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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1935
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- 1935-08-08
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- 08.08.1935
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städle läßt sich feststcllen, daß dcr Aufwand, im Durchschnitt auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, sich folgendermaßen ent wickelt hat: I8SS: 3,8 Pfg., >900: 5.0 Pfg., 1911: 11.5 Pfg., 1925: 21.7 Pfg., 1929: 42.1 Pfg. und nunmehr also 1934: 32.3 Pfg. Der Gesamtreichsdurchschnitt mit 31 Pfg. liegt unge fähr ebenso hoch. Von den Sachaufwendungen in Höhe von ins gesamt fast 3,8 Millionen RM entfallen, wenn die Ergebnisse der früheren Ermittlungen als Maßstab beibehalten werden können, etwas mehr als die Hälfte auf Bücher- und Zeitschristen anschaffungen. Die Volksbüchereien in den deutschen Großstädten A Gesamt- rfwand in st da Sach kosten M Bücherei orte entf. RM Berlin 1689757 626350 1063408 0 40 Hamburg 242329 105000 137329 0 22 Köln 352100 113450 238650 0.47 München 352555 134653 217902 0 48 Leipzig 279785 114046 165739 0 39 Essen 357100 194100 163000 0 55 Dresden 323143 156287 166856 0 50 Breslau 257057 92958 164099 0 41 Frankfurt a M. . . . 218791 107166 111625 0 39 Dortmund 30300 14649 15651 0 06 Düsseldorf 229690 92267 137423 0 46 101183 54955 46888 0 23 Hannover 198200 104520 93680 0.45 Stuttgart 62553 36783 25770 0.15 Nürnberg 73411 22822 50589 0 18 Wuppertal 193900 93250 100650 0 47 Chemnitz 26940 6560 20380 0.07 Gelsenkirchen .... 69600 27700 31800 0.18 Bremen 45899 18305 27694 0 14 Königsberg 69628 20346 49282 0.22 Bochum 67210 25050 32160 0.18 Magdeburg 34549 4466 30093 0.11 Mannheim 62000 28000 34000 0.22 Stettin 78600 24300 54300 0 29 Altona 32406 8420 23986 0.13 Kiel 22000 4000 18000 0.10 Halle a. d. S 44000 17000 27000 0 21 Oberhausen 8427 3753 4674 0.04 Augsburg 22000 5000 17000 0.12 Kassel 36169 16220 20939 0 21 Krefeld-Uerd 51316 19634 31782 0 31 Wiesbaden 6332 1235 4097 0 03 Braunschweig .... 40500 16000 24600 0 26 Karlsruhe 47730 13392 34338 0 31 Hagen 52900 14208 38692 0 36 Erfurt 1760 1750 — 0.01 Solingen 62953 23529 39424 0 45 Mülheim a. N. ... 39403 16736 23667 0 30 Hindenburg 44767 21938 22819 0 34 Lübeck 31930 12130 19800 0 25 München-Gladbach. , 15450 8476 6975 0 12 Bielefeld — — — — Plauen 40987 19640 21347 0 36 Harburg-Wilhbg.. . . 28397 8602 19795 0 25 Gleiwitz 33170 10950 22200 0 30 Ludwigshafen.... 14200 3820 10380 0 13 Remscheid 28388 13306 15083 0 28 Würzburg 16250 7750 8600 0 16 6116246 2482360 3633886 0.32 Hierzu: Saarbrücken . 96166 40333 65833 0.77 6212412 2S22S93 3S8S7IS — Reformversuche im französischen Buchhandel Später als in anderen Ländern wurde die Wirtschaftskrise in Frankreich fühlbar. Bis 1930 hatten gute Verhältnisse geherrscht, das Jahr 1931 brachte einen plötzlichen Rückgang des Umsatzes, der schätzungsweise im Buchhandel 15 v. H. erreichte. In gleicher Weise ging es weiter; 1934 lag um 14°/o unter dem Vorjahr und um bis zu 47°/o unter dem Normaljahr 1930. Die Verleger, die bis dahin Neuauflage auf Neuauflage hatten drucken können, um einem schein baren Bedarf zu genügen, erhielten nunmehr Rücksendungen statt Geld, denn bei der Mehrzahl ihrer Kunden handelte es sich um kapital arme Auch-Buchhändler, die bei Eintritt der Krise ihre Lager leerten. Es ist eine für den französischen Buchhandel bekannte Erscheinung, daß Zeitungskioske, Warenhäuser, Tabaksläden, Lebensmittelgeschäfte und Krambuden aller Art in ungebührlichem Ausmaße den Verkauf der Schlager und letzten Neuigkeiten an sich rissen. Dem alteinge sessenen Buchhändler verblieben die schwierigen Nachfragen und Be sorgungen, die Zeit und Mühe beanspruchen, ohne den Aufwand an Kosten zu decken. Theoretisch läßt sich eine genaue Scheidung zwischen beiden Gruppen allerdings nicht durchführen, weil fast allgemein selbst den angesehensten Buchhandlungen ein Papiergeschäft ange gliedert ist. Auch in der Praxis gibt es eine derartige Trennung nicht, weil die Kommissionäre auf beiden Seiten in gleicher Weise ihren Vorteil finden. Darum ist es auch der Berufsorganisation nur schwer möglich, eine Säuberungsaktion durchzuführen und — nebenbei bemerkt — ein Buchhändleradreßbuch herauszubringen. Trotzdem ist jeder bis zu den Großkommifsionären von der Notwendigkeit einer Reform überzeugt, die nach Ansicht der französischen Sortimenter und eines großen Teils der Verleger nur in einer Beschränkung der Zahl der Bücherverkäufer bestehen kann. Ein einzelner Verlag hat es nun unternommen, diesen immer unhaltbarer werdenden Mißständen zu steuern. Die Librairie Plon- Paris (früher Plon, Nourrit Cie.), eins der bedeutendsten Ver lagsunternehmen des Landes, seit mehr als hundert Juhren auf ihrem Gebiet führend, richtete im Juni 1934 ein Rundschreiben an den »Oerel« 6« ls I^idrairi«« sowie an die Sortimenter Frankreichs, mit dem sie eine Umgestaltung ihrer eigenen Verkaufsbedingungen ankündigte und gleichzeitig eine Reform des gesamten französischen Buchhandels einleitete. Umfangreiche Vorarbeiten und Erhebungen waren vorausgegangen, nnd nach allen Seiten hin war Fühlung ge nommen worden. Diese neuen Verkaufsbedingungen, die bereits im ersten Jahr ihrer Wirksamkeit gute Erfolge erzielen konnten und auch von anderen Verlagshäusern übernommen werden, sehen fol gendermaßen aus: Auf Grund einer sorgfältigen Prüfung jedes einzelnen Falles wurde eine Trennung zwischen Auch-Buchhändlern und eigentlichen Buchhändlern in der Weise durchgeführt, daß annähernd die Hälfte aller beim Verlag Plon offenstehenden Buchhändlerkonten geschlossen wurde. Fernerhin sollen jene Auch-Buchhändler die Verlagswerke Plons nicht oder höchstens gegen bar mit 25"/« Nachlaß erhalten. Um das Vorgehen gegen diese als gefahrvoll erkannte Konkurrenz der Auch-Buchhändler vollkommen wirksam zu gestalten, mußten auch die Kommissionsgeschäfte dafür gewonnen werden; die Maison 6u I-ivr« krsnyais« schloß sich dieser Neuordnung restlos an, während bei anderen, wie z. B. den »IVlegsaZerisZ Uaebstto«, ein Einspruchs recht, die Belieferung gewisser Kunden betreffend, ausbednngen werden konnte. — Nene Konten sollen nur nach Maßgabe der Auf nahmefähigkeit des Marktes eröffnet werden, was beim Anhalten der Wirtschaftskrise praktisch noch nicht erfolgen konnte; denn der Verlag ist außerdem darauf bedacht, die Konkurrenz innerhalb der eigentlichen Buchhändler einzuschränken. Bei der Auswahl wurden besonders die örtlichen Verhältnisse, Zahl und wirtschaftliche Zu sammensetzung der Bevölkerung berücksichtigt; auch wird den kul turellen, nicht nur den finanziellen Fähigkeiten der einzelnen Buch händler Rechnung getragen. Diese Schließung der Konten, die die Buchhändler von einer un würdigen Konkurrenz befreite, hätte für den Verlag durch Ausfall eines weiten Absatzgebietes gefährlich werden können. Hier beginnt die Gegenleistung, die der Verlag von seinen Kunden zum Ausgleich fordert, nämlich den guten Willen, sich flir seine vielseitige Produktion einzusetzen, die hundert bis hundcrtfünfzig Titel im Jahr erreicht und von bleibendem Verkaufswert ist (Allgemeine Literatur, Lite raturwissenschaft, Politik, Geschichte, Memoiren, Geographie, Reisen, Kolonien und Kunst). Darum wurde der Mehrzahl der Buchhändler, die damit als »Oorresponckents ckireets« (Hauptkunden) bezeichnet werden, ein bestimmtes Jahresminimum entsprechend den durch schnittlichen Zahlungen der Vorjahre vorgeschlagen. Diese Summe wirb mit den einzelnen Hauptkunden ausgehanbelt und in zwölf
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