Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150127
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191501272
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150127
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-27
- Monat1915-01
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^5 21, 27. Januar 1915. Fülle von Liebe und Hilfsbereitschaft bei der Verwundetenpflege ausgewogen wird. Nun gibt es eine Zeit für jeden Kranken und Genesenden, in der vollkommene Ruhe das beste Heilmittel ist, wonach er mehr verlangt als nach jeder Art Kunst. Kürzlich sah ich am Bett eines Soldaten, der eine schwere Beinverwundung im Felde erhalten hatte, und spät, nach großem Blutverlust, erst in ein Feldlazarett und dann in ein mitteldeutsches Lazarett gekommen war. Die Wunde wollte, trotz wochenlanger bester Pflege, nicht heilen, und so quälte ihn neben dem Schmerz die Besorgnis, daß ihm doch noch, um Schlimmeres zu verhüten, das Bein abgenom- men werden könnte. Ich suchte ihm nach Möglichkeit das Ver trauen auf völlige Heilung zu stärken, und er schien dadurch ein wenig beruhigt. Da drang aus dem Erdgeschoß, wo eine Mili tärkapelle zweimal in der Woche zur Erheiterung der Kranken spielte, ein flotter Marsch herauf in den zweiten Stock und — verfehlte vollkommen die beabsichtigte Wirkung. Bekannt ist auch die resignierte Antwort des Soldaten, den eine freiwillige Vor leserin fragte, ob es ihm nicht zu viel sei: »Na, es ist ja Krieg«. Anders wenn die Krankheit überstanden ist, wenn neue Kräfte nach der Ruhezeit mit frischem Lebensmut erfüllen, dann kann die Kunst eine wichtige Förderin, ein Heilmittel für Körper und Seele bilden. Hier fehlt es vielleicht an der nötigen Anregung, um die Genesenden, für die es keine Anstrengung bedeutet, in die Vor- mittagsproben der Gewandhauskonzerte und in das Museum der bildenden Künste zu führen. Einmal traf ich dort eine Anzahl Soldaten, die mit der Unsicherheit von Neulingen einige Fragen stellten, wie: Sind die Bilder alle mit der Hand gemalt? Ge meint war, ob das Museum Originale oder Reproduktionen ent hält, worauf ich mich der Leute ein wenig annahm und sie auf das aufmerksam machte, wovon ich ein Verständnis erwartete. Da fand ich, daß die meisten sehr richtig zu beobachten verstanden und daß sie nicht bloß der Stoff und etwaige anekdotische Mit teilungen, sondern auch die verschiedenen Malweisen lebhaft inter essierten. Aus der Belehrung kann man selbst lernen, wie man aus folgendem wahren Erlebnis ersieht: Es war bei einer Füh- rung in einem anderen Museum, als ein einfacher Soldat hinzu trat und darum bat, sich anschließen zu dürfen, da er zum ersten mal in einem Museum fei. Er wurde vorn angestellt und gebeten, ruhig zuzuhören. Man befand sich gerade vor dem schönen Geb- hardtschen Gemälde: Die Heilung des Gichtbrüchigen, das ganz im Geiste der Reformationszeit und mit Köpfen und Gewändern, die an die alten Niederländer erinnern, darstellt, wie der Gicht brüchige durch das Dach herabgelassen wird, um durch die große Volksmenge zu dem wundertätigen Heiland zu gelangen. Bis jetzt hatte der Soldat auf die Erklärung gehört und diese mit der Darstellung verglichen, da sagte er plötzlich: »Also ist es doch wahr? Ich glaubte, das sei nur eine Sage«. Das Wort ist gar nicht so dumm, wie es scheint. Seitdem weiß ich, daß Eduard von Gebhardt ein Historienmaler im besten Sinne des Wortes ist. Julius Brann. Die internationale Statistik der geistigen Produktion. lÜbersetzung aus »Os Droit ci'Lutsar« Nr. 13 Vom 15. Dezember 1811.) lSchluß zu Nr. 15—28.) Rußland. Die Statistik der periodischen Presse wechselt ziemlich stark in ihren Schätzungen. Im Jahre 1910 nannte man als Gesamt zahl 2391 Blätter. Das Jahrbuch der russischen Presse hat 2167 gezählt; aber der Vorstand der russischen Abteilung in der Aus stellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig ist auf 2915 ge kommen. Andererseits ist es gelungen, auf der genannten Aus stellung ein ziemlich genaues Verzeichnis der Zeitungen und Zeitschriften aufzustellen, von denen je ein Exemplar im russi schen Pavillon ausgelegt war. Dieses Verzeichnis umfaßt 1158 Zeitungen und 1557 Zeitschriften, zusammen 2715 Blätter. Unter den Zeitungen sind 874 in russischer Sprache geschrieben, 72 in polnischer, 36 in deutscher, 4 in französischer; von den Zeitschrif ten erscheinen 1283 in russischer, 281 in polnischer und 45 in 104 > deutscher Sprache; 20 Blätter sind in mehreren Sprachen ge druckt. Im ganzen sind 70 Sprachen und DialeNe im russischen Zeitungswesen vertreten. An eigentlichen Zeitungen, die alle Tage erscheinen, gibt es 411. 379 davon erscheinen im europäischen Rußland und 32 in Sibirien. Schweiz. Vor einem Jahre haben wir hier eine Zusammenstellung aller durch Ankauf oder Schenkung in den Jahren 1899 bis 1912 erfolgten Erwerbungen der Schweizerischen Nationalbibliothek, soweit Bände oder Broschüren in Bettacht kommen, gegeben. Diese Aufstellung hat einer Nachprüfung der Bibliotheks-Direk tion unterlegen und ist von ihr in vielen Punkten als ungenau befunden worden. Wir können im Nachstehenden die berichtigten Zahlen bekannt geben und reihen ihnen diejenigen aus dem ersten Jahre nach der Gründung <1898) und auch die des Jahres 1913 an: Jahr Bände Bro- Kleine Drucksach. Karten (?6Ui1l68) VL' S'äcke Num mern 1898 733 1922 1513 13 41 4222 2826 1899 947 2304 2255 16 31 5553 3465 1900 1411 2106 1399 41 858 5815 3663 1901 1766 2716 992 46 184 5704 4255 1902*) 1655 3761 1332 85 77 6910 4827 1903 2452 5364 2131 121 153 10221 6712 1904 2739 6400 2054 228 214 11636 7849 1905 3316 6026 2528 221 441 12532 8190 1906 3249 6302 2350 238 2171 14310 9042 1907 3085 6100 1619 311 684 11699 7639 1908 2930 5396 1686 269 517 10798 7140 1909 3043 8151 1914 104 190 13402 8033 1910 3111 5089 1001 206 126 9533 7266 1911 3217 5248 739 175 182 9561 6943 1912 3081 6975 1379 251 152 11838 8140 1913 3294 6786 1422 273 213 11988 8647 Was den bloß äußerlichen Anblick der Produktton betrifft, so erweist diese Statistik eine bei weitem größere Beständigkeit als die vorjährige. Man sieht, daß sie, zwischen guten und bösen Jahren schwankend, seit etwa einer Dekade sich um eine Gesamtmenge von 3000 Bänden und 6000 Broschüren"), 11 000 Stücken und 8000 Nummern bewegt. Hierbei bringen wir in Erinnerung, daß als »Bände« alle Bücher von mehr als 100 Sei ten bettachtet werden, als »Broschüren« solche von 4 bis 100 Set- ten. Die Zahlen der Spalte »Nummem« geben die Jnventar- nummern an; die Zahl der Stücke ist größer, weil jedes Liefe rungsheft, Bändchen, jeder Band, jede Auflage, jedes Flugblatt einzeln gezählt ist. Die Gesamtmenge der seit zehn Jahren er worbenen Bücher und Broschüren ist nach der berichtigten Stati stik folgende: 1904: 9139 1909: 11194 1905: 9342 1910: 8200 1906: 9551 1911: 8465 1907: 9185 1912: 10066 1908: 8326 1913: 10080 Die annähernde Gleichwertigkeit der beiden letzten Sum men ist recht merkwürdig. Aber diese elementare Statistik wird uns die Geheimnisse so lange verhüllen, so lange sie nicht metho disch zerlegt ist wie bei den vorstehend behandelten Ländern. Was diese hierin haben leisten können, sollte auch in der Schweiz mög lich sein. Der gute Wille hierzu fehlt nicht, und wir glauben, von der Zukunft Günstigeres Voraussagen zu können. Wenn wir uns erinnern, daß sich die Produktton allein der deutschen Schweiz, nach Hinrichs, für 1913 auf 1058 Werke be läuft und daß die Zahl der von der Bibliothek gesammelten Bände in demselben Jahre 3294 beträgt, die doch in ihrer großen Mehrheit 1913 erschienen sind (ganz abgesehen von den 6786 Bro schüren), so wird es erlaubt sein, die außerordentliche Lebens- *) Von 1882 ab sind die Erwerbungen an neuen Veröffentli chungen in deren Mehrzahl auch im Erwerbungsjahre hier einge- reiht; doch sind darunter auch solche Veröffentlichungen, die nach 1881 erschienen, aber später hinzugekommen sind. **) Der genaue Durchschnitt für die letzten 18 Jahre ist 3188A Bände und 8247 Broschüren.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder