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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1923
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- 1923-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1923
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aber glaubt, über meine »Prophezeiungen« überlegen lächelnd hin- ivcggehcn zu sollen, den möchte ich darauf Hinweisen, datz es nicht prophezeien heißt, wenn man nach klar erkannten Gesetzen aus rin» wandsreien Tatsachen sichere Schlüsse zieht, Di« Astronomie hat längst aufgehört, Sonnen» oder Mondfinsternisse zu prophezeien. Sie berechnet sie. So weit hat es nun zwar die als Wissenschaft so junge Volkswirtschaft nicht gebracht, wird es auch nie dahin drin» gen. Immerhin vermag sie schon manchen sicheren Blick wenigstens in die nächste Zukunft zu eröffnen. Woraus es mir hier ankam, das war der Nachweis, datz die Position des Sortiments weder wirtschaftlich noch taktisch so günstig ist, wie es auf den eisten Blick erscheint und wie es viel leicht sehr viele glauben. Ganz im Gegenteil. Wollte man es schloss ausdrücken, so könnte man sagen, daß die Richtung Nitsch- mann-Diederich — um sie einmal durch diese zwei Namen zu kenn zeichnen — dem Edelsortünent, auf das wir all« stolz sind, das Grab schaufelt und sich damit als eine schwer« Gefahr für das Sortiment selbst, für den Verlag und für das deutsch« Geistesleben erweist. Wenn man diese Worte als ein« generelle Verurteilung der Wirksamkeit der Gilde auffassen wollte, so würde man mich gründ lich mißverstehen. Ich habe den Teuerungszuschlag schon als Notwendigkeit bezeichnet. Er war es zu seiner Zeit so sehr, daß er meines Erachtens auch ohne Nitschmanns agitatorische Talente sich durchgesetzt hätte. Dessen Einfluß scheint mir in dieser Hin sicht — von seinen Anhängern vielleicht mehr als von ihm selbst — überschätzt zu werden. Ich glaube sogar, daß der Widerstand des Verlages weniger heftig gewesen wäre, wenn nicht so überlaut betont worden wäre, daß das Sortiment gar nicht daran denke, den Teuerungszuschlag jemals wieder aufzugeben, und daß cs nicht nur 10 und 287°, sondern auch 38^ und mehr erheben werde. Dadurch erst ist der Teuerungszuschlag derart in den Vordergrund gerückt worden, daß viele glaubten, und Wohl auch heute noch glau ben, um ihn allein drehe sich der Kampf, Doch das kann heut« bereits dahingestellt bleiben. So viel ist sicher: was in der Vergangenheit notwendig war, kann in der Zu kunft sehr Wohl unmöglich und schädlich sein. Und daß dies auf die bisherige Politik des Sortiments zutrifft, glaube ich einwandfrei nachgewiesen zu haben. Wenn aber die Beseitigung des Teucrungszuschlags auch eiue Notwendigkeit ist, so ist doch äußerste Vorsicht dabei geboten. Neben der Rabattsrage ist vor allem folgendes zu bedenken: Wie jeder gewissenhafte Unternehmer mutz auch der Sortimenter dafür sorgen, daß er aus dem Erlös seines Betriebes nicht nur einen angemessenen Lebensunterhalt bestreitet, sondern vor allem den Betrieb selbst mindestens auf der Höhe hält. Es hat zwar jüngst juristisch-formalistisches Denken, nachdem es den gesurtden Men schenverstand des an ihm erkrankten Individuums völlig totgeschla gen hatte, die »Pflicht zur Verarmung« ersunden. Deshalb, weil ander« Leute auch verarmen! Daß die allgemeine Erfüllung die ser Pflicht schnurstracks in den allgemeinen Bankrott und damit zum völligen Stillstand unserer Wirtschaft mit all seinen grauen haften Folgen führen müßte; daß sie nicht nur die Unternehmer prolctarisieicn, sondern auch ihre sämtlichen Angestellten und Ar beiter auf die Straße werfen würde, ist solch verstiegenem Justifi- zismus offenbar nicht mehr erkennbar. Des Sortimenters, wie jedes anderen Gewerbetreibenden Recht und Pflicht ist es ohne Zweifel, seine Preise so zu stellen, daß er sein Lager wieder ergänzen kann. Das kann er in Zeiten abstürzen der Währung, auch nicht innerhalb des Grundzahlsystems, kaum anders erreichen, als durch einen Tcucrungszuschlag, Denn wenn er auch für sehr viel« Bücher erheblich mehr Scheine erhält, als er dafür gegeben hat — namentlich, wenn zwischen Einkauf und Ver kauf die Schlüsselzahl gestiegen ist: so kann doch — und vielleicht bei dem größeren Teil des Umsatzes — das Umgekehrte der Fall sein. Bei dem immer schneller zur Alleinherrschaft kommenden Bar verkehr bezahlt der Sortimenter heute «in Buch mit einem Preis, den er von seinem Kunden unter Umständen erst nach Wochen und Monaten in einer Währung wiederbekommt, die auf Bruchteil« des gezahlte» Preises herabgesunken sein kann. Den Kunden aber bei der Zahlung einen um den Währungsabfall höheren Preis abver langen, das wäre zwar vollauf berechtigt, dürfte aber auf den Ge- 1220 schäftsgang «ine sehr üble Rückwirkung haben. Bis die Kunden hierzu erzogen sind, sind schon große Verluste »realisiert-, und der Barverkauf ist weder restlos dupchzuführen, noch trägt er zur Be lebung der Kauflust bei. Es ist also nicht immer damit getan, daß dem Sortimenter als Ersatz für den Teuerungszuschlag «in genügend hoher Rabatt ein- gcräumt wird; er muß daneben noch eine Art Sicherheitsventil haben — allerdings nur in Zeiten abstürzender Währung, In sol chen stehen wir aber und haben wenig Aussicht aus baldige Er lösung von diesem übel. So wird denn das Problem, je tiefer man sich hineinarbeitct, immer verworrener; so sehr, daß man allen Mut verlieren könnte. Ich will versuchen, wenigstens die Richtung auszuzeigen, in der wir nach meiner Ansicht Vorgehen müssen. Und damit wende ich mich im nächsten Abschnitt dem schwierigsten Teil nieiner Aufgabe zu, jForlsetzmig folgt.) Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Alle flir diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion des Börsenblattes, Leipzig, Buchhändlcrhaus, Gerichtsweg 26, zu richten. Vorhergehende Liste 1923, Nr. 196. Bücher, Broschüren usw. ^nrei^vr kür den kuck-, Kunst- und Idusikalien- kandel. Kr. 41 v. 17. ^uZust 1923. >Vien. ^us dem lukalt: B a h n h o f s b u ch h a n d c l, Der. 18. Jahrg., Nr. 14/15 v. 15. August 1923. Leipzig. Aus dem Inhalt: Zur Lage. — Paul Burg: Das Spannendste ist — Goethe. Eine kleine von A bis Z wahr hafte Geschichte. — Vom Büchermarkt des Bahnhofsbuchhandcls. Holsen L Klaasek, Hamburg 36, KeuberZ 9: l'eekniscke küekersekau. Kr. 19: leeknolotzie der Kletalle. Hüttenkunde. Oiesserei wesen. 61 8. KI. 8°. kreis Or. 0.05 no. Bücherbote, Der hansische. Nr. 8, August 1923. Buchhand lung der Hanseatischen Verlagsanstalt, Hamburg. Aus dem In halt: Deutsche Kulturgeschichte im Spiegel deutscher Dichtung. Buch- u n d Z e i t s ch r i f t e n h a n d c l, Der. 44. Jahrg., Nr. 16 v. 12. August 1923. Berlin. Aus dem Inhalt: Ecntral-Vercin Deutscher Buch- und Zcitschriftenhändlcr. Bericht des Vorstandes über das 37. Vereinsjahr (Schluss). Buchhändler, Der. 4. Jahrg., Nr. 16 v. 1.5. August 1923. Neichenberg. Aus dem Inhalt: H. Altmann: Vcrlcgcrgau. Bag oder Zalko? — Die Stempelung kaufmännischer Rechnungen. I) ist rieb, k.: ^Ipkabetiseker Oesamt-KataloZ der Orundraklen 1923. 8. 33—64. Ladenpreis Or. 3. 1) r o i t d ' ^ u t e u r , K e. 36qkKnnee, Ko 8 du 15 aoüt 1923, kerne, kureau International de I'llnion Kitteraire et ^rtistique. ^us Kekt 36: Oesekiekte. 16 8. Kunstkandel, Oer. 15. dakr?., Kr 16. 2. ckVu^ust-Kekt. Küdeek. ^us dem Inkalt: Keukeiten auk der KeipriZer Herbstmesse. Lehmann sche V e r l a g s b n ch h. (Lehmann L Schulze), Dres- d e ü: Bücherverzeichnis. 8 S. 12°.
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