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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1923
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- 1923-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1923
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Drschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 205, 3. September 1923. Mexiko. Guadalajara: Wagner L Levin. (Hofmeister.) Monterrey: Wagner L Levin. (Hofmeister.) Puebla: Wagner L Levin. (Hofmeister.) Niederlande. Haag: G. H. van Eck en Zoon. (Forbcrg.) Schweiz. Adli § mil b. Ziirich: Nuh L Walser. (Hofmeister ) Basel: »Zur Krähe«. (B. Hermann.) Solothurn: Paul Bachinann. (Hofmeister.) Ziirich: Christliche Vereinsbuchhandlung. (Kittler.) T s ch e ch o - S l o v a k e i. FranzenSbad: Franz Studeny. (O. Klemm.) Göding: A. Weinberger. (Fcrnau.) Haida: Franz Vinzenz Zinke. (Hofmeister.) N ieme s: A. Franz. (Hofmeister.) Olmiitz: Vojtech Sebestik. (Fleischer.) Prag: Groß-Einkaufs-Gesellschaft für Konsumvereine in Prag. (Fcrnau.) — »Noland« Prager Verlagsgesellschast m. b. H. (Cnobloch.) — Josef Svab. (Kittler.) Preßburg: St. Josef-Buch- u. Zknnsthandlung. (Kittler.) Sternberg: Altvaterhaus (Sepp Schmidt). (Hofmeister.) Vereinigte Staaten von Nordamerika. B o st o n: Loston iVIusle-Oomp. (Hofmeister.) — Olivsr Vil80n Comp. (Hofmeister.) Long - Island: G. Schirmer Jnc. (Hofmeister.) G. Schirmer Jnc. Orch. Departement. (Hofmeister.) Los Angeles: G. Schirmer Music Stores. (Hofmeister.) N e w Dort: H. W. Heß (G. Schirmer Nctail). (Hofmeister.) Sciz Brothers. (K. F. Koehlcr.) Leipzig. den 30. August 1923. Verein Leipziger Kommissionäre. Kantate-Bilanz. Von vr. E. E h l e r ma n n, Dresden. (Fortsetzung zu Nr. 202 u. 2M> 4. Neue Bahnen. Will »ran überhaupt vorwäris kommen, so wird »ran vor allenr mit einer Illusion nicht schnell und nicht gründlich genug aufränmen können: daß nämlich in dem Kampf um den Rabatt ein Friede zwischen Sortiment und Verlag überhaupt möglich sei. Die Tendenz des Sortiments geht auf Verteuerung; die des Verlags auf Verbilligung des Buches. Die Tendenz des Sorti ments geht auf Erhöhung; die des Verlags auf Ermäßigung des Rabatts. Es wäre geradezu kindisch, wollte man den einen des halb loben, den anderen tadeln. Ebensogut könnte man di« Tiere tadeln, das; sie Kohlensäure, und die Pflanzen loben, das; sie Sauer stoff ausatmen. Lebensnotwendigkeiten stehen jenseits von Gut und Böse. Das; ausnahmsweise auch einmal eine Inversion dieser Tendenzen «intreten mag, beweist nur die Regel. Wir haben also diese Tendenzen von Verlag und Sortiment als unabänderliche Tat sachen hinzunehmen; haben uns damit abzufinden, das; sie ewig miteinander im Kampfe liegen müssen und liegen werden. Unvergeßlich ist mir, wie klar schon Adolf Kröner — dessen Andenken vor einiger Zeit leider in ebenso taktloser wie über flüssiger Weise angetastet worden ist — anch in dieser Frage gesehen hat. Es war in der Hauptversammlung 1888; der ersten, der ich beiwohnte. Sie war getragen von dem Stolz auf das endlich ge lungene Reformwerk der neuen Satzungen. Hach gingen die Wogen der Begeisterung über den errungenen Sieg. Da ries Kröner der Versammlung warnend zu: Glauben Sie nicht, daß Sie nun den festen Ladenpreis ein für allemal sichergestellt haben. Es wird immer von neuem versucht werden, ihn zu durchbrechen, und Sie werden ihn immer von neuem zu verteidigen haben. Mit der Unvermeidlichkeit dieses Kampfes werden wir uns aber um so eher abfinden, wenn wir uns klar machen, daß gerade er es ist, der die Leistung des Buchhandels — des Verlags so gut wie des Sortiments — auf die erreichbar höchste Höhe treibt. Offenbart sich doch in ihm nichts anderes als das ewige, unbcug- 1226 same Gesetz der Preisbildung aus Angebot und Nachfrage; dieses erste Grundgesetz allen Wirtschaftslebens, das hoch über den wech- sclndcn Formen der Volkswirtschaft steht und überall da, wo cs sich frei auswirkt, deren höchste Blüte hcrbeifllhrt. In; Buchhandel regelt es die vier Elemente: Ladenpreis, Rabatt, Verlegergewinn, . Umsatz, und zwar derart, daß jedes von ihnen sein Optimum er- reicht. Ich brauche hier nicht weiter auszusühreu, daß alle vier in zwangläufiger Wechselwirkung stehen: daß der Umsatz sinkt, wenn der Ladenpreis das Optimum überschreitet usw. Der Kampf zwi schen Verlag und Sortiment ganz allein ist es, der bewirkt, daß der Ladenpreis sich hoch genug einstellt, um dem Verleger und Sorti menter ausreichenden Verdienst zu lassen, und doch auch niedrig genug, um die erreichbar höchste Kauflust anzuregen. Oder, von der Seite des Rabatts gesehen: dieser wird hoch genug bemessen, um dem Sortiment den erreichbar höchsten Gewinn zu lassen, ohne durch zu hohen Ladenpreis den Umsatz des Sortimenters und Ver legers zu beeinträchtigen, und doch auch niedrig genug, daß auch für den Verleger ein ausreichender Verdienst bei erreichbar höchstem Umsatz bleibt. Selbstverständlich werden diese Optima in der Wirklichkeit niemals genau getroffen; deshalb wird aber doch nie mand verkennen, daß unter der Einwirkung jenes Kampfes die Gesamtheit aller Preisstellungen und Rabattbemessungen auf die Erreichung dieser Optima eingestellt ist. Es ist leicht einzufehen, daß hierbei an die Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Betriebes die höchsten Anforderungen gestellt und alle rückständigen Betriebe außer Geseiht gesetzt werden. Damit wird aber auch die Leistung des ganzen Berufes aus das höchste gesteigert. Er erfüllt seine volkswirtschaftlichen Aufgaben mit der höchsten Ökonomik und steigert die Kapazität des Büchermarktes bis zur erreichbar höchsten Grenze. Es findet gewissermaßen eine Aus baggerung des Verkehrsstromes statt. Dieses Jdealgemälde hat allerdings «inen kleinen Schönheits fehler — nämlich, das; es aus unsere Zeit nicht zutrifft. Denn in unserer Zeit wird der Preis schon längst nicht mehr durch das freie Spiel von Angebot und Nachfrage gebildet. Für die allgemeine Volkswirtschaft liegt das ja auf der Hand. Unzählige Prodnktions- und Handels-Genossenschaften (Kartelle, Konzerne, Trusts, Preis konventionen, Interessengemeinschaften usw.) regeln Erzeugung und Angebot nicht auf Grund von Nachfrage oder Bedarf, sondern im Hinblick aus die Rentabilität. Das Angebot wird so lange und so stark gedrosselt, bis die Nachfrage die Form des Angstkaufes an nimmt. Bei uns sind zurzeit diese wirtschaftlichen Zustände durch die politischen ins Krampshafte gesteigert, bestehen aber in der ganzen sogenannten »zivilisierten« Welt. Es sind Fäulnis- und Zusammenbruchs-Erscheinungen der herrschenden, hochkapilalisti- scheu Wirtschaftsform, die es als das »gute Recht des einzelnen erklärt, den lieben Nächsten zu erdrosseln, aus keine»! anderen Grunde, als weil er zufällig der wirtschaftlich Schwächere ist. An gesichts der Herrschaft eines solchen wirtschaftlichen Faustrechts, angesichts der Sinnlosigkeit und Widsrnatürlichkcit der Wirlschasts- gebarung kann man sich der Erkenntnis nicht mehr verschließen, daß die herrschende Wirtschaftsform überlebt ist und durch eine neue ersetzt werden muß. Diese Wandlung kann sich natürlich nur auf Politischem Wege vollziehen, scheidet also hier für die weitere Erörterung aus. Doch wollte ich auf die Sachlage mit aller Deut lichkeit hingewiesen haben. ' Für uns bleibt also nur di« Frage, wie wir uns unter der ge- gebenen Wirtschaftsform und so lange sie herrscht, zu verhalten haben. Im Buchhandel hat der Hochkapitalismus, hat die Kreditwirt, schüft noch nicht in dem Maße die Herrschaft an sich reißen und seine verheerenden Wirkungen geltend machen können, wie in ande ren Berufen. Das liegt zu einem Teil daran, daß der Buchhandel überhaupt konservativer ist, das; seine Entwickelnngsphase gewisser maßen gegen die Phase der Gcsamtwirtschaft um einige Grade oer- zögert ist. Im Buchhandel wirken, mehr wie sonst, den vorwärts treiben den, aber auch zerstörenden Kräften retardierende, aber auch erhal tende entgegen. Neigt der Verlag zum Freihandel, so machen sich im Sortiment znnftlerische Bestrebungen gellend. Dem Verleger als Vertreter des Kapitalismus steht der Sortimenter als - vielfach freilich unbewußter — Anhänger des Sozialismus gegen-
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