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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1923
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- 1923-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1923
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X- 163, 16. Juli 1923. Redaktioneller Teil. nes Gold, über 1 Kilo schwer, als Eigentum der Stadt in der Stahl kammer vor der Welt behütet und beschützt wird. Ein wunderbarer Spaziergang durch Wald und Dünen an der blauen deutschen See entlang bracht« die lustige Schar zur Waldenfelsschanze, be rühmt aus der Belagerung Kolbergs. Hier fanden wir einen wohl- gedeckten Mittagstisch, dessen wir uns ebenfalls gern erinnern wer den; denn mit dem Index war der Wirt, Wohl einer der idealsten seines Stammes, noch nicht mitgegangen. Ein Nachmittagsspazier gang wird uns die schöne Badestadt Kolberg in allen ihren Teilen und den herrlichen Anlagen in freundlicher Erinnerung festlegen. Am Abend hörten wir wieder ein feines Sinfonickonzert und fan den uns darnach zum Abschiedsschoppen in einer der gemütlichsten Bürgerkneipen des alten lieben Städtchens zusammen. Hier konnte man den vergnügten Gesichtern der Beteiligten gern ansehen, daß Kolberg den Kollegen in den Versammlungstagen eine liebe Mutter war. In später Stunde wurde der Morgenkaffee bei einem Jung gesellen unserer Zunft eingenommen, der mir erklärte, eine so fröh liche Gesellschaft haben seine Wohnräume seit Jahren nicht gesehen. Aber auch jahrelang wird er noch an den »Budenzauber- zurück- dcnken, den ihm liebe Kolleginnen und Kollegen vielleicht als sinni gen Dank für die gastfreundliche Aufnahme (unterließen. Dienstag früh fuhren die Pommern nach Ost und West mit dem Gefühl, schöne Tage verlebt und gute Arbeit geleistet zu haben. Möge Kolberg dem Verband in seiner weiteren Entwicklung ein Meilenstein sein mit dem Hinweis »Vorwärts, aufwärts--! Stolp (Pomm.). Oskar Eulitz. Vom Antiquariatshandel. m. <11 s. Bbl. Rr. 107.» Selten haben sich die Auktionen so zusammengedrängt wie im Mai und in den ersten Tagen des Juni dieses Jahres. Graphik-Auk- tionen fanden bei Boerncr, Hollstein L Puppel, Amsler L Ruthardt, I. M. Spaeth, Graupe, Rudolf Bangel und bei Lepke statt; Auto graphen wurden bei Joses Altmann, S. Martin Fraenkel, Hcnrici und von der Seidelsche» Buchhandlung im Dorotheum versteigert, Bücher bei Lempertz, Baer, Emil Hirsch, Graupe, Rolf Heise und in der KursUrst-Buchhandlung, Gemälde, Kunstgewerbe und Anti quitäten u. a. bei Rudolf Bangel, Helbing und Lepke. Durch Inhalt und Umfang des Gebotenen nimmt die Biblio thek deutscher Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts aus dem Nachlaß des Negierungsrots Ernst Magnus <1856—1910), die durch Joseph Baer L Co. und I. Kauffmann vom 14.—18. Mai in Frankfurt a/M. versteigert wurde, besonderes Interesse für sich in Anspruch. Von den 2164 Nummern des äußerst sorgfältig bearbei teten Katalogs entfallen 586, also mehr als ein Viertel, auf Goethe; Lessing, Schiller, Kleist und Hein« waren daneben die am meisten bevorzugten Sammclgebiete, wie sich überhaupt ein« Beschränkung auf die großen Namen bemerkbar macht. Di« erzielten Preise waren am Zeitpunkt der Versteigerung als überraschend hoch zu bezeichnen, was auch ein Vergleich mit den Schätzungspreisen ergibt, selbst wenn man die seit ihrer Festsetzung eingetretene Geldentwertung berücksichtigt. Wenn früher die deut schen Bibliophilen dem äußeren Gewand ihrer Bücher wenig Be achtung schenkten, so macht sich darin schon seit einiger Zeit ein deutlicher Wandel bemerkbar. Kostbare Ledereinbänd« zählen zwar bei den Büchern unserer Klassiker und Romantiker zu den größten Seltenheiten, doch kann ein hübscher Halbleder- oder selbst Papp band der Zeit den Preis nicht unwesentlich beeinflussen gegenüber einem ungebundenen Exemplar oder einem solchen in einem mo dernen Einband. Dafür ließe sich manches Beispiel aus letzter Zeit anfllhren. Von einigem Interesse ist es vielleicht, Vergleiche zwi schen den heutigen und früheren Preisen anzustellen. Wenn sich da bei Preissteigerungen um das Zehn- und Zwanzigtanscndsache gegen über 1969 gezahlten Preisen ergeben, so ist außer der Geldent wertung z» berücksichtigen, daß cs sich zum Teil um wirkliche Selten heiten handelt, die vom Markt fast ganz verschwunden sind, und zweitens haben auch in den Jahren kurz vor dem Kriege Erstaus gaben deutscher Literatur eine bedeutende Wertsteigernng erfahren. Trotzdem gab es Überraschungen, di« so leicht nicht zu erklären sind: Grimms deutsche Sagen, von denen im Jahre 1916 vier allerdings nicht ganz einwandfreie Exemplar« zwischen 16 und 46 Mk. ver steigert wurden, erzielten jetzt 1860 600 M (Schätzungspreis 56 666 Mk.); Tiecks Volksmährchcn, 3 Bände 1797, brachten bei Deneke in Pappbänden 25 Mk., das Magnussche Exemplar in Halb sranzbänden der Zeit 6 366 666 Mk. (Schätzungspreis 66 606 Mk.) und Goethes Farbenlehre, di« bei Deneke für 36 Mk. und bei Meyer für 61 Mk. verkauft wurde, stieg jetzt auf 2 Millionen (Schätzungs- Preis 46 666 Mk.). Eher verständlich ist es, wenn für die nicht be sonders seltene erste Gesamtausgabe von Schillers Werken, 1812— 1815, 12 Teile in 14 Lederbänden der Zeit, mit Goldschnitt 1 806 066 Mk. gezahlt wurden, denn wenn im Jahre 1916 noch vier Exem plare dieser Ausgabe zwischen 16 und 31 Mk. öffentlich versteigert werden konnten, so spricht das nur für das geringe Interesse, das den Originalausgabm unserer großen Dichter lange Zeit ent- gegongebracht wurde, und die Beeinflussung, die die jetzt märchen haft klingenden niedrigen Preise unserer modernen Klassikcr-Aus- gaben ausübten. Von sonstigen interessanten Ergebnissen der Auktion Magnus seien noch folgende angeführt (die Zahlen mit D. sind die in der Auktion Deneke, Baer 1909, und die mit Nt. die in -der Auktion Meyer, Boerner 1916, gezahlten Preis«): Nr. 32. Arnim, Tröst Einsamkeit. 2 606 606.—. D. 200.—. „ 112. Brentano, Schriften. 9 Bde. Halbmar. 1 660 600.—. Bresl. 1910. 90.-. „ 277. Goethe, Werk«. Biel. 1775. Teil 1 u. 2. 2 406 600.-. D. 680.-. 3 Tl«. „ '286. — Schriften. Himburg. 3. Aufl. Bd. 1—3. 1800 606.-. M. 166.-. „ 284. — Schriften. Göschen. 1787—90. 8 Bde. 2 666 066.—. M. 466.-. „ 291. — Neue Schriften. Unger. 7 Bd«. 5 600 066.—. D. 325.— m. Or.-Umschl. „ 363. — Werke. Weimarer Ausgabe. Großes Papier. 139 Bänd« (statt 143). Orig.-Hfrz. Neupreis 1148.96.—. 6 506 666.—. „ 312. — Brief des Pastors. 4206600—. M. 560—. „ 333. - Faust. Cotta. 1868. 2160 666.—. D. 116.-. „ 344. — Dass. I/II. Dodes Preß. Bllttenausgabe. Preis bei Erscheinen L 6 6 s. 5 260 666.—. „ 361. Delacroix, 17 Zeichnungen zu Goethes Faust. Paris 1828. 2 066 066.-. Perl 1916. 126.-. „ 391. Goethe, Götter. Helden und Wieland. O. O. 1774. 2 560 606.—. M. 235.-. „ 392. — Götz von Berlichingen. 1773. 3 600 600.-. D. 740.-, M. 485.-. „ 463. — Taschenbuch für 1798. Hermann und Dorothea. Ori ginalseidenband. 2 366 600.—. „ 435. — Die Leiden des jungen Werthsrs. 3 366 660.—. D. 366.-, M. 415.-. „ 476. (Wagner)! Prometheus, Deukalion u. s. Recensenten. 1566 060.-. D. 80.-. „ 491. Goethe, Das römische Carnebal. 6 400 000.—. M. 626.-. „ 1649. Hoffmann, ges. Schriften. Jll. v. Hossmann. 12 Bde. 1844-45. Rote Hfzbde. d. Zeit. 2 300 060.-. „ 1676. Hölderlin, Hyperion. 2 006 006.—. D. 80.—. „1113. Iris. Deutscher Almanach für 1848. 3 666 666.—. „1161. Kleist, Familie Schroffenslein. 3 100660.—. D. 125.—. „ 1175. - Phöbus. 1.-2., 7., 9.-12. Stück. 1600600.-. D. 1800.-, vollst. 12 Stücke. „ 1555. Schiller, Dom Karlos. 1862. Mit 6 Kupfern. Pracht exemplar m. Namenszug v. A. v. Levetzow. 8 100 066.—. „ 1587. — Horen. 3 Jahrgänge. 1866 006.—. D. 85.—. „ 1639. - Die Räuber. 1781. 5500 006.-. L. 656.-. „ 1640. — Dass. 2. Verb. Aufl. 1782. 1766 606.-. D. 386.-. „ 1669. — Der Venuswagen. 2 706 006.-. D. 265.—. „ 1676. — Die Verschwörung des Fiesko. Fehlt 1 Bl. mit Widmung. 1 866 600.—. D. 340.—, vollst. „ 1692. - Wilhelm Teil. 1864. Mit 3 kolor. Kupfern. 2 606 006.-. SIS
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