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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1834
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1834
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- Deutsch
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53 54 sie haben zum Theil ein sehr bedeutendes Capital in ihrem Handel stecken, meistens verbinden sie das Ge schäft eines Antiquars im großen damit. Man kann aus der Ausdehnung ihrer Kataloge, welche oft Bände von 3 bis 500 Seiten bilden, und aus der Art der Werke, welche sie enthalten, bcurtheilen, welche un glaubliche Ausdehnung diese Art von Buchhandel ge wonnen hat. Der neue Preis ist immer sehr bedeutend unter dem ersten, meistens um die Halste oder mehr herabgesetzt-, findet ein Buch zu diesem Preise einen leichten Verkauf, so steigt es wieder, bis es sich oft wieder zum ersten erhebt; verkauft es sich schwer, so fällt es. Ein Beispiel wird das Schicksal eines solchen Werkes und die Art dieses Buchhandels am besten darthun. Ker Porter's Reisen nach Persien erschienen im Jahr 1820 in zwei Quartbanden und kosteten g Guineen, im Jahr 1825 wurde der Rest der Auflage verkauft, und der erste Preis wurde auf 2^ Guineen herabgesetzt. Das Buch war wirklich gut und interessant und stieg in folgenden Proportionen: 1826 3 Guineen, 1828 4 Guineen, 1829 5 Guineen, und kostet gegenwärtig etwa 6 Guineen. Aehnliche Beispiele wären leicht und in Menge anzuführen. Die große Zahl der englischen Bücher wird auf diese Art in den Handel gebracht, und wer in London lebt, erhält die Kataloge ohne Mühe, erfährt daher immer den Stand der Preise und kann sich mit verhältnismäßig geringen Kosten eine Bibliothek sam meln, wenn er die Zeit abwarten will. Aber für fremde Bibliotheken und Bibliothekbesitzer ist es nicht leicht, diese Nachrichten zu erhalten; die Menge der Buchhändler, welche Kataloge dieser Art herausgebcn, und der beständige Wechsel der Preise machen es sehr schwer für sie, über den Zustand des Buchhandels und den jezeitigen Preis der Bücher unterrichtet zu werden. Sic sind sehr in Gefahr, durch den gewöhnlichen Buch handel die Publicationspreise zu bezahlen, auch wenn das Buch schon seit Jahren zu niederem verkauft ward. Das beste für sie ist, sich mit einem respectablen Buch händler von «oconä lwnck Büchern in Verbindung zu setzen, sich von ihm Kataloge, wie sie erscheinen, schicken zu lassen, und sich so in den Stand zu setzen, wenig stens im allgemeinen bcurtheilen zu können, wann es Zeit ist, ein Werk zu kaufen. Der hohe Preis der englischen Bücher, und das allgemeine Bedürfniß derselben, machen dies besonders für öffentliche Bibliotheken, welche meistens einige Jahre abwarten können, um den besten Zeitpunkt zu treffen, zu einem Gegenstand von bedeutender Wichtigkeit. Ue- brigens geht die Zeit der hohen Bücherpreise in England ihrem Ende entgegen, alle Lebensbedürfnisse fallen in einem solchen Maße, daß die bisherigen Preise der Bü cher in keinem Verhältnisse mehr dazu stehen, die Zahl der Leser nimmt zu, und die Reichthümer der großen Familien nehmen ab; diese neuen Verhältnisse haben schon angefangen, ihre Wirkung zu äußern, und sie zeigt sich in der Menge wohlfeiler Bücher, die auf einen großen Verkauf berechnet sind. Doch geht die Reform langsamer von Statten als in andern Handelszweigen, die Gewohnheit der Verkäufer und Käufer hielt die alten Preise noch in vielen Fällen aufrecht, aber die Basis ist erschüttert, und es ist vorauszusehen, daß ein eben so heftiges Fieber für wohlfeile Ausgaben erfolgen wird, als das für theure gewesen war. Es giebt jedoch zwei Gründe, welche sich dieser Tendenz entgegensetzen, der eine liegt in den Steuern auf Papier und Anzeigen, der andere in dem unverhältnißmäßigen Rabatt, der dem Detailbuchhändler gegeben wird. Die Auflage auf Pa pier beträgt drei Pence per Pfund, d. h. etwa 25 Pro cent, was für die Kosten des ganzen Drucks etwa io Procent betragt; die Steuer auf Anzeigen betrug früher 3^ Schilling für jede Anzeige, und die Kosten für Aver tissements eines Bandes beliefen sich auf 30 bis 40 Pf. für jedes Werk. Gegenwärtig sind sie aus die Hälfte herabgesetzt, was jedoch noch immer eine höchst drückende und schlecht berechnete Auflage ist. Die zweite und weil bedeutendere Ursache des hohen Preises der Bücher liegt in dem unverhältnißmäßigen Rabatt, den der Verleger dem Dctailbuchhändler giebt. In England schickt der Verleger nicht wie in Deutschland Exemplare des Werkes zur Einsicht an den Detailhändler, sondern einige Tage vor der Erscheinung läßt er eine Notiz circuliren, und die Detailbuchhändler bestimmen die Zahl der Exemplare, die sie nehmen wollen. Exemplare, welche die Detail buchhändler nach der Erscheinung nehmen, werden ihnen etwas höher berechnet; es ist vielleicht am leichtesten durch ein Beispiel das System klar zu machen. Babbage in seinem Werk über Oekonomie der Maschinen*) hat die Kosten seines Werkes und die Art, wie sich der vom Käufer bezahlte Preis vertheilt, angegeben; das Buch ist ein Duodezband von 392 Seiten und wurde zu 3000 Exemplaren abgezogen. Druckkosten per Exemplar . . i Sch. 5 Pence. Auflage o — 4 — Cartvnniren o — 6 — Gesammtkosten 2 — 3 — Subscriptionsp. für Buchhändl. 4 — 2 — Buchhändlerpreis später ... 4 — 6 — Verkaufspreis 6 — 0 — Dieser Rabatt ist für Detailbuchhändler in London, die keine Transportkosten haben, und deren Operationen we nig Capital erfordern, viel zu hoch, und cs fanden sich daher bald eine große Menge unter ihnen, welche an singen, sich mit geringerem Gewinn zu begnügen, und ihren Kunden 20 Proccnt Rabatt gaben; dagegen lehn ten sich die Verleger aus, und 12 der größten Buch handlungen bildeten eine Verbindung, in der sie sich anheischig machten, mit keinem Detailbuchhändler, der *) 0,1 Nie ecnnom)- of lVlnelnner^ nncl ltlannlsctnres. 3. 1.on<l,»>, 1833. 8. Von diesem imerefsantcn Werke erschien wie bekannr eine deutsche Uebersetzung unter dem Titelt läedei IVInsebinen - nncl I'Unü.von tl. IZrchVsge. tlus clem Angl. iibers. V. 6. leeioäenberg. IVlit ein. Vor- recle V. . I''. l^löäen. Mit 1 Wagiertni. Ilerlin, 8tnl>r. 1833. gr. 12- 2 31>Ir. lieber obigen Gegenstand findet man darin noch ausführlichere Nachricht S. 334—55. Anm. d. Red. 4*
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