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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1935
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- 1935-08-08
- Erscheinungsdatum
- 08.08.1935
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- Deutsch
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^ >82, 8. August I9SS. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Fachschaft der Angestellten — Ortsgruppe Breslau Am 7. Juli fand der erste diesjährige Ausflug des gesamten Breslauer Buchhandels (Betriebsführer und Gefolgschaft) statt. Des wenig günstigen Wetters wegen waren nur etwa 80 Berufskameraden und -kameradinnen dem Rufe des Ortsgruppen-Obmannes gefolgt und fuhren mit dem Bus nach Deutsch-Tissa. Eine schöne Wanderung durch den herrlichen Laubwald führte uns zum Altardenkmal, wo wir aus dem Munde des Herrn Direktor Gläser eine anschauliche und lebendige Schilderung der Schlacht bei Leuthen hörten. Nach einer Rast in dem historischen Dörfchen wurde das kürzlich erweiterte Leuthen-Museum ausführlich in Augenschein genommen. Mit viel Mühe und Fleiß, unter Aufwand ungeheurer Kosten ist hier alles, was an jene große Zeit erinnert, zusammengetragen worden. Während der Kaffeepause stellte sich Herr Direktor Gläser in uneigennütziger Weise nochmals zur Verfügung. »Auf den Spuren des Großen Friedrich in Schlesien« war sein, durch Lichtbilder ergänzter Vor trag betitelt. — Dank allen denen, die in vorbildlicher Weise zum Gelingen dieses schönen Tages beitrugen. S ch e u l e r. Jubiläum Am 8. August 1860 gründete Friedrich Wagner auf dem Bohlweg in Braunschweig eine Buch- und Kunsthandlung mit Antiquariat. 1871 trat Ottomar Lord als Teilhaber ein und führte das Geschäft, als der Gründer 1886 starb, bis 1807 mit dessen Witwe und Tochter weiter, um es dann für eigene Rechnung zu übernehmen. Der bei ihm als Gehilfe tätige Rudolf Hargens trat 1901 als Teil haber ein. 1916 starb Hofbuchhändler und Stadtrat Ottomar Lord. Es gelang Rudolf Hargens, den alten Ruf der Hofbuchhandlung zu wahren und ihr auch über die Grenzen der Stadt -hinaus neue Freunde zu sichern. Über zwanzig Jahre führte er den Vorsitz im Verein der Buchhändler in Braunschweig und hat insgesamt 52 Jahre lang im besten Sinne des Wortes als deutscher Buchhändler gewirkt. Schwere Schicksalsschläge trafen ihn. Sein einziger Sohn fiel im Weltkrieg, und im vergangenen Jahr starb seine einzige Tochter, die ihm lange Jahre eine tüchtige Mitarbeiterin gewesen war. Er entschloß sich daher, das Geschäft in jüngere Hände zu legen. Seit 1935 ist der Buchhändler und Diplomkaufmann Herr Walter Hiller Inhaber der angesehenen Firma. Frarrz.Staffen°Ausstellung in Detmold Während der »Neichswichtigen Nichard-Wagner-Festwoche Det mold« fand im Festsaal des Landestheaters neben einer dem Bay- reuther Schrifttum gewidmeten Buchausstellung auch eine Ausstel lung von Werken des Malers Franz Staffen statt. In der Aus stellung waren auch die vier vom Führer angeregten Entwürfe nach Motiven der Edda zu sehen, nach denen Wandteppiche für den Sitzungssaal der Reichskanzlei gewebt werden. Die Buch- und Stassen-Ausstellung stand unter der Leitung des Buchhändlers Ernst Schnelle- Detmold. Deutsch-lettischer Kulturaustausch Auf Einladung von Hugo Rothe r's Buchhandlung in Berlin sprach am 29. Juli in den Räumen der Kameradschaft Ber liner Künstler im Nahmen eines Empfanges der Generalsekretär der Goethe-Gesellschaft zu Riga, Arvid Kröger, über lettisches Schrifttum. Der Nachmittag war, wie der Inhaber der Buchhandlung, Herr Johannes Warneck, darlegte, dem kulturellen Austausch gewidmet. Wie es die Aufgabe der Goethe-Gesellschaft in Riga ist, in Lettland für deutsches Schrifttum einzutreten, so solle auch hier Verständnis für lettisches Schrifttum geweckt werden. — Generalsekretär Kröger betonte einleitend, daß Deutsche und Letten in Lettland gemeinsam nach einem Weg kultureller Verständigung und Austausches suchen. Er brachte dann lettische Volkslieder und eine Reihe lebender let tischer Schriftsteller zu Gehör. Betriebszählung im Zeitungsverlagswesen Über die ersten Ergebnisse der Betriebszählung im Zeitungs verlagswesen (16. Juni 1933) wird in Nr. 30 des «Zeitungs-Verlag« vom 27. Juli ö. I. von Rudolf Wachtel ausführlich berichtet. Nach den drei letzten Betriebszählungen (1907, 1925 und 1933) ergibt sich folgendes Bild: Im Jahre 1907 waren in 2142 Zeitungsverlags- und Zeitungsspeditionsbetrieben (auch Zeitungsexpedition) 18152 Be schäftigte tätig. 1925 wurden 1153 Betriebe mit 11141 Beschäftigten gezählt. Im Jahre 1933 entfielen rr) auf den Zeitungsverlag 811 Be triebe mit 9937 Beschäftigten; b) auf Zeitungsexpedition und Handel 6404 Betriebe mit 19 737 Beschäftigten. Für das gesamte mit Druckerei kombinierte Verlagsgewerbe er gibt sich, daß im Jahre 1925 im Zeitungsverlag sowie im Bücher und Zeitschriftenverlag insgesamt 1908 Betriebe mit 87 438 Beschäf tigten ermittelt wurden. Das Jahr 1933 ergab für den Zeitungs- verlag mit Druckerei allein 1663 Betriebe mit 65 943 Beschäftigten, während auf den Zeitungs-, Bücher- und Zeitschriftenverlag 269 Be triebe mit 33 649 Beschäftigten entfielen, zusammen also 1932 Be triebe mit 99 592 Beschäftigten. Das Schwergewicht der reinen Zeitungsverlagsbetriebe liegt bei den mittelgroßen Betrieben. Mehr als 1000 Zeitungsverlage haben nur bis zu 20 Beschäftigte. Die 42 im Jahre 1933 in Berlin erfaßten Zeitungsbetriebe beschäftigten 13 418 Personen (1925: 14 921), davon 10 715 allein in den drei größten Unternehmungen. Im Jahre 1933 beschäftigten 151 Zeitungs- verlagc in der Rheinprovinz 13 438 Personen (1925: 11017), worunter ein Betrieb mit 1045 Beschäftigten. Auf die Ergebnisse der Zählung für Bücher-, Zeitschrif ten-, Musikalien- und Kunstblätterverlag: 1933 Betriebe 400 Beschäftigte 24 894 werden wir noch zurückkommen. 1925 389 28 331 Zweite Reichstagung für Deutsche Vorgeschichte Die Zweite Tagung des Reichsbundes für Deutsche Vorgeschichte findet vom 29. September bis 6. Oktober in Bremen statt. Ein geleitet wird die Tagung durch eine gemeinsame Kundgebung der NSDAP, und des Neichsbundes für Deutsche Vorgeschichte auf dem Bremer Marktplatz, wo Neichsleiter Alfred Rosenberg spricht. Verbunden mit der Tagung ist ein Treffen der Hochschullehrer der Vorgeschichte und germanischen Frühgeschichte aus dem ganzen Reichsgebiet. Die neue Ruhestätte für Hermann Löns Am 2. August wurden die Gebeine des als Kriegsfreiwilliger gefallenen Dichters Hermann Löns unter militärischen Ehren in den Wacholderpark bei Tietlingen übergeführt. Bekanntlich war Her mann Löns im vorigen Herbst auf dem deutschen Soldatenfriedhos in Loivre ausgebettet und vorläufig in der Lönsheide an der Straße Harburg—Soltau beigesetzt worden. Mit Zustimmung des Führers und Reichskanzlers erfolgte die endgültige Bestattung durch die Wehrmacht in dem mit den Mitteln der Reichsregierung hergerichteten Heidegrab am 2. August, weil in Hermann Löns der heldische Geist der Kriegsfreiwilligen von 1914 sinnbildlich geehrt werden soll. Verbotene Druckschriften Auf Grund der Verordnung vom 4. Februar 1933 wurden be schlagnahmt und einge^ogen: »Deutschland, Das stumme, redet« (Verlag »Die Liga«, Zürich). »Menschenroof« (Serie »Romantike der Werkelijkheid«, N. V. Boek- druckk, Helmond). Nohmer, Sax: »Der Ring des Severac Bablon« (W. Goldmann, Leipzig). Schulten, Emil: »Deutsche Wanderkunde — Handbuch für Leiter von Führerlehrgängen« (W. Limpert-Verlag, Berlin). »Staats Politie, Geheime« (Serie »Romantike der Werkelijkheid«, N. V. Boekdruckk, Helmonü). Auf Grund der Verordnung vom 28. Februar 1933 wurde die Zeitschrift »Blick in die Zeit« (Verlag vr. A. Nistow, Berlin) bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 2219 u. 2220 vom 2. und 3. August 1935.) Die Beschlagnahme und Einziehung folgender Druckschriften wird durch die Bayerische Politische Polizei für den Bereich des Landes Bayern angeordnet: Bruno Adler: »Der Schuß in den Welt frieden« (Dieck L Co., Stuttgart); Frank Arnau: »Stahl und Blut« (Merlin-Verlag, Baden-Baden); Max Barthel: »Die Mühle zum Toten Mann« (Arbeiterjugend-Verlag, Berlin); Martin Beradt: »Erdarbeiter« und »Schipper an der Front« (beide S. Fischer Verlag, Berlin) ; HarryDomela: »Der falsche Prinz« (Malik-Verlag,Berlin); John Dos Passos: »Auf den Trümmern« (S. Fischer Verlag, Berlin); Ernst Friedrich: »Festung Gollnow« (Kultur-Verlag, Berlin); Lissa- garay: »Der Pariser Kommune-Aufstand« (Soziologische Verlags anstalt, Frankfurt a. M.); Weigand von Miltenberg: »Adolf Hitler Wilhelm Hl'.« (Ernst Rowohlt, Berlin); Ludwig Nenn: »Rußland fahrten« (Lasso-Verlag, Berlin); Hermann Schützinger: »Aufer stehung« (Ernst Oldenburg, Leipzig); Adrienne Thomas: »Die Kathrin wird Soldat« (Propyläen-Verlag, Berlin); Heinrich Wandt: »Der Gefangene von Potsdam« (Agis-Verlag, Wien-Berlin); Fried rich Wendel: »Wilhelm II. in der Karikatur« (Artemis-Verlag, Dresden). (Bayerisches Polizeiblatt Nr. 84 und 89 vom 15. und 25. Juli 1935.) 647
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