X- 83, 8. Februar 1928. Fertige Bücher. «»rsenblatt f. d. Dtschn. «uchhandel. 1131 Ludwig Wolff Die Helden der Völkerwanderungszeit Mit iö alten ^Nachbildungen, geh. ö.zo, in Leinen -.— Zum Beschluß! Handelt es sich bei der Volkheit um das werden des deutschenwesens, so zeigt das Zrühgermanentum und speziell dieses Buch den Urgrund des Denkens der nor dischen Rasse auf, nämlich ihr Verhältnis zum Schicksal. Aus diesem Verhältnis erwächst einevor« stellung vom Helden, die etwas anderes ist als der alle Ztinde überwindende Recke. Lein Held ist unbe siegbar, und gerade der Inhalt der altgermanischen Heldenlieder zeigt in der Regel den Untergang, indem der Mensch seinem Geschick unterliegt. Alles ist vor her bestimmt, und um so größer ist die Tat des Hel den, der dem Schicksal, das er vor sich sieht, aus freiem Willen und mit sicherem Schritt entgegen- geht. So überwindet er das Schwerste durch Seldstüberwindung.dasisthöchsttsgermanisches Sittengesetz. Man denke an Goethe, wenn er sagt: Von der Gcwalr, die alle Wesen bindet, befreit der Mensch sich, der sich überwindet. wolff hat die sich gestellte Aufgabe glänzend ge löst, nämlich eine innere Verbindung zwischen den geschichtlichen Überlieferungen der Hunnenzeit und den überkommenen Sagenresten herzustellen. Ganze Lieder hat er dabei wieder in heutiger Sprache her- gestellt. Aus wenigen großen Grundgedanken hat er das Wesen der einzelnen Sagen herausentwickelt, wie sie aus den geschichtlichen Tatsachen heraus Mit innerer Notwendigkeit sich zum Mythos gewandelt haben. Line Verbindung zwischen Geschichte und Sage war bisher noch nicht dargestellt, das ist das Neue an dem Buche. Stofflich aber ist dem regulären Deutschen alles neu. wer weiß zum Beispiel, daß es eine geschichtliche Überlieferung gibt, wie das Leben an Attilas Hofe aussah, das natürlich ganz anders sich abspielte, als es im Nibe lungenlied geschildert wird. Bekanntlich gilt der deutsche Michel als lang sam, aber gründlich. Daß er langsam ist, be weist die Tatsache, daß alle anderen europä ischen Völker seit dem Weltkrieg (Rußland ausgeschlossen) ein außergewöhnlich starkes Interesse für Geschichte und geschichtliche 8ragen haben, weil diese mit der Staats politik eng Zusammenhängen. Der deutsche Michel hat über den politischen Gegenwarts begriff der Geschichte noch nicht nachgedacht, er fühlte sich zu machtlos, um politische Zu kunftsgedanken zu haben. Aber da er gründ lich ist, wird er nicht ewig hinter den anderen Völkern Zurückbleiben. Nur muß ihm ein Anstoß gegeben werden. Augenblicklich scheint der Löwe (als Symbol genommen) der einzige zu sein, der einen Anstoß gibt. Er wird aber sicher nicht lange mehr allein stehen, wenn ich die Zeichen der Zeit richtig deute. Lins der Zeichen ist, daß der Sächsisch- Thüringische Buch händlerverband jetzt im März eine Heimatbuchwoche in gro ßem Maßstab mit Unterstützung der Behörden ins Werk setzt. Damit erfüllt sich das Wort des Lollegen Heidkamp, der neulich im Börsenblatt schrieb, die neue Zeit wäre in drei Berufsgruppen zuerst sichtbar: bei den Ärzten, den Architekten und dm Buchhändlern. mLne/r /ra/az/LH e/xk cka^cm/all/- u^cke/r, cka-S ckcrs Lac/r är eärer Ä2/ tLk, u-o ma/r Oa/üm 5/e er cke/r /(Üa/e/n H/mck/üHe/r vcv/ aac/l ckie 1P7// ara/r all/ cLe ^llällll/k^ll'e 5a ve/n/rcke arall eär§ /eLs a/rFL2<eE^/r au/ Fx/ksack c/ll^c/r se/ae /(llacLc/ra/. F/e a/--e/^/r ckaall/ a/ll ^tt/öall — /c/r -ka/7r-7rs ar// ^allrar/nM/rLsellc/llllF /a cüs- /Ä// 16Ü*