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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1932-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1932
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- Deutsch
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250, 25. Oktober 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschu vuchchaudel. und 1. November wird ein Skonto von 2 Prozent gewährt. Die Bedingtlieferungen des ganzen Jahres werden am 8. März ver rechnet und wenn ein Buchhändler seinen Verpflichtungen zu diesem Zeitpunkt nicht nachtommt (einerlei, ob es sich um Bedingt- oder Festkäu'se handelt), kann der Verleger seine unbe zahlte Forderung einem besonderen Beitreibungskomitee über weisen (avregningsutvalget). Wenn dieses Komitee nach einem zu vereinbarenden Zah lungsaufschub kein befriedigendes Resultat erzielt, kann es dem säumigen Sortimenter den Rechnungsverkehr mit allen Ver legern sperren und es werden ihm solange keine Bücher mehr geliefert, bis er seine Verbindlichkeiten gedeckt hat. Die Buchhändler dürfen in keiner Form Rabatte an Kun den gewähren. Eine Ausnahme bilden öffentliche Bibliotheken, die 816 und Schulen, die 10 Prozent Rabatt erhalten. Außerdem wurde eine geniale Methode ausgearbeitet, um das Problem der Belieferung von öffentlichen Bibliotheken in einer Weise zu lösen, die (Wunder über Wunder!) alle vier be teiligten Parteien in gleicher Weise zu befriedigen scheint. Die vierte Partei ist die »Folkeboksamlingcnes ckspedisjon« (weiter hin hier nur F. e. genannt) — eine staatlich unterstützte Ein richtung, welche ursprünglich von einem weitblickenden Buch binder, Spezialist sür Bibliotheksbinderei, gegründet wurde. Viele der kleineren Volks- und Schulbibliotheken in Norwegen können es sich nicht leisten, voll ausgebildete und vollbeschäftigte Bibliothekare anzustellcn. Für diese Bibliotheken ist es deshalb eine große Annehmlichkeit, von einem Teil ihrer technischen Arbeit entbunden zu werden. Hier tritt die F. e. in Erscheinung. Sie liefert die gebundenen, nach dem Dewcyschcn Dezimalsystem klassifizierten Bücher mit der entsprechenden Numerierung und Beschriftung, ferner die notwendigen Karten für die Jndex- lartoi, so daß der Empfänger nichts weiter zu tun hat, als Bücher und Karten entsprechend cinzuordnen. Neu ist an dem System folgendes: Der Verleger setzt eine bestimmte Zeit nach der ersten Veröffentlichung (gewöhnlich 3—4 Monate) einen besonderen Ladenpreis für Volks- und Schulbibliokhekcn fest, der 10—20 Prozent unter dem normalen Ladenpreis liegt. Die Höhe der Reduktion wird vom Verleger bestimmt und der für die F. e. ermäßigte Preis gilt entweder für rohe Bogen oder broschierte Exemplare. Auf diesen herabgesetzten Preis erhält der Buchhändler einen Rabatt von 25 Prozent. Die F. c. berechnet den Bibliotheken etwa 2 Kronen (ungefähr 1.50 RM) je Exemplar sür das verstärkte Binden, die besondere Beschriftung usw. und trägt außerdem die gesamten Berwal- tungsunkosten. Bon dem Buchhändler erhält sie einen Zuschuß von 5 Prozent, den er von seinem Vermittlcrrabatt von 25 Pro zent zahlt. Ein gewisser Prozentsatz dieses Geldes wird dem Staatsdepartement sür Bibliothekswesen (Kultusministerium) überwiesen. Für den Verleger ist diese Vereinbarung, trotz der herab gesetzten Preise, gewinnbringend, weil er aus diese Weise I. einen geringeren Rabatt gewährt, 2. fast den ganzen Bedarf der Volks und Schulbibliotheken auf einmal liefert, und zwar gewöhnlich in rohen Bogen an eine Adresse. Die Exemplare werden meist direkt von der Herstellungs abteilung des Verlegers (oder von seinem Drucker) an die F. e. und von der F. e. direkt an die Bibliotheken geliefert, so daß weder die Verleger noch die Buchhändler direkt etwas mit den Büchern zu tun haben. Der Buchhändler ist zufrieden, weil er für 20 Prozent netto so erstaunlich wenig zu tun hat. Die Ausfüllung bestimm ter gedruckter Formulare und die Weiterlcitung der bei ihm ein gehenden Bestellungen sind die einzigen von ihm zu leistenden Arbeiten. Das Ganze ist, wie es wohl auch von den Verlegern und Bibliotheken beabsichtigt war, eine eindeutige Unterstützung und Ermutigung des örtlichen Buchhandels. Die kleineren BibliothÄen finden das ganze System ausge zeichnet, aber einige der größeren haben begreiflicherweise kein Interesse daran, drei Monate auf den Ankauf der wichtigeren Neuerscheinungen zu warten. Auch haben sie ihre eigene Methode der Klassifizierung usw. Solche Bibliotheken nutzen den oben 774 erwähnten Rabatt von 8!4 Prozent aus und decken ihren Be darf in der allgemein üblichen Weise beim Buchhändler. Die Vergünstigungen, die die Volks- und Schulbibliotheken genießen, sind vor kurzem auf die Schisfsbibliotheken ausgedehnt worden. Die Folge davon ist, daß heute alle norwegischen Schiffe (nicht nur die Personendampfer) sehr gute Bord bibliotheken aufweisen. Herr Gunnar Stenersen (der Leiter der F. e.), der sich besonders für diese Aufgabe interessiert, hat ebenso wie Herr Albert Mansbridge (der Leiter einer englischen Organisation für Volksbildung) die Erfahrung gemacht, daß die Seeleute nicht nur nach der besten Literatur verlangen, son dern sie auch zu schätzen wissen. Das Staatsdepartement sür Bibliothekswesen veröffentlicht jedes Jahr einen erstklassigen Katalog solcher neuen Bücher, die sich für Volks- und Schulbibliotheken eignen; auch drucken einige Privatverleger Sonderausgaben ihrer Gesamtkataloge, welche die auf Grund des oben erwähnten Systems erhältlichen, verbil ligten Bücher anführen. Der norwegische Buchhandel hat seine eigene offizielle Wochenzeitschrift »Norsk Bokhaiidlcrtidende«, die von Herrn H. I. Hassner redigiert wird und durch die man mit allen norwegischen Verlegern und Buchhändlern in Kontakt kommen kann. Der Verkauf englischer Bücher ist zum großen Teil in den Händen der Firmen Eammermeycr und I. G. Tanum, deren Läden merkwürdigerweise nebeneinander liegen. Beide sind außerordentlich gut geführt und viele der Provinzbuchhändler decken ihren Bedarf an englischen Büchern bei Eammermeycr. Die Nachfrage nach englischen Büchern ist im Steigen begriffen, während der Verkauf von Büchern aus Ländern mit Goldwäh rung wie Frankreich und Deutschland zurückzugehen scheint. Der Verkauf norwegischer Bücher in Dänemark und däni scher Bücher in Norwegen nimmt ständig ab, da die Verschieden heit der zwei Sprachen zuzunehmen scheint. Die norwegischen Verleger verlangen beim Ankaus der norwegischen übersetzungs rechte nicht auch die dänischen Rechte, was man beim Verkauf von Übersetzungsrechten nicht übersehen sollte. Sie legen aber Wert darauf zu wissen, was mit den dänischen Rechten geschieht. (Schluß folgt.) Die sechste Arbeitswoche des deutschen u. österreichischen Fungbuchhandels von, 14. 21». August in Fulpmes im Ltubaital. Arbeitsbericht von Philipp Harden-Rauch, Freiburg i. B. Fm Stabaital fanden sich 22 junge Menschen zur sechste» deutsch- österreichischen Arbeitswoche zusammen. Südtirol und Mitteldeutsch land, Budapest und F-rcibnrg i. B. umschließen den Raum, aus dem die Teilnehmer kamen, um in lebendiger und ernster Arbeit die Ausein andersetzung mit den Fragen zu suchen, die der Buchhändler als Spannungen im Leben der Gegenwart empfindet. Der Wille zu solcher Arbeit entsprang der Erkenntnis, daß dem Einzelnen die Überwindung der als Folgeerscheinung der Krise bestehenden Hem mungen nur möglich wird, wenn es ihm gelingt, die Dinge von ihrem Ursprung her zu erfassen. Im Berufsleben bedeutet das, neben den Forderungen des Augenblicks die tieferen Zusammenhänge, das, was unter der Oberfläche im Geschehen ist, zu erkennen und seine Pflicht in der Vermittlung des Wesentlichen zu sehen. Die Referenten der Woche, Walter Dirks, Frankfurt a. M., und Professor vr. Herbert Kranz, Halle, führten in eindringlichen und klaren Vorträgen zu den Tiefen der gestellten Probleme und ver mittelten Erkenntnisse und Urteilsvermögen auch in den Fragen des Geschehens unserer Zeit, die außerhalb unseres Aufgabenkreises liegen, uns aber doch berühren, da sie in der Literatur ihren Nieder schlag finden. Walter Dirks entwickelte den Zerfall des Bürgertums in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht an seiner Geschichte vom aus gehenden Mittelalter ab bis in unsere Tage, um dann anfznzeigen, worin die Aufgabe besteht, diesen Zerfall zu überwinden und wohin die neuen Ziele weisen. Er behandelte die Wandlung des Wirtschafts lebens seit der Nationalisierung des Marktes durch die mittelalter lichen Innungen, zeigte die Entwicklung des kapitalistischen Unter nehmens bis zu der in dieser Lebensform sich allmählich vollziehenden Lösung des Individuums von der Gemeinschaft. Darauf baute sich eine Untersuchung der einzelnen Gruppen der Wirtschaftsgesellschaft
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