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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1928
- Sprache
- Deutsch
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^ 283, 6. Dezember 1928. Redaktioneller Teil. scheinbaren Regellosigkeit der Stilfolge typographischer Ausdrucks weisen. Alles Sein ist von Periodizität beherrscht; weit öffnet sich der Blick für die innerste Mystik des Wcltproblems. Und dieses Er kennen eines der fundamentalsten Gesetze der Welt sagt uns, das; der Stilausdruck gleich einer Wellenbewegung in schneller aber ewiger Folge dein Wandel unterworfen sein wird. Die Buchhändler sollen mehr Buchdrucker werden! Von Verlagsbuchhändler Hanns H o r st A r i s. Das »Offertenblatt für das graphische Gewerbe« druckt einen Aufsatz aus der Deutschen Faktoren-Zeitung »Graphische Welt« ab, aus dem auszugsweise das folgende wiedergegeben sei: »Kurse an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe. Die Ortsgruppe Leipzig des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Vcrbandes hat mit der Staatlichen Akade mie eine Vereinbarung getroffen, wonach den Mitgliedern die Teilnahme an den Ausbildungskurscn möglich ist. Es kommen vorläufig die den Buchhändler hauptsächlich interessie renden Kurse ,Der Satz', ,Ter Druck', ,Die Einbindekunst' in Be tracht. Jeder einzelne Kursus erstreckt sich über 5—6 Monate (Näheres im Bbl. vom 6. 9. 1928.) Nun beginnt die »Graphische Welt«: »Wer schon Gelegenheit gehabt hat, geschäftlich die Weisheiten einiger Hersteller aus Verlagskreisen verdauen zu müssen, wird ermessen können, welche Auswüchse solche Kurse für Buchhändler verursachen können. Wie oft muß der Angestellte im graphischen Gewerbe .... alle Register der Höflichkeit ziehen, damit er trotz der nichtfachmännischen Anmaßungen einzelner solcher Herren die Ruhe bewahrt. Kann durch solche Dilcttantenkurse nicht allerlei Unheil angerichtet werden? Ich glaube, es gibt keine Berufs gruppe, die sich eine derartige Zucht von Dilettanten gefallen ließe- Wo soll es hinführen, wenn mir uns noch Vorschriften machen lassen sollen bzgl. verbrauchter Stunden bei nach Zeit berechneten Arbeiten? War es nicht schon verderblich genug, daß dem Nicht fachmann durch allzu großes Entgegenkommen Gelegenheit gegeben wird, Buchstaben- und Druckpreise nachzurechnen, wenn nicht gar vorzuschreiben « ^ Diesen Auslassungen fügt das Ofsertenblatt noch aus eigenem hinzu: »Wir stimmen dem Einsender unbedingt zu, möchten aber doch sagen: wenn man die Buchhändler schon klüger machen will, als sie sich manchmal dem Buchdrucker bei Überreichung der Rechnung schon gebärden, so fehlt obigen Kursen für sie ein sehr wichtiger, nämlich die Einführung in den Buchdruckpreistarif! Wenn schon. — denn schon!« Eigentlich ist ein Kommentar zu diesen Ergüssen überflüssig, denn der Buchhändler ersieht klar aus den Ausführungen der »Gra phischen Welt«, daß man es als gefährlich ansieht, wenn der Verleger einen Einblick in den Jnnenbctrieb der Druckerei erhält, und es als »Entgegenkommen« empfindet, daß der Verleger Anhaltspunkte für seine Kalkulation bekommt. Das wenigstens wird der unbefangene Buchhändler aus den entsprechenden Stellen mit aller Deutlichkeit entnehmen. Der Schreiber des Artikels in der »Graphischen Welt« hat damit seinen Kollegen einen schlechten Dienst geleistet. Ich selbst habe den Winkelhaken und die Setzlinie in Händen gehabt, auch mir standen nur die Abendstunden eines Vierteljahres zur Verfügung, um die Schwarze Kunst, die ich theoretisch wohl kannte, nun auch praktisch zu erlernen. Gewiß werde ich noch eine Menge Kunstgriffe nicht kennen: ich kenne aber das Prinzip und das genügt mir. Nun sagt der Artikelschreiber in der »Graphischen Welt«, er fürchte sich vor den »weisen« Ratschlägen einzelner Hersteller. Ich möchte da nur sagen, daß ich mich als Setzer mehr noch fürchten würde vor den Wünschen derjenigen Herren »Hersteller«, die zwar absolut keine Ahnung von Winkelhaken, System und Möglichkeiten haben, die es aber als selbstverständlich annehmen, daß ein Satz von drei Zeilen in eine einzige Zeile »retngepreßt« werden kann. Wer selbst den Winkelhaken in der Hand hatte, der wird bestimmt keine unberechtigten Forderungen mehr stellen und der wird auch die Arbeit der Setzer zu schätzen verstehen. Der leider jetzt verstorbene Otto Säuberlich hat die Hauptkunden der Buchdrucker besser eingeschätzt als die »Graphische Welt«: Er schenkte uns sein »Buchgewcrbliches Hilfsbuch« und vor allem V sein geradezu geniales »Obralwörterbuch«, das ein jeder Hersteller Tag und Nacht bei sich haben sollte. Otto Säuberlich wußte, daß 1332 seine Kunden ihm dankbar sein werden, wenn er so das Verständnis für die Nöte des Buchdrucks weckte: denn die Buchdrnckerarbeit wird nicht zu hoch eingcschätzt, sondern viel zu tief! Wertvoll sind darum solche Kurse, wie sie in lobenswertester Weise die Leipziger Akademie auch Buchhändlern erschloß: Mag der Buchhändler einmal sehen, daß der wahre Drucker ein Künstler sein muß, ein Künstler des Ge schmacks und der Technik! Diejenigen im Buchdrnckgcwerbe werden sich allerdings fürchten müssen, die berechtigten Ansprüchen nicht ge nügen, und ihre Arbeit nur deswegen bezahlt bekommen, weil viele Hersteller tatsächlich keine Ahnung von der Herstellung haben! Nun aber zum Nachsatz des Offertenblattes. Der deutsche Buch druckpreistarif! Wer ist schuld daran, daß er unterboten wird? Jene Buchdrucker, die um jeden Preis Aufträge zu ergattern suchen, auch wenn sie zusetzen, die Außenseiter im Verlag durch weitgehende Kredite unterstützen und damit dem soliden Verlag das Leben er schweren, die ihre ihnen verschuldeten Kunden zu Aufträgen pressen, die kein Mensch normalerweise verantworten kann. Ich stellte an Hand von etwa 200 Buchdrnckerei-Kalknlationcn aus eigenem Be triebe und aus anderen Verlagshäusern fest, daß heute Differenzen von 50 Prozent des größten Preises geradezu Norm sind: dazu brauchen wir Buchhändler also keine Kurse! Aber dennoch: Der Buchhändler soll mehr Buchdrucker werden, damit er eine Ahnung bekommt von den Zusammenhängen und der Zusammensetzung der Preise im Buchdrnckgcwerbe. Dann wird er die solide Firma von der unverläßlichen unterscheiden können, dann unterscheidet er Anreißerkalkulationen von Normalpreisen. Der Buchhändler soll mehr Buchdrucker werden, damit er die künstlerische Gestaltung seiner Verlagswerke mit Verständnis und mit Erkenntnis der Möglichkeiten überwachen kann, damit er nicht mehr verlangt, und nicht weniger erhält, als was er verlangen und erhalten kann! ^Volkk. vv. H.: „duxend, Wexe ru einer neuen Käuierscstasl". 8tu1txart 1928, Verlag kür ^Virtsckakt und Verlcekr. 250 8. mit 65 ^ddilclungen und keispielen. 1-vvd. IM 12.—. Auch für uns Buchhändler ein höchst zeitgemäßes Thema. Die Jugend von heute ist die Käuferschicht von morgen. Interessieren wir wieder die Jugend fürs Buch, packen mir das Übel gleichsam an der Wurzel. Auch Werbemittel unserer Werbestelle richten sich in steigendem Maße an die Jugend, teils offen, teils versteckter. Wolfs hat in flotter Darstellung ein reiches Material zusammengestellt, in welcher Weise sich der Handel heute schon nm die Jugend bemüht. Er'kritisiert die Maßnahmen und macht Vorschläge. Unter anderen propagiert er Warenanzcigcn in Jugendbüchern. Trotz des Ver gleiches mit der Abneigung früherer Jahrzehnte gegen die Anzeigen in Zeitungen glaube ich doch nicht, daß in absehbarer Zeit Anzeigen in Büchern, die schon vielfach vorgeschlagen worden sind, möglich sind. Bücherlesen wird eben doch noch ernster genommen als Zeitungslesen, und der berechtigte Widerstand der Buchkäufer wird kaum zu besiegen sein, jedenfalls nur bei einer gleichzeitigen Neueinstellung zum Buch überhaupt. Aber davon abgesehen kann man eine ganze Menge An regungen aus den Beispielen anderer Warcngruppen entnehmen. —Kli- Wöchentliche Übersicht über geschäftl. Einrichtungen u. Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: — Mitglied des B.-V. — K — Mitglied des Ver- bandeS der Deutschen Musikalienhändler. — »-ch> — Fernsprecher. — TA. -- Telegrammadresse. — V — Bankkonto. — ^ ^ Postscheck konto. — 4» — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H., Leipzig.) — f — In daS Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. --- Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe deS Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung.) — Dir. — Direkte Mitteilung. 26. Novbr. bis 1. Dezbr. 1928. Vorhergehende Liste 1928, Nr. 277. Konkurse und Vergleichsverfahren. ^Buchhandlung für Deutsches Schrifttum Anna Sökcland, Leipzig C 1, in Konkurs s. 17/Xl. 1928. sB. 274.) L ü d e r s d o r f f's ch e B u ch h a n d l u n g, K a r l, B e r l i n-C h a r- lottenburg. Das Vergleichsverfahren wurde aufgehoben. (B. 274.)
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