4126 X- 233, 5. Oktober 1934. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. ö.Dtschn.Buchhandel. Demnächst erscheint Ein neuer Roman von Rurt Rluge Die silberne Windfahne Kartoniert RM 3.50, in Leinen gebunden RM 5.— Mit farbigem Umschlagbild von G. Salter /Lin heiterer Roman — doch vor tiefem Hintergrund — mit mehreren Hauptpersonen, kleinen tragischen Zwischenszenen und einem guten Ausgang, mit viel Lärm um Nichts, viel Sonne und manchmal etwas Regen, voll reifer Lebensweisheit und echtem Humor. Schauplatz: das Dörfchen Besenroda im Thüringischem und der idyllisch auf einem Hügel gelegene Gasthof „Das Schöffenhaus". Mitspielende: Der Herr Kortüm, Hamburger, viel gereister Mann, mit weltmännischem Gehaben und beträchtlichen Schrullen; eine davon ist, daß er sich das Schöffenhaus kauft, um dieses zu großer Blüte zu bringen, was ihm aber allerdings trotz seiner vielen Ideen und immer neuen Einfälle nicht gelingt und ihn immer nur in neue Geldnöte stürzt. Ihm stets zur Seite sein Freund Monich, Inhaber eines Leinwand ladens und Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr zu Besenroda, ein nicht nur durch seinen unverfälschten thüringischen Dialekt sich auszeichnendes Original. Ferner Klaus Schart, neu gebackener Lehrer in Besenroda, jugendlich und stets begeisterungsfähig, aber vorläufig noch ein kleiner Statist des Lebens, der mit dem Stichwort „Das Essen ist serviert" zuschauen muß, wenn die andern es sich munden lassen. Schließlich als „Element, das alles durcheinander bringt", die vielbewunderte und -geliebte Schauspielerin Konstanz« Schröter und mit ihr der Dichter und Organist Wingen. Um sie alle herum das schöne Thüringer Land mit seinen Hügeln, Wäldern, Wolken und Winden. Wie im Kaleidoskop dreht sich hier das Leben in wechselnden Bildern vorüber und zeigt gleich dem Wahrzeichen auf Herrn Kortüms Haus, der „Silbernen Windfahne", bald die lachende, bald die weinende Maske. Eine Warnung: Bieten Sie das Werk keinem humorlosen Menschen an! Aber auch keinem, der platte Spaßmacherei erwartet! Verehrer von Cervantes, Dickens, Raabe, Fritz Reuter werden über das Buch beglückt sein. S> I. Engelhorns Nachf. Stuttgart T