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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1930
- Strukturtyp
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- 1930-01-30
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1930
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- Deutsch
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25, 30. Januar 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. und auszustatten, scheint grenzenlos, die Summen dafür unerschöpf lich. Man verschwendet dabei noch viel und gern, das Nationali sieren kennt man drüben noch nicht. Der deutsche Unterricht kann sich in Amerika nicht auf deutsche Sprache und Dichtung allein beschränken, er muh eine Anschauung der gesamten deutschen Kultur vermitteln und umfaßt auch den Unterricht in deutscher Geschichte, deutscher Kunst usw. Unsere Kunst, die hohe und die volkstümliche, die alte und die neue, unsere Kirchen und Schlösser, unsere Städte und Dörfer, unsere Burgen und Klöster, die Pracht unserer alten Handschriften und der Adel unserer alten Drucke, unser Theater und seine Inszenierungen, be sonders die der letzten Jahrzehnte, das alles sollte zum mindesten iu guten Reproduktionen und Lichtbildern in kluger, wirksamer und verlockender Auswahl und in geschickter Abwechslung im deut schen Unterricht in Amerika gezeigt werden. Anschauung wirkt ja immer überzeugender als das Wort. Ansätze in dieser Richtung sind da. In den deutschen Abteilungen stößt man auf Lichtbilder sammlungen, die als guter Grundstock gelten können. Aber hier müßte noch viel mehr geschehen. Vor allem müßten die Bilder in den Unterricht der mittleren und Elementarschulen dringen und ebenso unsere neuen schönen Bilderbücher; dasdeutscheBilder- buch ist dem amerikanischen, dem englischen und dem französischen weit überlegen. Der Weg aber gerade in die unteren, über das ganze Land verstreuten Schulen ist schwer zu finden, und die Schulen wissen wieder nicht, wie sie die deutschen Schätze erreichen sollen. Auch das Kapitel »Das deutsche Buch im Ausland« ist in Amerika ein sehr trauriges Kapitel. Zunächst wird das deutsche Buch zu teuer und verteuert sich weiter auf dem Weg ins Aus land, und dann gibt es drüben noch viel zu wenig Buchhand lungen gerade für den deutschen Bücherkäufer. In San Fran ziska z. B., einer Millionenstadt, ist es nicht möglich, ein einziges deutsches Buch in einem Buchladen sofort zu kaufen, man muß es sich aus New Jork oder gar aus Deutschland kommen lassen. Die französischen Bücher dagegen sind leicht und rasch zu erreichen und dazu viel billiger. Auch sollten unsere Verleger ihre deutschen Bücher für Amerika hübscher und verlockender ankündigen, mit Illu strationen, Kostproben, geschickten Inhaltsangaben und dergleichen, etwa wie cs der Insel-Verlag in seinem Jnsclschiff und Eugen Dicderichs im Dicdcrichs-Löwcn versuchen. Vielcicht könnten die deutichen Abteilungen der großen Universitäten und die deutschen Konsulate die Vermittlung übernehmen. Unsere diplomatischen Ver tretungen drüben sorgen jetzt mit ganz anderem Eifer und ganz anderer Hingabe für die Verbreitung deutschen geistigen Lebens in Amerika als früher. Ebenfalls könnten die deutschen Ferienkurse für Amerikaner an deutschen Universitäten gute Winke geben. Der lebendige Austausch von Deutschen und Amerikanern ist natürlich noch wichtiger. Uns scheint die Idee >des Austausches deutscher und amerikanischer Studenten, die schon reiche Erfolge auf weisen darf, besonders glücklich. Die Empfänglichkeit und Unbe fangenheit der guten Jugend beider Länder verbürgt für die Zu kunft ein dauerhaftes Verständnis. Dagegen sind die raschen Massen reisen von großen Vereinen, Gesellschaften und Fachschaftcn, die ihre unglücklichen Teilnehmer durch möglichst viele Städte jagen und sie verwirren und abstumpfen, fast eine Landplage geworden. Man rede auch nicht die Behauptung nach, daß die schnellen und immer schnelleren Verkehrsmittel unserer Zeit die Völker näher- brächten und ihr wechselseitiges Verständnis förderten. Das Gegen teil ist eher richtig: rasches Reisen, das zu viele Sehen in kurzer Zeit, ein Aufenthalt meist in Gasthäusern und Eisenbahnen verführen zu flüchtigen, schiefen und falschen Urteilen und sind der Boden, auf dem dann später Sensationsmeldungen und Verhetzungen ge deihen. Langsames Reisen und sorgfältiges Beobachten, gemein same Arbeit mit den Einwohnern und ein längerer Aufenthalt, so wie es unsere Väte-r und Großväter übten, das ist die Grundlage für ein wahres Verständnis. Wir sehen also schöne und viele und neue Möglichkeiten, Amerika für Deutschland zu gewinnen und für ein feineres und tieferes Verstehen unseres so schwer zu erfassenden Volkes zu erwärmen. Es scheint auch, daß wir diese Möglichkeiten jetzt besser zu ergreifen lernen als vor dem Kriege und daß wir auch klarer ihre Grenzen und ihre Schwierigkeiten erkennen. Bei der Bewältigung dieser wunderschönen Aufgabe kann der Unterricht im Deutschen große und reiche 2)ienste leisten. Im ganzen aber mache man sich immer von neuem klar: von einer zerrisseneu, führerlosen und sich im ewigen Hader verzehrenden Heimat kann eine segensreiche, große und ganze Wirkung auf kein Ausland ausstrahlen. Mehr als einzelne Wirkungen wird sie nie versenden können, und auch diese werden sich schließlich verlieren. Die Geschichte des Deutschtums in Amerika, wir sagen es nochmals, bleibe uns eine ernste Mahnung. Auch machen wir uns viel zu selten klar, daß die Augen der ganzen 96 Welt noch immer argwöhnisch und gespannt auf deutsche Fehler und Unvollkommenheiten gerichtet sind und daß man begierig alles aufgreift, wodurch wir uns bloßstellen und unserer Sache schaden. Nur als einiges, seine unvergänglichen Kräfte stolz und bescheiden zusammenschließendes V"lk, das seinen Weg geduldig und unbeirr bar zur Freiheit schreitet, können wir auf die Dauer auch dem Ausland gegenüber bestehen, und ein solches Volk kann den Mut und die Zuversicht auch der Auslanddeutschen wiederaufrichten und ihnen die Liebe zur Heimat wiederschenken, die sie so lange schmerz lich entbehren. püafunckr^vnnrix 3alire kukum. lütorarisober b'estalmavaeb auk ckas .lakr I960. §r. 8°, 78, 133 8. u. Lukum ^.0., vormals Ueller'sebe IZuoblmncklung am Lauernmarüt in Wien. IM 1.-. Nachdem über das 26jährige Jubiläum der Bukum A.G. in Nr. 9 dieses Blattes (S. 4S) berichtet ist, bleibt uns noch die Aufgabe, uns mit der vorliegenden Jubiläumsschrift zu beschäftigen. Als Festschrift ist die Veröffentlichung um so bemerkenswerter, als sie im ersten (literarischen) Teil nur Originalbeiträge enthält!, die zum Teil das buchhändlcvische Interesse in starkem Maße in Anspruch nehmen, so schon die herzlichen Worte, die Thomas Mann dem Gründer des Hauses, Hugo Heller und dessen Unternehmung, ans Anlaß des Jubiläums widmet. Ähnliche Widmungen finden sich noch von Gerhart Hauptmann und Arthur Schnitzler, überhaupt spielt in dem Almanach das Andenken an Hugo Heller eine bedeutende Nolle, dessen Biographie durch vr. Viktor Hellers »Erinnerungen an Hugo Heller« und Felix Sobotkas Würdigung »Hugo Heller, der Buchhändler« und durch die Gcdenkworte Naoul Auernheimers nahezu erschöpft wird. Bemerkenswert sind die Ergebnisse von vier Um fragen, von denen die erste »Drei Fragen« an die Dichter, die zweite »Memoiren oder Belletristik« an die Verleger, die dritte »Welchen Einfluß haben die Umwälzungen der letzten Jahrzehnte auf die Konstitution des Menschen ausgeübt?« an eine Reihe wissenschaft licher Autoritäten, und die vierte »Das Interesse des Publikums an kriminellen Ereignissen« an eine Anzahl bedeutender Juristen gerichtet war. Neben kurzen Angaben über die Veranstaltungen (Lite rarische Abende, Ausstellungen) und den Verlag finden sich noch Bei träge von Bernard Shaw, Jack London, Francois Mauriac, Maurie Dekobra u. a. Geschmückt ist die Schrift mit Bildnissen von Hugo Heller, Thomas Mann, Arthur Schnitzler, Anton Wildgans, Stefan Zweig und einer Abbildung des Buchladens am Bauernmarkt. Den zweiten Teil bildet ein gut bearbeiteter Sortimentskatalog, untermischt mit Verlagsanzeigen. Beigeheftet sind zahlreiche Verlagsprospekte. Die von der Elbemühl A G. in Wien besorgte Drucklegung trägt die M<erkmal-e typographischer Qualitätsarbeit. L. ^ckressbuck tür cken kuck-, Kunzt-, /üusikulienkaackel unck ver- >vancNo Oescküflsrvveixe von Oeslei-reick mit oinom ^n- Diban. b->vä. mit I^vckerrüeken düi. 10.— bar. In neuer Bearbeitung geht uns das österreichische Adreßbuch für den Buch-, Kunst-, Musikalienhandel und verwandte Geschäfts zweige zn. Wie in den Vorjahren, so hat auch dieses Mal Herr Kommerzialrat Friedrich Schiller die Redaktion des Adreßbuches übernommen und das gegen die letzte Ausgabe um 20 Seiten ver mehrte Material in bekannt praktischer Weise geordnet. Das Buch ist in drei Hauptgruppen eingeteilt: 1. Das Alphabet der Firmen des heutigen Österreich, Wiener Firmen mit Angabe ihrer Gcschästs- lokale zur Erleichterung bei eiligen Bestellungen, Buchhändler-Geo graphie, Verzeichnis der Besitzer, Teilhaber, Geschäftsführer und der Direktoren und Prokuristen der Aktien-Gesellschaften und Gesell schaften mit beschränkter Haftung, die mit ihren Geschäftssinnen (alphabetisch) nicht gleichlautende Namen führen, Buchhändler-Ver einigungen: 2. Das Alphabet der Firmen der Nachfolgestaaten und des näheren Auslandes, die mit dem deutschen und österreichi schen Buchhandel in Geschäftsverbindung stehen, Ortsregister hier zu; 3. Österreichische Bankverbindungen und österreichische Post- sparkassenkonlen reichsdeutscher Verleger, Wiener Auslieferungs stellen und Bezugsstellen, Nachtrag. — Zu dem Bild des so unerwartet verstorbenen Kommerzialrats Vr. k. o. Karl Urban wurde eine kurz gefaßte Lebensbeschreibung dem Adreßbuch voran- gesctzt. Protokollierte Firmen sind genau nach dem Wortlaut der Protokollierung ausgenommen; bei nicht protokollierten Firmen bezeichnungen wurde in Klammer beigosetzt »nicht prot.« und auf die richtige Bezeichnung verwiesen. Sa.
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