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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1927
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- 1927-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1927
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Nr. 1 (N. 1). Anzeigenpreise im tnnsnlvtt: viergeipaltene -pstitzeuen. 27" 0.25»/, S. 70.-k S. SS^ , .. ^ . glisdsrpreis: Dis Seils 0.50.«. >/, 6.140.-^2 S. 7S.—.« Mltgi. u. Nichtmitgl. ^ 6. 40.— ^. - »lusli-iv^lsn Mitglieder: 1. 6. :: durchgehend) 2S.- 7» Ssnll- »ov». l.vip-ig - pöslsok.-Iklo.-)34KS-^vi-nspi-.- Ssmmol-N»-. 7V8SI» - I »uvnoons« TMWWSMfi^MWKMiliWLWtzßWlWüLW^ 7Deidsrseit.Lrs.-Trt: Leipzig. SsmmoI-12^. 7V8SS- r«I. K6^.: Suokdönss Leipzig, Montag den 3. Januar 1927. 94. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Zum Jahreswechsel. Von Prof. Di. G. Menz. Einer späteren Geschichtsschreibung wird es vermutlich leichter fallen, die Bedeutung des eben abgelaufenen Jahres für die all gemeine Entwicklung des deutschen Buchhandels festzustellen und die Etappe klar zu kennzeichnen, die mit ihm auf der'Bahn vor wärts und aufwärts aus dem uns von Krieg und Inflation hinter- lassenen Chaos heraus erreicht werden konnte. Wir selbst stehen den Dingen noch zu nahe. Auch das auf lange Sicht betrachtet Nebensächliche berührt uns noch zu unmittelbar und zu stark, sodatz uns dadurch der Blick für das wirklich Wesentliche und Bleibende nur zu leicht getrübt wird. Da überdies dieses unmittelbare Er leben und Betroffensein naturgemäß nicht für jedermann gleich sein kann, müssen ganz selbstverständlich die Urteile auseinander gehen. Selbst wer größte Objektivität anstrebt, bleibt doch un vermeidlich subjektiv. Wie im Vorjahre sei deshalb auch hier wieder ausdrücklich betont, daß der nachstehend unternommene Versuch, in einem kurzen Rückblick das Ergebnis des Jahres 1926 zusammenzufassen und zu kennzeichnen, wo wir zu stehen scheinen, selbstverständlich nur die unmaßgebliche Ansicht des Chronisten darstellen kann. Soweit das Vereinsleben in Betracht kommt, ist zweifelsohne zum mindesten äußerlich eine weitere Beruhigung festzustellen. Die Kantateversammlungen verliefen ohne Schwierigkeiten. Dasselbe gilt für die in der Hauptsache ja auf Repräsentation abgestellt gewesenen Wiener Herbsttage. Gegen die Jnflationsjahre hatte schon 1925 ein wesentlich ruhigeres Gesicht gezeigt. In dieser Richtung schreitet die Entwicklung immer weiter fort. Konnte es früher zeitweise so scheinen, als ob sich die Reorganisation des Börsenvereins zu einem großen Machtkampf verschärfen müßte, so zeigt sich nun mehr und mehr allerseits ein erfreulicher Wille zur Verständigung und vor allem eine die besten Aussichten eröffnende leidenschaftslose Sachlichkeit. Nur bei dieser Art des Vorgehens dürfte auch zumal angesichts aller Schwierigkeiten der Gesamt lage überhaupt eine Dauer versprechende, befriedigende Lösung erreichbar sein. Dem Willen zum ruhigen Abwarten entspricht es wohl, daß bisher auch in den Spalten des Börsenblatts nur verhältnismäßig wenig von einer neuen »Reformbewegung«, um es so zu nennen, zu spüren war. Die ganze Arbeit ist in den zuständigen Ausschuß verlegt, wo die Früchte in Ruhe reifen können. Es handelt sich dabei in erster Linie um die Klärung der Frage, ob der sogenannten fachlichen Gliederung des Buchhandels im Aufbau des ganzen Vereinsorganismus deutlicher Ausdruck gegeben und Rechnung getragen werden muß und kann. Man spricht davon meist so, als ob für die Konstruktion der Spitzen vertretung des deutschen Buchhandels nunmehr das Territorial prinzip durch das Fachprinzip ersetzt und abgelöst werden solle. Das ist richtig und doch wieder auch nicht richtig. Prüft man die Börsenvereinssatzungen nicht nur in ihrer derzeit gültigen, son dern auch in den letztvorhergehenden Fassungen genau, so wird man kaum viel finden, was den Börsenverein wirklich im Sinne einer Dachorganisation aus territorialen Unter- und Teilorgani sationen des Buchhandels aufgebaut erscheinen ließe. Das bloße Vorhandensein von Kreis- und Ortsvereinen mit sogenannter Organeigenschaft und ihre Einordnung in den seiner erhaltenen Urstruktur nach viel älteren Börsenverein genügt dafür nicht ohne weiteres. Von Bedeutung ist allein die Verkuppelung der Er werbung der Mitgliedschaft im Börsenverein mit der in einem Kreis- oder Ortsverein. Der springende Punkt in der Reorgani sation jetzt ist daher auch einzig und allein die Ersetzung der Territorialorganisation an dieser Stelle durch eine Fachorgani sation. Im Grunde entspricht diese Forderung lediglich der Fort entwicklung, die der deutsche Buchhandel in den letzten 50 Jahren erfahren hat. Die Träger der Reformbewegung der 80er Jahre fühlten sich in erster Linie noch ganz als Buchhändler schlechthin, nicht schon scharf gesondert spezifisch als Verleger, Sortimenter usw. Wie hätte anders ein reiner Verleger, Adolf Kröner, in dem Kampf um die Bändigung der wilden Konkurrenz im Verkehr mit dem Publikum, der doch nach heutiger Auffassung ausge sprochene Sortimenterinteressen betras, der Wortführer werden und die erlösende Formel finden können! Dieses Gesamtstandes bewußtsein des Buchhändlers schlechthin ist auch heute noch nicht völlig verschwunden, wenn schon es vielleicht nicht mehr bei allen gleich stark ausgeprägt ist. Unverkennbar ist aber eben ganz natür lich aus der im Laufe der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer schärfer durchgeführten Arbeitsteilung zugleich ein immer deutlicheres und ausgesprocheneres Verlegerbewußtsein einerseits und Sortimenterbewußtsein andrerseits erwachsen. Fühlte sich in einer Zeit, die ohnehin nach eben erst erlangter Reichseinheit noch viel stärker im Landschaftlichen verwurzelt war, der Buchhändler also zunächst mehr als mittel- oder süddeutsches Börsenvereins mitglied bei flüssiger Grenze zwischen Verlag und Sortiment, so heute eben in erster Linie als Verlegermitglied hier und als Sorti mentermitglied dort bei unter dem Einfluß der Freizügigkeit und des Verkehrs mehr und mehr verschwimmenden Landschaftsuntcr- schieden. An dieser Tatsache kommt man nicht mehr vorbei. Der fachlich orientierte Zusammenschluß war im übrigen auch dem früheren Buchhandel schon keineswegs fremd. Die Frage spielte ja zum Beispiel schon bald nach der Gründung des Börsenvereins bei der Entscheidung über die Aufnahmefähigkeit der Musikalien händler eine Rolle. Die Gründung der Verlegervereine später erfolgte ganz eindeutig im Zeichen fachlicher Orientierung, an fänglich freilich noch mit partikularistisch landschaftlicher Betonung. Seitdem sind andere fachliche Zusammenschlüsse in großer Zahl erfolgt. Der Buchhandel weist heute also in der Tat eine reiche fachliche Gliederung auf. Solange der Verlegerverein Organ- eigenschast im Börsenverein besaß, konnte bei diesem übrigens gar nicht von einer reinen Herrschaft des Territorialprinzips im Auf bau die Rede sein. Was aber aus dem Gebiet der fachlichen Or ganisation vor allem lange Zeit fehlte, das war ein entsprechen der Zusammenschluß des Sortiments. Er wurde nach manchen Anläufen vorher schließlich wirksam in der Gilde. Diese stand aber außerhalb des Börsenvereins, dem infolgedessen gerade für die zahlenmäßig stärkste Sparte bis heute eine sachlich orientierte Bildung mangelte. Das erst — in Verbindung nachher mit der Abkehr des Verlegervereins, der sich dieselbe Stellung wie die
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