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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1915
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- 1915-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1915
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Redaktioneller Teil. ^ 1, 2. Januar 1915. als uns nach dem Kriege wenn auch nicht neue Aufgaben so doch eine Arbeit erwartet, die durch ihren nationalen Charakter Organisation und Verständigung erfordert. Ge rade der Krieg hat gelehrt, und der engere Zusammen schluß aller deutschen Stämme wird es auch im Frieden bestätigen, wie notwendig es ist. sich in eine größere Gemeinschaft einzuordnen und das Leben des einzelnen wie das jedes Berufs- siandes unter große Gesichtspunkte zu stellen. Die Erkenntnis, daß ein Staat nur dann in der Lage ist, seine Interessen in wirk samer Weise zu wahren, wenn er sich geschlossen gegen alle Feinde, die seinen Besitzstand bedrohen, wendet, wird auch den Buchhandel zu der Überzeugung führen, daß die Eigenbrödelci einem Hand inhandgehen der Berufsgenossen Play machen muß und daß das. was sie gegenwärtig voneinander trennt, nie so stark sein darf wie das. was sie miteinander verbindet. Zeigt doch das Bei spiel Österreichs, daß selbst Unterschiede der Rasse und Sprache hinter die Zugehörigkeit zum Staate zurücktreten, wenn es sich um allen gemeinsame Existenzfragen handelt. Auch in anderer Beziehung werden sich die Erfahrungen der Gegenwart mit Nutzen für die Zukunft verwenden lassen. Die Notwendigkeit, den Betrieb den Zeitverhältnissen anzupassen, zeigt, daß es in unserer Zeit nicht mehr angängig ist, zu warten, bis ihm Bestellungen ins Haus gebracht werden: er wird viel mehr auch in Zukunst auf die Suche nach Abnehmern gehen müs sen. Bisher ist man immer der Meinung gewesen, daß der Krieg ein Feind der Literatur und Wissenschaft sei. Diese Anschauung wird sich angesichts der Tatsache, daß an dem gegenwärtigen Kanrpfe der Völker Wissenschaft und Technik weit mehr Anteil haben, als in früheren Zeiten, kaum aufrecht erhalten lassen. Noch klarer wird der Zusammenhang zwischen Krieg und Literatur durch den geistigen und wirtschaftlichen Kampf, in den selbst die neu tralen Staaten mit hineingezogen worden sind. Dadurch ist die ser Krieg auch zu einem Kampfe mit geistigen Waffen geworden, ganz abgesehen davon, daß zn keiner Zeit mehr von den Rechts grundlagen des Krieges, der geistigen und wirtschaftlichen Über legenheit der Völker gesprochen und geschrieben worden ist. wie in diesem Kriege. Wo immer sich Gelegenheit bot, ist — nament lich mit Bezug auf England — hervorgehoben worden, daß nur ein Volk zur Weltherrschaft bereifen sei, das diesen Anspruch durch seine Leistungen begründen könne. Ist nicht auch die große vaterländische und religiöse Bewegung, die dieser Krieg Hervor gerufe» hat. ein Zeichen dafür, daß er nicht verroht, sondern im Gegenteil alle sittlichen Kräfte des Menschen weckt und dem Le ben neuen, tieferen Inhalt gibt? An dieser Ertüchtigung mitzuarbeiten, muß — gleichviel wie die Würfel in diesem Kriege fallen — die vornehmste Aufgabe des deutschen Buchhandels sein. Denn welcher Helfer im Kampfe gegen Unwissenheit und Vorurteil kann Wohl so weitreichenden Einfluß ausübcn wie das Buch, auch wenn seine Einwirkung meist still und in der Öffentlichkeit unbemerkt erfolgt? Dadurch er wächst dem Buchhandel die Aufgabe, die heilige Flamme vaterlän discher Begeisterung auch nach dem Kriege wachzuhalten, damit jeder, sich des inneren Zusammenhangs mit seinen Volksgenossen bewußt, allez daransctzt, sein Wissen und Können zu bereichern, um dem deutschen Namen Ehre zu machen. Das Kaiserwort, daß es keine Parteien mehr gäbe, sollte auch in unserem Wirkungs kreise die Schranken niederrcißen, die uns bisher von einem großen Teile des deutschen Volkes getrennt haben. Wohl wird das Bestreben, unterschiedlos alle Volksschichten für das Buch zn ge winnen, nicht von heute auf morgen von Erfolg gekrönt sein, aber wie steter Tropfen den Stein höhlt, so wird auch für den Buch- Handel auf die Mühe der Aussaat die Zeit der Ernte folgen, namentlich wenn er sich mehr bestrebt, in das Leben des Volkes einzudringen und sich mit feinen Wünschen bekannt zu machen. Es ist darauf hingewiesen worden, daß wir erst in un seren Tagen ein großes einiges Vaterland gewonnen haben. Wird aber dieser Gewinn zu dauerndem Besitz werden, wenn das Streben nach Bildung und der Wille, sie auch anderen zu vermitteln, nicht ganz allgemein in den Kreis der Lebens interessen treten, den jeder im Frieden um sich zu ziehen Pflegt? 2 Zur Durchführung dieser Aufgabe bedarf es freilich der Ar beit an uns selber, schon weil wir unseren Einfluß in erster Linie geltend machen müssen, das Schädliche zurückzudrängen und das unserer deutschen Kultur Nützliche in den Vordergrund zu rücken. Denn wenn auch nach dem Kriege die Parteien wiederkehren wer den, wiederkehren müssen, damit unser politisches und kulturelles Leben nicht erstarrt oder in Einseitigkeit versinkt, so wollen wir doch die Mahnung des Reichskanzlers beherzigen, daß es in die sen Kämpfen nur noch Deutsche geben darf. Auch der Toten und ihrer Angehörigen in unserem Berufe wollen wir hier ge denken. da uns ihre dem Vaterlande gebrachten Opfer die Pflicht auferlegen, ihnen durch unsere Arbeit gerecht zu werden. Stellt sich der Buchhandel in den Dienst vaterländischer Aus gaben, die nichts mit billigem Hurra-Patriotismus zu tun haben, so ist ihm damit auch seine Stellung gegenüber ausländischen Werken vorgezeichnet. Er wird mehr, als cs bisher der Fall ge wesen ist. darauf bedacht sein nüissen, nicht wertloses und unge eignetes Gut vom Auslande einzuführen, aber nach wie vor sein Interesse allen ausländischen Erscheinungen zuwenden, die als eine Bereicherung unseres Lebens angesehen werden können. Von demselben Standpunkte aus gesehen, wird man auch den jetzt so heftig umstrittenen Fremdwörtern gerecht werden können und ihnen Bürgerrecht m unserer Sprache geben müssen, wenn sie einen Wertzuwachs bedeuten, was überall da der Fall sein wird, wo sie nicht zwanglos und ohne Künstelei durch ein gutes deut sches Wort ersetzt werden können. Da der Krieg nur eine Fortsetzung der bisherigen Politik eines Volkes mit veränderten Mitteln ist, so können wir auch unsere alten Ideale mit in das neue Deutschland hinübernehmcn. Unbekümmert um das, was uns die Zukunft bringt, werden wir auf ihre Verwirklichung um so eher rechnen können, je mehr zielbewußte Arbeit wir ihr opfern, Arbeit, die nicht im Zerstören, sondern im Aufbauen liegt und ihren Anfang bei uns selbst nehmen muß. Zu dieser Arbeit laden wir auch an der Wende des Jahres die Leser ein, dankbar für jede Förderung, die sie uns und damit ihrem Berufe zuteil werden lassen. Denn es wird gerade jetzt, da cs in erster Linie durchzuhalten heißt, unsere wichtigste Aufgabe sein müssen, an der Erweckung aller Kräfte mitzuarbeiten und sic in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen, damit aus Mei nungen und Gegenmeinungen ein einheitlicher Wille mit deutlich erkennbaren Zielen erwächst, der uns den Weg in die Zukunft weist. Unsere Berufsgenosien im Felde. I. Deutsche Armee. Neue Folge I. (Vgl. zuletzt Bbl. t»l4, Nr. Mt.) Name und Vorname: Firma: Dienstgrad ».Truppenteil: Frank, Alfred Friedrich, Alfred Geißler, Carl Helm, Rudolf Kölker, Richard chSchur, Michael'> Stenzel, Alfred v. Wentzky, Frz. Lcop. fZacherle, Reinhold*) Mitin h : Th. Steinmetz- scheHofbh CarlSchoeller in Offenbach lMaln) i. H. Albert Koch L Co. in Stuttgart i. H. G. I. Göschen'sche Vcrlagsh., G. m. b. H. in Berlin i. H. Robert Lutz in Stuttgart i. H. G. I. Göschensiche Verlagsh, G. m. b. H. in Berlin Lehrling i. S Heinrich Fasse in München zuletzt i. H. C. Diller L Sohn, Albert D>edcrich in Pirna Inh.: Ratsbuchhdlg. L. Bamberg, Fr. Lcop. o. Wenhkp in Greifswald i. H. Albert Koch L Co. u. Koch L Oetinger, G. m. b. H. i» Stuttgart Offizier - Stellvertreter im Nes.-JnftNgt. Ar. II«. Kan. im 5. bayr. Res.- Feldart.-Rgt. Landsturmmann im !l. Arm.-Bat. Ers.-Res. i. Gren.-Rat Nr. 11». Landsturmmann im l l Arm.-Bat. Kriegsfr. im 1. bayr. Ins. Rg«. Nef.-Gren.-Rat. Nr.tv», Rekr.-Dep. Kriegsfr. i. Drag.-Rgt. Nr. 8. Unteroff. d. Ldw.i.Rcs.- Jnf.-Rgt. Nr. 24« j Gefallen, siehe Personalnachrichlen.
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