manier vorgeschriebc- nen Kunstwege erst ergründen muß, eine fernere Ausbildung er wartet, und von dem jetzt noch gar nicht abzusehen ist, wie wett er führen wird. — Jede Kritik würde jetzt noch unzeitig sein und, wenn abfällig, lieblos erscheinen. Glauben Sie als Kunstgegenstand die Sache einer Erwäh nung der reinen Thatsache nicht werth, si> bitte ich, eine solche gefälligst zu unterlassen. Den 10. Mai 18S4. Mit Hochachtung empfiehlt sich Julius A. Baumgärtuer. So vernünftige Gründe nun auch in vorstehendem Schreiben entwickelt sind, aus welchen die Beurtheilung der Sache — in jenem. Sinne — verbeten wurde, so erfolgte doch darauf die mit bezeichnet« krittelnde Ant wort, deren weitere Beleuchtung in artistischer, kritischer und literarischer Hinsicht wir theils hier, thells in an dern literarischen Blattern folgen lassen. o. B. H. d. 1l. Mai 1834. Wmn wir in unserm Vorgestrigen bemerkten, daß un sere Meinung, in Bezug auf den sogenannten Hochdruck, nicht ganz die der Leipziger Zeitung sein könnte, so hatten wir nicht sowohl den artistischen Theil, sondern vielmehr die Erstndungs- geschichte desselben im Auge >). Wäre in jenem Zi/tungsbc- richte gesagt, daß Sie den sogenannten-Hochdruck, durch Ab« klatschen vervielfältigt, in Deutschland zuerst eingeführt, und por ein größeres Publicum gebracht hätten, so würde dage gen weniger zu sagen sein; da aber, vielleicht aus Unkenntniß, eine Behauptung aufgestellt wird, die der Wahrheit entgegen läuft, und wodurch das Verdienst der Erfindung und Verbesse rung zweien Männern entwunden würde, die bereits seit vielen Jahren diese Behandlungsweise des Steins verfolgten und Schö nes leisteten, so können wir unmöglich schweigen -). Als Kunst- gegenstände dürften die gegenwärtigen Produkte dieses Aetzver- fahrens wohl schwerlich zu betrachten sein, da sie noch gar zu sehr das Gepräge der Unvollkommenheit an sich tragen '); doch zweifeln wir nicht an ihrer später» höhern Vollendung. Um Ihnen aber vorläufig zu zeigen, was geleistet werden kann, legen wir zwei Blätter bei, welche bereits vor 14 Jahren ebenfalls in (wirklicher) Hochdruck-Manier ge fertigt wurden. Der Abzug ist auf der lithogr. Presse gemacht; doch würde man, wie uns der Verfertiger versichert, mit leichter Mühe auch Polykypen davon erhalten haben, wenn sie erforder lich gewesen wären *). Nach genommener Ansicht bitten wir ') Der kritische Beurtheiler behauptet nicht den artistischen Theil des — sogenannten— Hochdrucks, sondern dessen Erfindungsgeschichtc — im Auge — gehabt zu habet». Was weiß er von der letzteren? — Wer das Artistische nicht kennt, nicht zu beurthcilen befähigt ist, kann auch die Geschichte der Entstehung desselben nicht würdigen. (Netto.) ') Vielleicht — „Unkenntniß — Wahrheit entgegen laufen — Verdienste Andern entwinden — dies sind hier so merkwürdige Behauptungen — mit so kecker Dreistig keit bei völliger Unkenntniß des Gegenstandes in^S Blaue hinein gesagt, daß man sich nicht vom Erstaunen erholen kann, wenn man gleich darauf in der folgenden Periode findet, daß der, welcher sie niedrrschrirb: 1) den Steindruck in seinen Manieren und Behandlungsarten gar nicht einmal kennt, Und 3) das, was durch ein Erhöhen der drucken sollenden Züge entstand für Eins und Dasselbe hält mit dem, was durch ein Vertiefen der Züge artftauiren ist und Jahre lang schon; bekannt war. Also H o ch und Tief ist Eins und Dasselhe. <Netto.) ') So? Run davon kann sich ja der Beschauer nun über zeugen. (Siehe Abbildungen.) Hier ist die in einer vorhergegangenen Stelle angedeu tete merkwürdige Begriffsverwirrung. Drr so kluge Kunstrichter bringt m derselben den Ansdruck wirklicher Hochdruck an, wahrend er gleich im Eingänge dieses Schreibens und später die Methode des Herrn B. sogenannten Hochdruck nennt. Es ist Schade, daß wir durch eine scharfsinnige Definition aus dieser so gelehrten und klugen Feder uns nicht unterrkchten können:
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