Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1834
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- 25.04.1834
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- Deutsch
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303 sindung streitig zu machen; das Jahr 1836 sieht es mit Verdruß gewählt, weil damit der vermeintliche Dieb stahl in Haarlem gar nicht zusammenklappen will; um so mehr muß Deutschland seinem Mainz dir Ehre be wahren, daß anerkannt bleibe: Von hier aus ging der Buchdruck in die Welt. Hier erfand nicht blos das Genie, sondern es vollendete auch und gab mit Bewußtseyn des Werthes der Welt die höchste Ga be, schnelle Mittheilung der Gedanken, wodurch aus ewig der Barbarei gewehrt ist. Möge diese kurze Geschichte der Denkmalsunterneh mung bis auf diesen Zeitpunkt eine künftige Anmahnung zur Unterstützung derselben von allen achten Deutschen seyn, dann wird die Welt anerkennen, was Gutenberg ahnete, daß Gott die deutsche Nation gewürdigt habe, ein solch herrliches Licht der Erfindung in ihr ausgchen zu lassen. Mainz,, im Marz 1834. O. G. C. Braun, Prof., Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, seit Februar correspondirendcr Seerctair der Gurenbergs-Commission. Unserer Zeit blieb es Vorbehalten, die hohen Ver dienste und den Ruhm, welchen sich Johann Guten berg durch die Erfindung der Buchdruckerkunst — der Kunst aller Künste — nicht nur um sein Vaterland, son dern um die ganze cultivirte Welt erwarb, auch durch ein äußeres Zeichen, ein dem Gegenstands entsprechendes Mo nument, anzuerkennen und ihm damit den Dank aus- zudrückcn, welchen wir seiner trefflichen und segensrei chen Erfindung zu zollen schuldig sind. Zwar ist vieles schon geschehen, seinen Namen auf recht würdige Weise zu verherrlichen; besonders hat Mainz keine Opfer ge scheut, um etwas Großartiges auch für die Nachwelt zu schaffen, aber noch reichen die Mittel nicht hin,, dies bezweckte Denkmal in dem schönen, oben naher bezeich- neten Sinne ganz so zu vollenden, wie es die achtungs- werthen Gründer beabsichtigen. Wir fordern daher alle und insbesondere die Herren Buchhändler und Buchdru cker, welche bisher noch nicht thatigen Antheil an dieser wahrhaft deutschen Angelegenheit nahmen, hiermit höf- lichst auf, ihr ferner ihre gütige Theilnahme nicht zu versagen und sie nach Kräften zu unterstützen. Mit Ver gnügen sind wir bereit, alle Beiträge, welche man uns für diesen Zweck zu überlassen die Güte haben wird, an zunehmen und an ihre Behörde zu befördern. Leipzig, den 22. April 1834. Die Redaction des Börsenblattes. Papierfabrication. Papierfabrik in Peterhof bei Peters burg.— Ueber diese Papierfabrik äußert Woltmann in seiner Beschreibung einer Reise nach St. Petersburg, Hamb. 1833, Folgendes: ,,Ehe wir am andern Morgen 304 Peterhof verließen, besuchten wir die sehenswerthe kaiser liche Papierfabrik. Ihre vortrefflichen englischen Ma schinen zu beschreiben, ist hier nicht der Ort*). Das Papier wird nicht in einzelnen Bogen geschöpft, sondern von beträchtlicher Breite und beliebiger Lange zwischen vielen Walzen geglättet und am Ende aufgewickelt ähn lich der fertigen Leinwand am Webestuhl. Diese Art der Papiersabrication ist etwa 30 Jahre alt**) und seit geraumer Zeit auch in Berlin, Heilbconn und ander wärts eingeführt. Das Papier zu Peterhof ist glatt, sein und schön, nur fehlt es ihm noch an Festigkeit, denn bei scharfer Feder und dünner Dinte scheint die Schrift stark durch." Man sieht hieraus, daß Rußland auch in diesem Zweige der Industrie gerade nicht zurück geblieben ist. Uebrigens ist diese Papierfabrik eine der vorzüglich sten Rußlands, durch welche ein großer Theil deS Reichs mit Papier aller Art versorgt wird. *) Eine Beschreibung der dort von Reed erfundenen Ma schine zum Trocknen des Papiers s. Pierre, Handbuch, Anhang S. 33. Anm. d. Red. »») Hm Jahre 1799 hatte der Franzose Robert zu Effonne zuerst die'Idee, Papier vermöge einer künstlichen Vorrich tung hcrzustellen. Auf die von ihm zu diesem Zweck er fundene Maschine, durch welche er ohne Hülfe eines Ar beiters Papier von unbestiiinntcr Große ;u verfertige» im Stande war, wurde ihm ein ISjährigcS Patent und zur Aufmunterung ein« Belohnung von 8000 Fr. zu Theil. Anm. d. Red. Personal - Notiz. Nekrolog. Rudolph Ackermann. Geb. d. 20. April 1764. Gest. d. 26. Marz 1831. R. Ackermann, zu Stollberg im sachs. Erz gebirge geboren, wo sein Vater Sattler war, erhielt sei nen Unterricht in der lateinischen Schule seiner Vater stadt, erlernte spater das Gewerbe des Vaters und be gab sich als Gesell auf die Wanderschaft. Nachdem er in den Werkstätten mehrerer geschickten Kutschenfabrican- ten zu Paris und Brüssel gearbeitet und sich besonders im Zeichnen und Eolvriren von Musterlafeln seines Ge werbes und auch anderer Modeartikel geübt hatte, wo durch sein Geschmack für Verschönerung sehr ausgebil det worden war, ging er nach London. Hier mußte er sich anfangs sehr ärmlich behelfen, da er aber glücklicher weise bald die Bekanntschaft eines Deutschen machte, der mit gutem Erfolg ein Modejournal herausgab, so wurde dies seinem spekulativen Geiste eine Veranlassung, etwas Aehnliches zu versuchen. In kurzem warm von ihm Mu sterblätter zu Kutschen erfunden, gezeichnet und colorirt, die durch ihre Neuheit und Eleganz der Formen sich zv-
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