Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-01-16
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19300116
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193001164
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19300116
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
- Monat1930-01
- Tag1930-01-16
- Monat1930-01
- Jahr1930
-
339
-
340
-
57
-
58
-
59
-
60
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
stellnng in Posen betrugen 41016 Zloty. Rechnet man die Aus gaben für den Transport der Ausstellungsgegenstände, für die Be aufsichtigung der Abteilung, fiir Flugschriften u. a. m. hinzu, so be tragen die Gesamtkostcn, die dem Buchhandel durch die Ausstellung erwachsen find, gegen 60 000 Zloty. Dem ans seinem Landgut Zagvrzyce bei Krakau verstorbenen Buchhändler und früheren Mitglied des Börsenvereins Andreas Turku! widmet der Lemberger Vcrlagsbnchhändler Bernard Pokoniecki im »Przeglad Ksitzgarski« einen ausführlichen Nachruf. Turku! (gcb. 1856) siedelte 1880 nach Warschau über, wo er in die Firma E. Wende eintrat. 1898 erwarb er mit Thaddäus HiL zu sammen diese Firma, die sich seitdem E. Wende L Co. nannte. Die kleinpolnischen Verleger haben Turku! viel zu verdanken, der für den Absatz ihrer Werke in Russisch-Polen eifrig und mit großem Erfolg tätig war. Cr stand in guten Beziehungen zur russische« Zensur und eroberte den Warschauer Markt für die Lemberger Ver leger. Das vom Verstorbenen geleitete Sortiment in Warschau pflegte besonders die ausländische Literatur und führte vor allem auch deutsche Bücher. 1911 verkaufte er sein Geschäft und zog sich auf sein Landgut zurück. Berlin. I)r. W. Christian!. Eine Büchervcrstcigerung in Lemberg. — Ans Lemberg wird uns geschrieben: Die letzte Bücherauktion hat in Lemberg noch vor dem Kriege stattgcsnnden. Ähnliche Veranstaltungen, die in Warschau und Krakau in letzter Zeit durchgeführt wurden, sind meistens fehl geschlagen und wir befürchteten deshalb, weitere Auktionen kaum veranstalten zu können. — Die Bibliothek des vr. Garfein-Garski war zwar eine ziemlich durchschnittliche, ihre Versteigerung sollte uns aber zeigen, ob wir in der Zukunft hier in 'Lemberg ähnliche Veranstaltungen mit Aussicht auf Erfolg wagen sollen. Der Er folg hat unsere größten Erwartungen übertroffcn. Die Beteiligung war außergewöhnlich stark. Allgemein bemerkt wurden die be kannten Bibliophilen Graf Koziebrodzki, Graf Tarnowski, der Pri- vatgelchrte Joseph Kohn und der Antiquar Ing. Trileja, ferner sind erschienen einige Univcrsitäts- und Gymnasialprofessoren, viele Advokaten und Studenten. Auch das Ausland, insbesondere Buch händler, haben durch Aufträge regen Anteil an der Auktion ge nommen. Unserem Vertreter, der die ausländischen Aufträge be arbeitet hat, war es natürlich schwer, mit den oft allzu niedrigen Limiten Privatkäufern gegenüber erfolgreich zu konkurrieren. Nichts destoweniger ist es ihm gelungen, verhältnismäßig viel Bücher günstig einzukaufen. M. H. Rubi u. Aus Rumänien. Der Beamtcnhandel, der in Deutschland in neuester Zeit energisch und wohl auch mit Erfolg bekämpft wird, spielt in Rumänien eine große Nolle. Als die neue rumänische Negierung Maniu vor etwa einem Jahre ans Ruder kam, bestand eine der ersten Verordnungen des neuen Innenministers Vaida darin, den Handel mit Broschüren und anderen Gegenständen durch amtliche Personen zu verbieten. Unter der liberalen Negierung Bratiann wurde jeder Kaufmann, sehr häufig auch Privatleute, immer wieder und wieder zum Kaufe von Büchern und Broschüren, gefüllt mit national-rumänischen Phrasen, oder zur Erwerbung von Gemälden, Photographien usw. genötigt. Dieser Hausierhandel des Staates zu Gunsten der Kasse einer Partei in Rumänien führte nach und nach selbst in den Rumänien nenangeschlossenen Gebieten Sieben bürgen, Bessarabien, Banat und Bukowina, die erst allmählich jene Sicherheit annehmen, mit der die Bevölkerung des alten Rumänien zudringliche Beamte ans dem Hanse zu schaffen weiß, zu einem entschiedenen Widerstand. Die Verordnung des Innenministers Vaida wurde wie so vieles bei Antritt der Negierung Maniu aufs freudigste begrüßt. Aber bis zu ihrer Ausführung ist noch ein weiter Weg; im Lande wird weiter emsig mit diesen Produkten gehandelt. Von der französischen Universitäts-Mission ist die Errichtung eines bibliographischen Auskunftsbüros und Okkiee cku livre kran^uis in Klauscnburg ge-plaut. Aus Spanien. — Wie seit einigen Jahren wurde in Spanien am 7. Oktober, dem Geburtstage Cervantes', das Fest des Buches gefeiert. Im romantischen Spanien spricht man nicht vom Tage des Buches, sondern von einem Fest. Nun hat man daraus, wie in anderen Ländern, eine Woche gemacht, obgleich sich die allermeisten Festhandlnngen nach wie vor auf den 7. Oktober zusammendrängten. Dies Fest wurde ja von den beiden Bücherkanunern, der in Madrid und der in Barcelona zusammen, eingerichtet. Diesmal hatten beide zusammen einen Preis von 1000 Peseten gestiftet für den besten Aufsatz iiber den Tag. Dieser preisgekrönte Anssatz hieß: »Unr» I^etanla x "u-u 0Ic>s8Q«. Am 7. Oktober hielt in Madrid der Uni versitätslehrer und Professor der Buchhandelskunde Ovejcro den Fcstvortrag über den immer wieder behandelten Gegenstand: »Das spanische Buch in Amerika«. Madrid hatte auch noch von sich aus einige Preise für die besten Aufsätze über buchhändlerischc, künst lerische, buchbinderische nsw. Gegenstände gestiftet. An allen anderen Hochschulen, in Museen, in geistlichen Anstalten usw. wurden eben falls Vorträge gehalten und in den Schulen aus den Tag hin gewiesen. Cervantes, der Held des Tages, wurde von der Universi tät besonders gefeiert. Eine große Anzahl Schüler mit dem Rektor und einigen Professoren machten einen Ausflug in die kleine, einige 30 kw nordöstlich Madrids gelegene Stadt Alcalä de Henares. Hier stand die Wiege des Cervantes und der Madrider Universität, die hier mehrere Jahrhunderte blühte, bis sie nach Madrid verlegt wurde. In der Bibliothek wurde die berühmte Complutcnser (Com- plutum, der alte Name für Alcalä) Polyglotte gezeigt, an der man von 1502 bis 1517 gearbeitet hat. Diese Bibel ist in 600 Stücken in Complutum auf Kosten des Kardinals Limenes gedruckt worden und gilt als das schönste Erzeugnis der spanischen Druckkunst. Die Schüler der neugegründeten Buchhandelsschnle beteiligten sich stark an der Bnchwerbung. Der spanische Rundfunk brachte während der Woche 6 verschiedene Vorträge iiber Bücher, während in den Haupt- theatern täglich im Zwischenakt von der Bühne aus über Bücher gesprochen wurde. Sch. Das spanische Buch in Südamerika. — Die Verbreitung des spanischen, in Spanien gedruckten Buches entspricht nicht dem inne ren und äußeren Werte, den es zu bieten hat. Die spanische Buch- prodnktion und besonders die Bnchausfnhr nach Ubersee haben einen fühlbaren Rückschlag erfahren. Nicht, als ob die spanische Sprache an Verbreitung verloren hätte: das in Spanien gedruckte spanische Buch leidet unter der Konkurrenz, die der Bnchverlag anderer, be sonders lateinischer Länder Europas dem spanischen Bnchverlag macht. Frankreich und Italien, aber auch Deutschland und die Tschecho slowakei drucken spanische Bücher und verkaufen sie an Südamerika. Und zwar drucken diese nicht nur Bücher für den Tagesbedarf, Lehrbücher usw., sondern auch Luxusdrucke in Luxuseinbänden. Warum eifert ihnen Spanien aus diesem Gebiete nicht nach? Einer der Gründe besteht sicherlich darin, daß Handarbeit in Spanien sehr teuer ist. Es handelt sich um ein Erbe des Krieges, das noch nicht liquidiert werden konnte. Der Druck ist teurer, Buchbinder, Vergolder, Buchhandlungsgehilfen bekommen höhere Löhne, die Be sitzer der Zeitungskioske beanspruchen einen höheren Anteil am Preis der Zeitung, der auch gestiegen ist, usw. Spanisch-Amerika gibt jährlich 60 Millionen Mark für spanische Bücher aus; aber nur drei Millionen davon gehen nach Spanien. Man will in Spanien große Anstrengungen machen, nm diese Lage der Dinge zu ändern. (Deutsche La Plata-Zeitung vom 1. Dezember 1929.) Aus den Vereinigten Staaten. — Der Präsident des großen Verlages von Macmillan sprach sich einem Pressevertreter gegen über darüber aus, ob der New Aorker Börsenkrach einen Einfluß ans das Buchgcschäft gehabt hätte. Ter Ansgefragte sagte, daß der Börsenkrach den Handel betroffen hätte, das Buchwesen gehöre aber zur Industrie und sei daher nicht getroffen worden. Dann sagte er noch, daß das Bestseller-Wesen dem ganzen Buchgeschäft schädlich zu werden beginne. Die Verleger sind zu sehr von dem Bestseller- Gedanken beherrscht und haben andere Ausgaben vernachlässigt. Der Sortimenter werde dadurch geschädigt, er verkauft seinen Kun den meist zunächst diese Bücher, vielen gefiele aber der Inhalt nicht, und sie bleiben weg. Theater und Lichtspielhäuser hält der befragte Verleger für keine dauernde Schädigungen, sie gäben einem Bücher- lcser doch keine Befriedigung, und diese kämen zum Buch zurück. Ob billigere Bücher kämen? Darauf sagte er: »Gute Bücher zu gewöhn lichen Preisen sind immer billig.« Über den Versuch des Paper Book Club, den Amerikanern das billigere broschierte Buch schmackhaft zu machen, berichteten wir schon, auch daß schließlich der Versuch mißglückte, weil der Preis unterschied zu klein geworden ist. Aber eine unerwartete Hilfe erhielt jetzt dieser Klub aus China, dort erwarben 500 Leute die Mitgliedschaft. Man hätte ans billigere Bücher gewartet, weil ge rade in China das Geld so entwertet sei, daß die amerikanischen Buchpreise zu hoch geworden wären. — Eine Bücherei in der Stadt Buffalo kaufte von einem Reisenden eine ganz neue Bücherreihe deutscher Klassiker. Der Verkäufer versicherte, daß eine ganze An zahl von Herausgebern jahrelang daran gearbeitet hätte. Als die Bücher ankamen, stellte es sich heraus, daß die Ausgabe alt war, aus dem Jahre 1913 stammte, und sogar schon von damals her in der genannten Bücherei vorhanden war. Im Library Journal Nr. 19 warnt die Bücherei vor dieser Ausgabe, für die eine Ver lagsgesellschaft in Albany verantwortlich ist. Der Verlag Harcourt, Brace L Co. in New Jork hat ein Preisausschreiben: »l'eu ^utkors Cout68t« erlassen. Es wurden in vielen Anzeigen 10 Leute abgebildet, Verfasser des Verlages, diese
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht