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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1929
- Strukturtyp
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- 1929-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1929
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- Deutsch
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X- 212,12. September 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. — Es ergibt sich aus vorstehenden Zahlen, daß von Ostern 1930 ab mit einem wesentlich stärkeren Andrange zur höheren Schule als in den letzten Jahren zu rechnen ist. Denn die Zahl der Schüler des 4. Grundschuljahres, die für Ostern 1929 in Betracht kam (45 000), steigt Ostern 1930 um mehr als 100 A (auf 99 000). Sie bleibt 1931 in gleicher Höhe und sinkt dann in den folgenden beiden Jahren auf 87 000 und 81000. Von Ostern 1934 ab wird wieder mit einem festeren Durchschnittssatz (75 000) gerechnet werden können. Der Andrang zu den höheren Schulen wird sich nicht für alle Schulen des Landes gleichmäßig ge stalten. Der Landesdurchschnitt der in die Sexta der höheren Schulen übergetretencn Schüler des vierten Grundschuljahres betrug Ostern 1928 l5,6 A dieser Schüler. An den einzelnen höheren Schulen dagegen schwankte der Durchschnitt zwischen etwa 10 und 30 A. Es machen sich also für die Schuljahre 1930, 1931 und 1932 besondere Maßnahmen nötig, um dem erhöhten Andrang Rechnung zu tragen. Die Verhältnisse dürften im Reich im ganzen sehr ähnlich liegen. Dementsprechend gestal tet sich der Markt für das Schulbuch, insbesondere der höheren Schulen. Buch- und Druckgewerbe im Deutschen Museum in München. Von Fr. W. P o l l l n-Aschersleben. Nach der Herbstversammlung in Starnberg wird wohl mancher die Gelegenheit benutzen, dem Deutschen Museum in München einen Besuch abzustatten, Unter den Meisterwerken des Museums befindet sich auch eine große Anzahl solcher, die den Buchhändler ganz be sonders interessieren. In welcher Weise und in welchem Maße Buch, Druck und Papier vertreten sind, soll hier einmal kurz aufgezeigt werden. Die Räume, in denen sie untergebracht sind, liegen im dritten Obergeschoß, ein Hinweis, der bei der Größe des Museums (4V0 Räume) nicht unwichtig ist. Gleich im ersten Raume (Nr. 313) treffen wir auf eine alte Bekannte von der Bugra 1914. Hier ist nämlich die alte Papiermühle, die von 17VÜ—1909 in Haynsburg bei Zeitz im Betriebe war, aufgestellt. Holzhämmer zerstampfen die Hadern in schweren Steintrögen. Der gestampfte Stoff ge langt dann in den Holländer, dann in die Stossblltle und von dort in die Schöpsbiltte, wo dte Handschöpsung des Papieres mit dem Schöpsrahmen stattsindet. Das geschöpfte Papier wird auf der Gautschpresse entwässert und dann aus den Trockenboden gebracht, wo es nach Art der Wäsche getrocknet wird. Bilder von alten Papiermühlen und eine Sammlung von Schöpfrahmen vervoll ständigen das Inventar dieses Raumes. Im zweiten Raume kann man die Geschichte und Herstellung der Beschreib- bzw. Bedruckstofse studieren. Man findet dort Papy rusproben, Pergament und Papier; Bilder und Modelle von alten und neuen Papierfabriken, von Maschinen zur Papierbearbeitung, von Papierprüsungsapparaten usw. sind ausgestellt. Besonders interessant in diesem Saale sind zwei Modelle von Papiermaschi nen, eins Nachbildung der ersten Maschine vom Jahre 1799 und daneben das Modell einer modernen Papiermaschine, das in Be wegung vorgeführt werden kann. Wie überhaupt d'er Besucher im Deutschen Museum viele Modelle und Apparate, soweit sie nicht historischen Charakter haben, selbst in Gang setzen und mit ihnen experimentieren kann, um die Vorgänge besser verstehen zu lernen. Ein abschreckendes »Berühren verbötcnl«, wie es einem so oft in Museen entgegentritt, gibt es hier nicht. Wenden wir uns nun den Räumen der Reproduktionstechnik zu. Raum 318 und 317 sind der Technik des Schreibens und Malens gewidmet. Die Entwicklung der Schrift von den ein fachsten uralten Ritzzelchnungcn an bis zur Buchstabenschrift, ihre Entwicklung !m ägyptischen, babylonischen, indischen, chinesischen und abendländischen Kulturkreise wird in Wort, Bild und Original vor- gefllhrt. Auch von der Entwicklung der Schreibwerkzeuge, vom eis zeitlichen Feuersteinsplittcr bis zur modernsten Schreibmaschine, wo bei besonders die Geschichte des Bleistiftes und der Stahlfeder be rücksichtigt sind, bekommt man ein klares Bild. Die kleine daneben befindliche mittelalterliche Schreibstube zeigt die Figur eines schrei benden Mönches, der mit allem Handwerkszeug des mittelalter lichen Schreibers (Rohr- und Vogelsedern, Tintensässern und Hilss- werkzeugen) versehen ist. Der nächste Raum ist die Gutenbergstube. Hier bildet öle jetzt aufgestellte hölzerne Original-Handpresse aus dem Jahre 1811 nur ein Provisorium und wird später ersetzt werden durch die Nach- 992 bildung einer Buchdruckpresse aus dem IS. Jahrhundert. Die jetzig« hat übrigens noch bis 1847 Dienste geleistet; aus ihr wurde der »Schwarzwälder Bote« gedruckt. Man kann sich heute im Zeit alter der Rotationsmaschine überhaupt nicht mehr vorstellen, daß aus so mühsame und umständliche Art eine Zeitung hcrzustellen ist. — Eine alte Gießereiwerkstätte für Lettern-Handguß mit Schmelz ofen, Handgießlnstrumenten und anderen Werkzeugen vervollständigt die Gutenbergstube. Der folgende Raum ist der Schriftgießerei gewidmet. Eine große Tasel unterrichtet über Vorläufer und Entwicklung des Schrist- gusses: Antiker Stempeldruck, Zeugdruck, Holztaseldruck, Metall- schnittbruck, Prägedruck von Einzellettern. Eine andere Tasel zeigt die verschiedenen Wege, aus denen Gutenberg zu seiner Erfindung gelangt sein könnte, und eine dritte Tasel gibt über die verschiedenen Verfahren der Letternfabrikation Auskunft. Raum 329 und 3S1 enthalten die Entwicklung der Stereotypie, der Hand- und Maschinensetzerei und der Buchdruckpresse. Hier interessiert besonders die Nachbildung der ersten Schnellpresse von Friedrich König aus dem Jahre 1811. Eine moderne Rotations- maschine daneben bildet einen wirksamen Gegensatz. Eine interessante Abteilung ist auch die der Setzmaschine. Wir sehen eine alte Linotype aus der ersten Zeit ihrer Einführung in Deutschland, die die Mergenthaler Setzmaschinenfabrik G. m. b. H. dem Museum zur Verfügung gestellt hat. In höchst lehrreichen Bilderfolgen ist an den Wänden die Entwicklung der Linotype dar gestellt. Von besonderem Interesse sind di- zwei alten Setz maschinen von Kastenbein und Thorne, fernerhin auch die erste Ver suchsmaschine MergenthalerS von 1889 und seine erste gebrauchs fähige Setzmaschine von 1882. Der dem Maschinensaal folgende Raum enthält eine Sammlung typischer Druckproben. Gutenberg ist vertreten durch Original blätter der 4Szeiligen Bibel und durch ein Blatt des Catholikon. Dann gibt es Serien von Druckproben aus allen Jahrhunderten, auch von ausländischen Schriftarten, ferner moderne Handpressen- Musterdrucke der Reichsdruckerei, der Bremer Presse usw. Wenn auch andere Museen, z. B. das Leipziger Museum für Buch und Schrift, das Kranksurter und Berner Gutenberg-Museum, das Ger manische Museum in Nürnberg und viele Kunstgewerbemuseen reichere Schätze anszuweisen haben, so ist dennoch auch diese Abteilung des Deutschen Museums recht beachtenswert. Drei Räume sind den Techniken der Bildvervielfältigung mittels Druckformen Vorbehalten. Der erste Raum dem Hochdruck: Holz schnitte vom 18. Jahrhundert bis zum modernsten Kllnstlcrholzschnitt, Linoleumschnitt, Metallhochätzung, Klischees und Raster von Schmädel und Meisenbach aus dem Anfang der 8ver Jahre. Der zweite Raum ist dem Tiefdruck gewidmet. Die verschiedenen Verfahren des Kupfer- und Stahlstiches und der Radierung sind durch Entstehungsstusen der Platten und Drucke und durch eine Sammlung von Werkzeugen ver anschaulicht. Auch der photographische Tlesiüuck und der moderne Rotationsdruck werden in ähnlicher Weise durch Herstellungsserien, Platten und Drucke porgesllhrt. Der letzte Raum enthält den Flach druck. Seneselders Original-Stangenpresse, eine Handpresse mit eigenhändig beschriebenem Stein sowie einige von ihm selbst ver wendete Werkzeuge und etliche Bilder erinnern an den großen Er finder. Die mannigfaltigen Verfahren der Lithographie werde» in ihren Entstehungsstufen so dargestellt, daß auch der Laie ein klares Bild davon bekommt. Auch neuere Flachdruckmaschinen sind hier noch ausgestellt, z, B. eine neuere Steindruckhandpresse, eine moderne Osfsetpresse u. a. Den Schluß dieser Abteilung bildet die Darstellung des Lichtdruckes und des Dreifarbenlichtdruckes. Damit sei es genug. Mutz schon die unerhörte Reichhaltigkeit der technischen Sammlungen Staune» erregen, so geht einem doch die ganze Größe erst aus, wenn man sicht, w i e die Bekanntschaft mit all diesen Dingen »ermittelt wird. Hier kann sich auch der Laie in un mittelbarer Anschauung Klarheit über die Entstehung der technischen Wunder, die uns auf Schritt und Tritt begegnen, verschaffen. Und der Fachmann wird wertvolle Anregungen mit nach Hause nehmen. Das Deutsche Museum bedeutet eine Quelle historischer Erkenntnis für den Gelehrten, eine Fundstätte fruchtbarer Ideen für den Tech niker, Vorbild und Ansporn für das ganze Volk. ^llrossbuck kür cken kerliner kuckkanckel. ss. ckg. Srsx. vom Vorstand dor Korporation der Lorlinor Luebdandler 1929. Ldgosedlosson am 15. lull 1929. Koriin: Korporation clor Lorlinor Lurddandler. IV, 299 8. u. Lnesigon. 1>vd. bür dio Ickitplioclor ckor »Lostollanstait kür den Lorlinor Lueb- bancloi« lUir. 5.—, kür kiicbtmit^liodor dlü. 6.—. Zu gewohnter Zeit wandert wieder ein neuer Jahrgang des Adreßbuchs sllr den Berliner Buchhandel in zahlreiche Sortiments und Verlagsbuchhandlungen, Druckereien und Buchbindereien, wie
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