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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1932
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- 1932-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1932
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sßß LöS, 5. November 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn vuchbaubel. Ium Tag der deutschen Hausmusik. Von I)r. Robert Ries, 2. Vorsitzender der »Arbeitsgemein schaft Deutscher Berufsvcrbände zur Förderung der Musikpflcge« (A.D.B.). Schon lange war es der Wunsch des deutschen M-usikali-en- handels, dem »Tag des Buches«, an dem seine besonderen Belange ja nur in sehr beschränktem Masse berücksichtigt werden können, eine eigene Veranstaltung ähnlicher Art an die Seite zu stellen. Macht und Mittel des Verbandes der Deutschen Musikalienhänd ler waren aber allein nicht ausreichend, um diesen Wunsch ver wirklichen zu können. Erst der Zusammenschluß unserer Organi sation mit allen an der Förderung der Musikpflege interessierten Berufsvcrbändeu (Reichsverband Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer, Musikpädagogische Verbände, Klavierind-ustric und Klavicrhandel, zu denen sich neuerdings noch die Interessen gemeinschaft Deutscher Komponistcnverbände gesellt hat) in der »Arbeitsgemeinschaft Deutscher Berussverbände zur Förderung der Musikpflege« (A.D.B.) hat die breite Basis geschaffen, die not wendig ist, uni eine großzügige Werbung für die Musikpslegc mit Aussicht auf Erfolg cinzuleiten. Der Gedanke, einen »Tag der Musik« lins Leben zu rufen, ist nach reiflichen Erwägungen fallen gelassen worden. Es schien uns oberster Grundsatz sein zu sollen, nicht mit einem Programm an die Öffentlichkeit zu treten, das von vornherein an seiner eigenen Anspruchsflllle scheitern müßte; denn der Idee der Musik im weitesten Sinne Ausdruck zu geben, wäre eine Aufgabe, die außerordentlich langwieriger und umfangreicher Vorbereitungen und erheblicher finanzieller Mittel bedürfte. Wir haben daher geglaubt, uns --- zumindest vorerst — auf ein Teilgebiet der Musik beschränken zu sollen, und zwar aus dasjenige, das deut schem Wesen am nächsten liegt und dessen Wiedergewinnung von ausschlaggebender Bedeutung für die gesamte deutsche Musik kultur sein würde; so sind wir zu dem Entschluß gelangt, die ideelle und organisatorische Stoßkraft der A.D.B. zunächst ins besondere für die deutsche Hausmusik einzusetzcn. Konzentrierung aus einen bestimmten Tag ist in unserer Zeit, die an »Blickfang« und äußere Sinngebung gewöhnt ist, selbst für Fragen, die letzten Endes innere und seelische Werte betreffen, unerläßlich. Was lag daher näher, als den 22. November, den C ä ci I-i e n tag, der zumindest einem Teil unseres Volkes von jeher als der Musik geweiht gilt, für diesen Weckruf an die Volks genossen zur Pflege deutscher Hausmusik zu wählen? In jedes deutsche Haus soll an diesem Tage die Mahnung dringen, sich des Ewigkeitswertes der deutschen Musik wieder bewußt zu werden und zu seinem Teil zu -ihrer Wiederbelebung beizutragen. Mit großer Befriedigung können wir seststellen, daß der Ge danke des »Tages der deutschen Hausmusik« überall volles Verständnis und stärksten Widerhall gesunden hat. In unseren eigenen Reihen war eine allgenieine Bereitschaft, in den örtlichen Arbeitsgemeinschaften mit den übrigen Verbänden die notwendigen Vorarbeiten zu leisten, festzustellen. Als ein äußeres Zeichen hierfür ist der außerordentlich starke Eingang von Bestellungen aus den Prospekt »Pflegt die Haus musik« zu betrachten, der in den Schulen und bei sonstigen Interessenten am 22. November zur Verteilung gelangen soll. Auch die Anregung, den Schaufenstern aller Musikalien handlungen am Tage der Hausmusik durch entsprechende Aus lagen ein einheitliches Bild zu geben, ist allerorten freudig be grüßt worden. Der Verband wird seinerseits sämtlichen Mit- gliedsfirmen ein künstlerisch ausgcstattetes Plakat (in je fünf Exemplaren) unberechnet zur Verfügung stellen, damit die Wer bung überall in deutschen Landen unter einem Zeichen steht. In einzelnen Städten sind Schaufenster-Wettbewerbe geplant, die den Ehrgeiz -der Musikalienhändler wecken sollen. — Noch trennen uns zwei Wochen vom 22. November; wir rufen noch einmal auf, diese Zeit nicht ungenutzt zu lassen, sondern mit Hand anzulegen zum Gelingen des gemeinsamen Werkes. Von den R u n d f u n k g e s c l l s ch a f t e n -ist der Gedanke des »Tages der deutschen Hausmusik« mit größtem Verständnis aufgenommen worden. Dies verdient um so mehr hervorgehobcn zu werden, als kein Zweifel daran bestehen kann, daß dem Ein- 7S4 fluß des Rundfunks der Rückgang der häuslichen Musikpflcge zu einem wesentlichen Teile z-uzuschreibcn-ist. Der Rundfunk beweist aber durch seine positive Einstellung gegenüber -den Bestrebungen zur Wiederbelebung der Hausmusik (nicht nur bei dieser Gelegen heit), daß er sich seiner kulturellen Mission, auch in dieser Rich tung, in vollem Maße bewußt ist. Der Deutschlandsender wird am Vorabend des Cäcilientages, am 2l. November, eine repräsen tative Veranstaltung bringen, an der als ausübende Künstler das Klingler-Quartett (mit Professor Kurt Schubert), Lotte Leonard und Hans Erich Riebensahm, als Redner der Präsident der Aka demie der Künste Prof. vr. Max von Schillings, Arnold Ebel (der Vorsitzende der A.D.B.) und Prof. Vr. Mersmann beteiligt sein werden. Am Nachmittag des gleichen Tages wird der Reichs kunstwart Ilr. Redslob, der den Bestrebungen der A.D.B. in jeder -Beziehung weitgehende Förderung hat zuteil werden lassen, in größerem Zusammenhang über die Hausmusik als deutschen lbul- turfaktor sprechen. Sowohl diese -wie die Abend-Veranstaltung dcr Deutschen Welle wird von mehreren deutschen Sendern (letztere u. a. von Berlin und Köln) übernommen werden. - Am Cäci- licutagc selbst werden alle deutschen Rundfunkgesellschaftcn die Gestaltung ihrer Programme in mehr oder weniger großem Umfange unter das Leitmotiv der Hausmusik stellen; so wird z. B. die Berliner Funkstunde drei Hausmusikkonzerte und außer dem eine Ansprache des Leiters der Konzertabteilung, Hans von Bcnda, — -die »Deutsche Welle« eine Veranstaltung »Der Musik- dilettant an> Mikrophon« (unter Leitung von Prof. vr. Mers mann) bringen. Seitens der Musikabteilungen der- Staatsbibliothe- k e n (n. a. in Berlin, Hamburg und München) werden für den 22. November besondere Ausstellungen vorbereitet, in denen -aus ihren Beständen wertvolle Dokumente deutscher Hausmusik zusammengefaßt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wer den sollen. Durch einen Aufsatz des Reichskunstwarts Or. Reds lob -in der Zeitschrift »Deutscher Städtetag« werden sämtliche deutschen Städte- und Gemeindeverwaltungen nachdrücklich auf die Bedeutung des »Tages der deutschen Haus musik« hingewiesen und uni die Unterstützung aller Veranstaltun gen dieses Tages gebeten. Als sicher darf angenommen werden, daß dank dieses Aufrufs die Abhaltung besonderer Feiern in den städtischen Schulen keinerlei Schwierigkeiten begegnen wird. Bei den K u l t u s m -i n i st e r i en Preußens und der üb rigen Länder ist für den 22. November die Veröffentlichung eines Erlasses angeregt worden, der die Förderung der Haus- musikpslege auch in den Schulen als wichtige Verpflichtung her ausstellt. — Außerdem ist die A.D.B. an die Provinzial- schulkollegien mit der Bitte heraugctreten, die Veranstal tung von Schulfeiern am Cäcilientage anzuordncn bzw. zu ge nehmigen und die Verteilung der Prospekte »Pflegt die Haus musik« in den Schulräumen zu gestatten, wie dies seitens der Berliner Schulbehörden vor den letzten Osterferien in dankens werter Weise geschehen ist. Daß in allen Musikschulen, Konservatorien, Volks musikschulen, musikalischen Gemeinfchaftsgruppen usw. der »Tag der deutschen Hausmusik« in würdiger Weife begangen werden wird, bedarf wohl keiner besonderen Betonung. Auch die Mitarbeit der Presse ist weitgehend gesichert. Den Fach- und Tagesblättern sind rechtzeitig Hinweise auf den »Tag der Hausmusik« zugegangen, die vielfach bereits zum Ab druck gelangt sind. Es besteht wohl kein Zweifel, daß die verant wortungsbewußte Presse auch am 22. November selbst ihre Spal ten Artikeln, die sich mit den speziellen Fragen der Hausmusik beschäftigen, bereitwilligst öffnen -wird. So bringt beispielsweise die »Deutsche Tonkünstlerzeitung« eine Sondernummer heraus, deren Leitartikel aus der Feder von Professor Max von Schillings stammt. Als Beweis, zu welch bedeutsamen Ergebnissen die Werbung für den »Tag der deutschen Hausmusik» schon jetzt mancherorts geführt hat, sei zuletzt das Programm der Veranstaltungen an, Cäcilientage in Trier herausgegriffen: An sämtlichen höheren Schulen werden Feiern unter Mitwirkung teils der Schüler orchester, teils der Mitglieder der dortigen Ortsgruppe des
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