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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1928
- Strukturtyp
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- 1928-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1928
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- Deutsch
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M 222, 22. September 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.b.Dtschn. Buchhandel. dringlich wirken, zumal die Häufung von Phrasen in dem an geführten Falle sofort abstößt. Sicherlich bleibt eine sachliche Inhaltsangabe am wirksamsten, vor allem, wenn sie stilistisch gefällig ist. Wenn schon mit aller Vorsicht Werturteile angebracht wer den sollen, so empfiehlt es sich, unter Quellenangabe zu zitieren. Bei einem erstmalig erscheinenden Werke ist das schwierig, weil Urteile kaum vorliegen, es sei denn, daß irgendeine namhafte Persönlichkeit das Manuskript bereits las, daß günstige Urteile über den Autor bereits vorhanden sind, oder daß es sich um eine Übersetzung handelt, bei der man ausländische Urteile ab- drucken kann. Allzu lobende Äußerungen über einen unbe kannten Autor mahnen die meisten zur Vorsicht, und nur bei wenigen vermögen sie Interesse zu erregen. Erfolgsziffern anderer Werke eines Autors werden den Sortimenter leichter zur Verwendung sür ein neues Werk dieses Autors veranlassen als Käufer zum Entschluß. Zu viel Lob durch den Verleger hält den eigenwilligen und selbständigen Leser unwillkürlich zurück. Letzten Endes ist natürlich auch hier das Buch selbst entscheidend, sind die Kreise, für die es bestimmt ist, stark zu be achten. Die Hintere Klappe ist nicht ganz so wichtig, wie die vor dere, doch sollte sie auch ausgenutzt werden, nicht als Fortsetzung der vorderen Klappe, sondern selbständig behandelt. Die Rückseite des Schutzumschlages wird ebenfalls zur Auf nahme von Inseraten verwendet, deren Wirksamkeit nicht verkannt werden darf. Hierüber scheinen die Meinungen ziemlich aus- einanderzugehen, denn ich errechnet^, daß 45 Prozent Schutz umschläge Inserate bringen, während sie bei 55 Prozent fehlen. Diese Auszählung besagt wohl, daß eine eindeutige Erfahrung nach keiner Seite hin vorliegt. Sehr oft wird ein solches Rücken inserat von selbst ausscheiden, wenn der gesamteSchutzumschlag, so weit er nach außen bei geschlossenem Buche sichtbar bleibt, als eine Einheit ausgefaßt wird, insbesondere dort, wo das auf der Vorderseite begonnene Bild sich über den Rücken auf die Hintere Seite hinüberzieht. Legt man auf die Vorderseite besondere Sorgfalt, so dürfte die Rückseite nicht als Prospektersatz betrachtet werden. Beginnt man jedoch schon die Vorderseite mit An preisungen zu überhäufen, so kann man diesem reichen Propa gandabedürfnis auch auf der Rückseite entsprechen. Es kommt also auf die Gesamtanlage an, auf jeden Fall werden zu viele Ankündigungen das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung er reichen. Eine weitere Frage ist die, ob der Name des Verlages an sichtbarer Stelle angebracht werden soll. 61 Prozent der ge prüften Schutzumschläge bringen die Verlagsangabe so, daß diese schon ans den ersten Blick auffällt. Vielleicht könnte man das aufdringlich nennen, denn schließlich soll das Buch als solches betrachtet werden, wobei der Verlag in den Hintergrund zu treten hätte. Die Erfahrung hat aber gelehrt, daß es für sehr viele Bücherkäuser nicht unwesentlich ist, in welchem Verlag ein Buch erschienen ist. Deshalb wird die Angabe des Verlags an sichtbarer Stelle gerechtfertigt. Nur dann tritt ein Widerspruch auf, wenn die vordere Seite des Schutzumschlags ganz selbständig behandelt wurde, z. B. bei der Wiedergabe der Zeichnung eines bekannten Künstlers. Hier wirkt eine Verlagsangabe meist auf dringlich, unorganisch, stillos. Auch dort, wo die Vorderseite ganz vom Kopf eines Autors ausgefüllt wird, sollte die Verlags angabe als fremdes Element wegsallen. Soll der Verlag mit angebracht werden, dann ist auch ein Weg zu finden, doch darf die Einheit nicht dadurch gestört werden, daß man gewissermaßen gewaltsam oder nachträglich die Verlagsangabe einfügen läßt. Bei einer kleinen Anzahl (39 Prozent) fehlt die Verlags angabe. Es handelt sich dabei durchaus nicht immer um Schutz umschläge, bei denen sie nicht hätte angebracht werden können. Aus der ganz ungleichmäßigen Auffassung auch bei 10 und mehr verschiedenen Schutzumschlägen einer einzelnen Firma spricht eine gewisse Unsicherheit. Man sollte möglichst einheitlich ver fahren, schon um das äußere Gesicht der Firma zu betonen. Eine gewisse Popularität, wenn man es so nennen darf, setzt voraus, daß ohne weitere Verlagsangabe das Signet auf dem Umschlag verwendet wird, also die Wertmarke, an der man die Produktion einer Firma erkennen soll. Besonders günstig kann dieses Zeichen wirken, wenn es als ornamentaler Schmuck verarbeitet wird. Es gibt Schutzumschläge, die außer Autor und Titel nur das Signet tragen und eine vorzüglich gelungene, sehr einprägsame Einheit darstellen. Dann wiederum tritt das Zei chen gewissermaßen als Stempel auf, nicht stark betont, aber doch durch sein Vorhandensein eine bestimmte Richtung weisend. Voraussetzung einer solchen isolierten Verwendung des Signets ist naturgemäß, daß das Signet selbst einer kritischen Betrach tung standhält. In solchen Fällen muß das Zeichen von sich aus wirken, repräsentieren und daher alles aufweisen, was zu einer so exponierten Aufgabe gehört. Ein vor 30 oder noch mehr Jah ren entworfenes Verlagszcichen, das sich im Laufe der Jahre unwandelbar erhalten hat, gleichviel ob sein Stil noch vertreten werden kann, oder durch die Art seiner Produktion vom Ver lage selbst vertreten wird, kann nicht ohne Widerspruch mit einer modernen Schrift zusammenkomponiert werden, ebensowenig kann es auf einem Buche ganz modernen Inhalts verwendet werden. Diese Bemerkungen erscheinen im Hinblick auf manche Ver irrung in dieser Richtung nicht überflüssig, wie denn überhaupt manche Selbstverständlichkeit gar nicht als selbstverständlich in der Praxis beobachtet wird, sei es infolge einer gewissen Unklar heit oder Sorglosigkeit, sei es daher, daß man sich manchmal zu leicht mit den Forderungen einer Aufgabe auseinandersetzt. In diesem Zusammenhang mag darauf hingewiesen sein, daß es bestimmt unbegründet, ja überflüssig ist, wenn auf einem Schutzumschlag das Signet einer Druckerei Platz findet, selbst wenn es ein künstlerisch hochwertiges Signet ist. Dazu bleibt beispiels weise der Rücken beziehentlich die Rückseite eines Schutzumschlages zu exponiert, als daß man hier die Placierung des Signets einer herstellenden Firma motivieren könnte. Der Schutzumschlag ge hört zum Buch und damit auch zu dessen Verleger, jede andere Ankündigung muß ausscheiden. 5. Schriftarten. Es ist nicht gleichgültig, welche Schriften für den Schutz umschlag verwendet werden. Legt man besonderen Wert auf Fernwirkung, so ist eine kräftige und leicht lesbare Schrift zu wählen. Hier ist oft zu beobachten, daß gerade dann, wenn Künstler eine Schrift für den Schutzumschlag zeichnen, diese bei den Erfordernisse nicht genug beachtet werden. Der Künstler ist zu sehr geneigt, seinen Intentionen zu folgen^ die Schrift zu entwickeln, statt klare und feste Buchstaben nach bewährten Vor bildern zu zeichnen. Gerade bei den auf weitere Sicht berechneten Schutzumschlägen ist die vorhandene Satzschrift meist ausreichend. Bei 45?L Schutzumschlägen wird Antiqua, bei 30^L Fraktur ver wendet, während 25A beide Schriftarten mischen. Belebt wirken vor allem die Schriftumschläge, bei denen Antiqua und Fraktur gemeinsam verwendet werden. Ausgespro chene Entgleisungen, also solche Fälle, wo die verwendeten Schriftcharaktere nicht zueinander Passen, kommen selten vor. Grenzfälle sind vorhanden, wo das Gleichgewicht leidet. Im allgemeinen muß man festhalten, daß die -auf dem Schutz umschlag verwendete Schrift dem Charakter des Buches nicht widersprechen darf, alle weiteren Fragen können ästhetisch, künst lerisch gelöst werden. (Schluß folgt.) DerdeutscheBüchermarktim Zrmlu.Zuli 1928. (Mai 1928 s. Bbl. Nr. 168.) Im Gebiet des deutschen Buchhandels wurden nach dem „Wöchent- lichen Verzeichnis der erschienenen und vorbereiteten Neuigkeiten des deutschen Buchhandels" gezählt in den Monaten Juni und Juli 1928 an Veröffentlichungen: Juni Juli Zunahme (4-) Abnahme (—) Bezeichnung der Veröffentlichungen 2176 1486 — 690 Neuerscheinungen 586 497 — 89 Neuauflagen 2762 1983 — 779 Insgesamt 1047
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