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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1928
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- 1928-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1928
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Nr. 137 (R. 72). Leipzig, Freitag den 15. Juni 1928. 95. Jahrgang. Rr-aktumMer TÄ Deutsche Bücher ln fremdem Gewände. I. Übersetzungen ins Englische, Text- und Schulausgaben «. dgl. Von vr. August v. Löwis os Menar. Angesichts der überaus mannigfaltigen Übersetzungslitera tur, die seit dem Weltkriege rasch wachsend in deutscher Sprache erscheint und die Zahl von 1267 Titeln im Jahre 1927 erreicht hat, ist es von besonderem Wert, die Ubersetzungstätigkeit in anderen Ländern zu verfolgen und festzustellen, wie man sich im Auslände zum deutschen Geistesgut verhält, welche deutschen Werke dort übertragen werden oder als kommentierte Schul- und Textausgaben Eingang finden in den Bereich fremden Schrifttums. Zu solchen Beobachtungen eignet sich die englisch-amerika nische Literatur ganz besonders gut, weil hier ein sorgfältig zu sammengestelltes Verzeichnis das Studium der Übertragungen aus dem Deutschen erleichtert. Rühmend muß man dabei her vorheben, daß Bayard Q. Morgan, Professor für deutsche Sprache an der Wisconsin Universität bereits im Jahre 1922 seine »Bibliography of German Literature in English Trans lation«*) erscheinen ließ, also zu einer Zeit, als man in den Vereinigten Staaten allem Deutschen noch äußerst wenig zu geneigt war. Professor Morgans Verzeichnis umfaßt rund 7000 Über setzungen und beginnt mit Sebastian Brants »Narrenschiff«, das schon im Jahre 1509, also nur fünfzehn Jahre nach der ersten deutschen Ausgabe in englischer Sprache erschien. Von bekann teren Werken folgten sodann der Eulenspiegel (etwa 1530), Me- lanchthons Grabrede auf Martin Luther (1546), die Volksbücher, Paracelsus, Jakob Boehme, Dedekinds Grobianus usw., und 80 Namen bereits sind für das 17. Jahrhundert zu verzeichnen. Zur klassischen Periode unserer Literatur leiten über die Rabener, Geliert, Geßner, Bodmer und Friedrich II., und die beiden Jahr zehnte von 1790—1810 sehen den großen Aufschwung durch Übersetzungen von Werken Goethes, Schillers, Klopstocks, Wie lands, aber auch Kotzebues, der es in zwanzig Jahren auf nicht weniger als 177 Übertragungen bringt. Betrachtet man den chronologischen Ablauf im ganzen, so fällt der ungemeine Aufschwung des Übersetzungswesens auf, der in den letzten Jahrzehnten bis zum Weltkriege eingetreten war und vielleicht ohne dieses auch die Literaturwelt erschütternde Ereignis sich fortgesetzt hätte. Dabei ist zu beachten, daß Pro fessor Morgan nur »Humane letters«, d. h. Schöne Literatur, Werke zur deutschen und klassischen Geschichte, zur Literatur-, Kunst- und Musikgeschichte, Briefwechsel und Philosophie in seine Bibliographie aufnahm, nicht aber rein wissenschaftliche Literatur, Handbücher, Werke religiösen Inhalts u. dgl. So aufschlußreich also auch Morgans Zusammenstellung ist, sie er greift nicht den Gesamtkomplex des kulturellen deutschen Ein flusses auf die englisch-amerikanische Welt, soweit das Buch als Übersetzung ihn zu vermitteln in der Lage war, und darum dürfte es an der Zeit sein, den großen Kreis der Interessenten durch regelmäßig wiederkehrende und möglichst vollständige Verzeich nisse der Übertragungen deutscher Werke nicht nur in die englische, sondern auch in die übrigen fremden Sprachen auf dem Laufen den zu erhalten. Es sollen daher künftig an dieser Stelle Biblio graphien der im Jahre 1927 erschienenen Übersetzungen nach den einzelnen Sprachgruppen und Ländern getrennt veröffent licht werden, und am Ende eines jeden Jahres werden diese biblio graphischen Verzeichnisse hoffentlich auch für die Allgemeinheit zugänglich in gesammelter Form erscheinen können. *) üniversity of Wisconsin Stubies in Lang-vage and Litera ture. Number 16, Madisvn 1922, Bereits in den Jahren 1908/09 ist im Börsenblatt der Ver such gemacht worden, die Titel der Übertragungen aus dem Deutschen in das Englische und in die skandinavischen und slawi schen Sprachen laufend bekanntzugcben. Allein die Veröffent lichung dieser Verzeichnisse ist wieder eingestellt worden, obgleich sie nach manchen Richtungen hin wertvolle Erkenntnisse wirtschaft licher und geistesgeschichtlicher Art vermitteln. Sie bilden ein mal ein bequemes Mittel zur Kontrolle der berechtigten Übertragungen aus dem Deutschen und bieten daher Material für künftige internationale Urheberrechtsverhandlungen. Dabei mußte in nicht wenigen Fällen und für eine ganze Anzahl von Ländern (nicht nur für Rußland und andere der Berner Kon vention nicht angeschlossene Staaten) festgestellt werden, daß Übertragungen ohne Kenntnis der betreffenden Autoren und Verlage vorgenommen werden. Die Listen geben aber auch Hin weise auf den Bedarf der einzelnen Länder, sie weisen auf bestehende Lücken im Ubersetzungswesen hin, nennen die für bestimmte Kategorien von Werken in Frage kommenden Ver leger und Übersetzer, geben in wichtigen Fällen Einblicke in die Preisgestaltung für das übersetzte Buch und Fingerzeige dafür, zu welcher Zeit nach dem Erscheinen des Ori ginals eine Übertragung zweckmäßigerweise oder in der Regel erfolgt. Die Verzeichnisse der Übersetzungen werden aber auch als Hilfsmittel der literarischen Forschung dienen und ein bisher ver nachlässigtes Gebiet zu befruchten vermögen; sie werden Studien zur vergleichenden Literaturgeschichte anregen und das Inter esse der Leser, der Bibliotheken und Verleger am übersetzungs wesen an sich und an der so notwendigen Hebung der Qualität der Übersetzungen fördern können. Dieser erneute Versuch zur Erfassung der Übersetzungen aus dem Deutschen richtet sich zunächst auf Buchpublikationen und nur ausnahmsweise auf die außerordentlich zahlreichen Ver öffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften des Auslandes. Die Beschränkung war notwendig, weil die im Jahre 1927 in Buchform erschienenen Veröffentlichungen schon ein Verzeichnis von wahrscheinlich mindestens 1700 Titeln ausmachen werden. Dazu kommen die Schwierigkeiten der Titelfeststellung, von denen ein Außenstehender sich kaum eine Vorstellung machen kann und die nur mit freundwilliger Hilfe sehr zahlreicher Mit arbeiter im In- und Auslande einigermaßen überwunden werden konnten. Von diesen Hemmungen erhält man einen Begriff, wenn man sich z. B. vergegenwärtigt, daß die deutschen Original titel nur in seltenen Fällen in den fremden Bibliographien an gegeben zu sein pflegen, daß ferner deutsch klingende Autoren namen der Bibliographien in den meisten Fällen genau nach geprüft werden müssen, weil die Angaben darüber fehlen, ob überhaupt und aus welcher Sprache das betreffende Buch über tragen worden ist, und weil endlich in einer ganzen Anzahl von Übersetzungsländern bibliographische Verzeichnisse der Neu erscheinungen gänzlich fehlen. Auch an dieser Stelle sei daher die Forderung erhoben, der Bibliographie der Übertragungen größere Sorgfalt zuzuwenden und sie künftig so zu gestalten, daß Zweifel über das zugrunde liegende Original von vornherein ausgeschaltet bleiben. Die erste an dieser Stelle veröffentlichte Liste betrifft die im Jahre 1927 in englischer Sprache erschienenen, richtiger: die im Jahre 1927 als erschienen gemeldeten Über tragungen aus dem Deutschen. Die Erscheinungsorte verteilen sich auf Deutschland, England und die Vereinigten Staaten. In diesen Ländern sind 12, 108 und 105 Übersetzungen erschienen, davon 36 in England und in Amerika gleichzeitig in derselben Fassung. England bevorzugte außerdem Übertragungen aus dem Französischen (rund 120), ebenso die Vereinigten Staaten 649
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