Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1915
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- 1915-02-05
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- 05.02.1915
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ren Chefs wenden wir uns: Gedenkt Eurer friiheren Mitarbeiter, die Euch treu gedient haben, und die nun auch für Euch kämpfen! An alle ergeht die herzliche Bitte: Helft das Ergebnis des Abends steigern! Es gibt Programme zu drucken, Zeitungen und Postkarten herzustellen, das Papier dafür zu beschaffen, Bücher für eine Verlosung zu stiften und mehr. Kleinere (natürlich auch gröbere!) Geldbeträge werden freu dig entgegengenommen. Als Dank dafür erhalten dann alle Spender ein Exemplar der an dem Abend erscheinenden Kriegszeitung zuge sandt, die vor allem auch eine genaue Liste aller uns bekannten Feld zugsadressen ehemaliger Schüler der Lehranstalt enthalten wird. — Alle Zuschriften werden erbeten an Karl Illing, Leipzig, Platostraße 1 aI (Buchhändler-Lehranstalt). Groh-Britanniens Papier-Ausfuhr. — Daß es dem englischen Han del bei weitem nicht gelungen ist, sich an die Stelle des deutschen Über seehandels zu setzen, geht unter anderem aus den amtlichen Veröffent lichungen über die Papierausfuhr im Monat November 1914 hervor. Danach hatte diese einen Gesamtwert von 231000 Lstrl. gegen 292 000 Lstrl. in dem gleichen Monat des Jahres 1913. Die Mengen in der gleichen Zeit betrugen 239 000 Cwts. in 1914 und 270 000 Cmts. in 1913. Am auffallendsten ist der Rückgang in Papiertapeten: Die Ausfuhr in 1913 betrug 21000 und in 1914 nur 7000 Lstrl. Die über wiegende Menge der Ausfuhr ging nach den britischen Kolonien, wäh rend die Ausfuhr nach den neutralen Staaten fast aufgehört hat, eben so die nach Frankreich. Die gesamte britische Papierausfuhr in den ersten elf Monaten des Jahres 1914 ist um rund 200 000 Lstrl. und 300 000 Cwts. geringer als die der gleichen Zeit des Vorjahres, wobei die ersten sieben Monate eine Zunahme aufgewiesen hatten. Waren-Versicherung gegen die Kriegsgefahren durch die deutsche Seeversichcrnngsgesettschaft. — Die gegenwärtigen verwickelten poli tischen Verhältnisse und die Beteiligung zahlreicher Staaten an dem jetzigen Kriege üben auch auf das Wirtschaftsleben der beteiligten so wohl als der neutralen Staaten einen starken Einfluß aus. Die Welt wirtschaft droht infolge der Erschwerung und Verminderug der Schiff-' fahrt ins Stocken zu geraten, und die Nationen, die bisher in einem regen Austausch ihrer Erzeugnisse einen Ausgleich zwischen dem Über schuß eigener und dem Mangel fremder Produkte fanden, sehen immer mehr die Möglichkeit schwinden, ihre Handelsbeziehungen in dem bis herigen Umfang aufrecht zu erhalten. Gerade in Deutschland, dessen Handel vorwiegend auf einer starken Ausfuhr industrieller Erzeug nisse und der ausgedehnten Einfuhr von Lebensmitteln und Rohstoffen beruht, macht sich dieser Einfluß des Krieges außerordentlich stark geltend. Es muß daher als eine Hauptaufgabe des Handels angesehen werden, auch in diesen schweren Zeiten den Verkehr, insbesondere mit dem neutralen Ausland, aufrechtzuerholten. Ein Warenaustausch in der gegenwärtigen Zeit ist aber nur dann möglich, wenn es den Aus führern gelingt, gegen mäßige Prämien ihre Waren gegen die Ge fahren des Krieges zu versichern. Um diesem, heute stark empfunde nen Bedürfnis in weitgehendem Maße genügen zu können, wurde die Deutsche Seeversicherungs-Gesellschaft von 1914, Aktien-Gesellschaft, ins Leben gerufen. Diese hat ihren Sitz in Hamburg und eine Zweig niederlassung in Berlin; sie verfügt über ein Aktienkapital von 28 Millionen Mark, das für die von der Gesellschaft übernommenen Ver bindlichkeiten haftet. Die Kriegsklausel entspricht den weitestgehen den Ansprüchen der Versicherungsnehmer, und die Prämien werden so niedrig festgesetzt, wie es nach den jeweiligen Verhältnissen möglich ist. Der deutsche Versicherungsmarkt, der hierdurch eine wesentliche Stärkung und Erweiterung erfahren hat, ist nunmehr imstande, auch großen Anforderungen der Versicherungsnehmer zu genügen. Anträge auf Abschluß von Versicherungen sind für Geschäfte in Hamburg und Bremen nach Hamburg (Gr. Bäckerstr. 26), für das übrige Deutsch land nach Berlin (NXV. 40, Alsenstr. 12) zu richten. Außerdem nimmt die Deutsche Seeversicherungs-Gesellschaft von 1914, Aktien-Gesellschaft, auch durch die Vermittlung der bereits be stehenden Transportversicherungs-Gesellschaften Anträge auf Über nahme des Kriegsrisikos entgegen. Schulferien für das Schuljahr 1915. — Die Schulabteilung der Königlichen Negierung in Potsdam hat nunmehr für sämtliche öffent lichen Schulen in ihrem Bezirk die Schulferien für das Schuljahr 1915 festgesetzt. Für Berlin und Vororte sowie Jüterbog, Oranienburg, Potsdam, Spandau und Strausberg gilt folgende Ferienordnung: Osterferien vom Mittwoch, 24. März, bis Donnerstag, 8. April, Pfingst- fericn vom Freitag, 21. Mai, bis Freitag, 28. Mai, Sommerferien vom Freitag, 2. Juli, bis Dienstag, 10. August, Herbstferien vom Mittwoch, 29. September, bis Donnerstag, 7. Oktober, Weihnachtsferien vom Mittwoch, 22. Dezember 1915, bis Freitag, 7. Januar 1916. Das Schuljahr 1915 endigt am Dienstag, 11. April 1916, mit welchem Tage 150 die Osterferien des Schuljahres 1916 beginnen. In den anderen Städten mit höheren Lehranstalten, für die bisher die Ferienordnung von Berlin nicht genehmigt war, gilt dieselbe Ferienordnung mit Aus nahme der Sommerfericn, die bereits am 3. August, und der Herbst ferien, die um eine Woche später, am Donnerstag, 14. Oktober, enden. Die belgische Presse. — Über die Schicksale dieser Presse enthält die »N. Züricher Ztg.« folgende Mitteilungen: Wie man weiß, haben die meisten Zeitungen, darunter Belgiens bedeutendstes journalistisches Unternehmen, die »Ltoile LelZo«, nach der Besetzung des Landes durch die deutschen Truppen ihr Erscheinen überhaupt eingestellt. Einige sind aber, wie die belgische Negierung selbst, über die Grenze gezogen. So erscheint die »Inclopendaneo täglich in sehr verkleinerten« Format in London als Organ der dort befindlichen belgischen Flücht linge, deren Zahl auf 200 000 angegeben wird. Auch die Antwerpcner »Nekropole« ist nach den Ufern der Themse übergesiedelt, führt dort aber kein selbständiges Dasein, sondern bildet auf der letzten Seite des »Standard« einen Bestandteil dieses Londoner Blattes. Das belgische Regierungsblatt »Vingkiömo Liöolo« wird in Havre gedruckt und in den Kreisen der belgischen Flüchtlinge in Frankreich gelesen. Fünf belgische Zeitungen sind im Lande verblieben, nämlich die beiden Antwerpcner katholisch-konservativen Zeitungen »Nanäo^dlad« und »Mouvvo Oairek«, die Gcnter Zeitung »Lion Public« und »Voornik«, letzterer das Organ der flämischen Sozialdemokraten, und der »H.mi 6o l'Ordro« in Namur. Die fünf Zeitungen haben sich der deutschen Militärzensur unterworfen. Von den neuen Blättern, die in Brüssel mit großem Wetteifer gegründet wurden, verdient kein einziges ge nannt zu «veröen. Was die Franzosen während des Krieges lesen. — Eine französische Zeitung hat eine Umfrage veranstaltet, um zu wissen, was man in Frankreich während des Krieges liest. Es versteht sich von selbst, daß in diesen Zeiten an erster Stelle die Tageszeitungen stehen. Aber man liest auch anderes, weil man überraschenderweise in der Kriegszeit viel liest. Die öffentlichen Bibliotheken geben hier wertvolle Anhaltspunkte. Die Werke der Militärkritiker haben nicht nur für den Spezialisten Wert, sie sind eine allgemeine Lektüre geworden. So verlangt man be sonders die inhaltrcichen Schilderungen von Jules Huret und von Georges Bourdon über das Deutsche Reich, Werke über den Kaiser, und auch gewisse Bände, die in den verschiedensten prophetischen For men das Ende der Hohenzollern und der deutschen Herrschaft ankün digen, gleich als wollte man aus ihnen Trost schöpfen gegenüber den Schwierigkeiten der wirklichen Lage. Merkwürdig ist das Interesse, das man für Bilses »Aus einer kleinen Garnison« an den Tag legt: die preußischen Offiziere, deren Leben da in unfreundlicher Weise ge schildert ivird, könnte man ja jetzt aus größerer Nähe kennen lernen. Sehr in Aufnahme sind die Noinane von Erckmann-Chatrian gekommen, die heute fast so stark gelesen werden ivie vor 40 Jahren. In den Buchhandlungen machen sich dieselben patriotischen Bedürfnisse geltend wie in den Bibliotheken. Man kauft Bücher über die Nevolutions- kriege und über die Zeit Napoleons, über den Krieg von 1870, über die Belagerung von Paris, über die Luftschiffahrt, über die deutschen Militärverhältnisse und auch über das französische Heer. Werke, die schon ziemlich vergessen ivaren, erscheinen heute wieder in den Aus lagen: »I/^imeo terrible« von Victor Hugo, »Louvenirg« von Francisque Sarcey, »lä^lles ?ru88ien8« von Theodore de Banville, Dichtungen von Francois Coppee und ganz besonders die »Okanks du 8oIdat« von Deroulede. Man geht aber auch noch weiter und kauft sich Geographiewerke und alte Karten, um das beliebte Spiel der Neuverteilung der Grenzen auf »historischer« Grundlage treiben zu können. Der Zwangsvergleich außerhalb des Konkurses in Österreich. Am 1. Januar ist in Österreich eine neue Konkursordnung in Kraft ge treten, die als selbständigen Teil eine »Ausgleichsordnung« enthält. In dieser wird ein Vergleichsverfahren außerhalb des Konkurses ge setzlich geregelt. Einem Aufsatz des Ministerialrats vr. F. Mayer, Wien, in der »Dtsch. Jur.-Ztg.« entnehmen wir folgende Ausführungen über das neue Gesetz: Die Einleitung des Ausgleichsverfahrens ist nur zulässig, wenn ein Konkursgrund vorliegt. Zur Stellung des An trages ist nur der Schuldner, nicht auch der Gläubiger berechtigt. Der Antrag ist auch dann noch zulässig, ivenn ein Gläubiger bereits den Konkurs beantragt hat. Die Mindestquote des vorgeschlagenen Ver gleichs muß 25 °/o betragen. Das »Ausgleichsverfahren« wird ebenso wie das Konkursverfah ren öffentlich bekannt geinacht. Der Schuldner und sein Unternehmen steht unter der Aufsicht des Ausgleichsverwalters, der dafür zu sorgen hat, daß der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und das Vermögen des Schuldners nicht geschmälert ivird. Forderungen aus wirksamen Rechts handlungen und Geschäften während des Ausgleichsverfahrens müs-
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